Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.


=== 

+++++ TAGESTHEMA I +++++

BASF hat das Jahr 2022 mit einem Milliardenverlust abgeschlossen. Das Ergebnis nach Steuern und nicht beherrschenden Anteilen lag nach vorläufigen Berechnungen bei minus 1,376 Milliarden Euro - sowohl deutlich unter dem Vorjahreswert von plus 5,523 Milliarden Euro wie auch dem Vara-Konsens von plus 4,768 Milliarden. Grund für den Nachsteuerverlust sind laut BASF nicht zahlungswirksame Wertberichtigungen auf die Beteiligung an Wintershall Dea von rund 7,3 Milliarden Euro, davon 5,4 Milliarden im Schlussquartal. Diese resultierten in erster Linie aus der Entkonsolidierung der russischen Explorations- und Produktionsaktivitäten. Wintershall Dea will sich vollständig aus Russland zurückziehen. Der BASF-Umsatz legte derweil dank höherer Preise und positiver Währungseffekte um voraussichtlich 11 Prozent auf 87,327 Milliarden Euro zu und lag damit im Rahmen der vom Unternehmen selbst prognostizierten Spanne von 86 bis 89 Milliarden Euro. Das EBIT vor Sondereinflüssen lag mit voraussichtlich 6,878 Milliarden Euro zwar um 890 Millionen unter dem Niveau des Vorjahres, blieb aber im Rahmen der von BASF in Aussicht gestellten 6,8 bis 7,2 Milliarden Euro. Wintershall hat derweil das Russland-Geschäft zum vierten Quartal aus der Finanzberichterstattung entkonsolidiert und wird aus diesem Grund voraussichtlich einen einmaligen Verlust von 5,3 Milliarden Euro verbuchen. Dieser bezieht sich auf die russischen Gemeinschaftsunternehmen von Wintershall sowie Abschreibungen an den Beteiligungen der Nord Stream AG und der Wiga-Transport Beteiligungs-GmbH & Co. KG. Nachfolgend die BASF-Prognosen für das vierte Quartal und die Vorjahresvergleichszahlen (in Millionen Euro, Ergebnis und Dividende je Aktie in Euro):


                                PROG   PROG 
4. QUARTAL                      4Q22   ggVj    4Q21 
Umsatz                        19.947    +1%  19.776 
EBIT vor Sondereffekten          451   -63%   1.227 
EBIT                             400   -67%   1.227 
Ergebnis vor Steuern             643   -48%   1.235 
Ergebnis nach Steuern/Dritten    541   -40%     898 
Ergebnis je Aktie               0,61   -38%    0,98 
 

+++++ TAGESTHEMA II +++++

Die Bank of Japan(BoJ) hält unverändert an ihren niedrigen Zinssätzen fest und belässt die Obergrenze für zehnjährige Staatsanleihen bei 0,5 Prozent. Die kurzfristigen Zinssätze bleiben nach Angaben der Zentralbank bei minus 0,1 Prozent und die Zielrendite für die zehnjährigen Anleihen bei rund 0 Prozent. Die BoJ hatte Ende Dezember überraschend mitgeteilt, dass die Rendite der zehnjährigen japanischen Staatsanleihe auf bis zu 0,5 Prozent steigen könnte von einer vorherigen Obergrenze von 0,25 Prozent. Die Notenbank hat für die Rendite der Benchmark-Staatsanleihe seit 2016 einen Zielbereich um null festgelegt und nutzt dies als Instrument, um die allgemeinen Marktzinsen niedrig zu halten. Obwohl BoJ-Gouverneur Haruhiko Kuroda damals sagte, dass dies nicht der Beginn eines geldpolitischen Straffungszyklus sei, werteten die Anleger dies als Zeichen dafür, dass Notenbank sich der Federal Reserve und anderen Zentralbanken bei der Anhebung der Zinssätze anschließt. Einige Analysten hatten vorausgesagt, dass die BoJ auf ihrer zweitägigen Sitzung, die am Mittwoch zu Ende ging, die Obergrenze erneut anheben oder möglicherweise ganz aufheben würde.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

07:00 CH/Compagnie Financiere Richemont SA, Trading Update 3Q

07:00 NL/Just Eat Takeaway.com NV, Trading Update 4Q

08:00 GB/Burberry Group plc, Trading Update 3Q

16:15 US/Linde plc, ao HV in Danbury, u.a. zum Rückzug von der Frankfurter Börse

22:10 US/Alcoa Inc, Ergebnis 4Q

22:30 AU/BHP Group Ltd, Produktionsbericht 1H

Mögliche vorgezogene Termine - auf Basis des Vorjahres geschätzt:

DE/Aurubis AG, Ergebnis 1Q

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


-GB 
    08:00 Verbraucherpreise Dezember 
          PROGNOSE: +0,4% gg Vm/+10,5% gg Vj 
          zuvor:    +0,4% gg Vm/+10,7% gg Vj 
 
-EU 
    11:00 Verbraucherpreise Dezember 
          Eurozone 
          PROGNOSE:       -0,3% gg Vm/ +9,2% gg Vj 
          Vorabschätzung: -0,3% gg Vm/ +9,2% gg Vj 
          zuvor:          -0,1% gg Vm/+10,1% gg Vj 
          Kernrate (ohne Energie, Nahrung, Alkohol, Tabak) 
          PROGNOSE:       +0,6% gg Vm/ +5,2% gg Vj 
          Vorabschätzung: +0,6% gg Vm/ +5,2% gg Vj 
          zuvor:           0,0% gg Vm/ +5,0% gg Vj 
 
- US 
    14:30 Einzelhandelsumsatz Dezember 
          PROGNOSE: -1,0% gg Vm 
          zuvor:    -0,6% gg Vm 
          Einzelhandelsumsatz ex Kfz 
          PROGNOSE: -0,5% gg Vm 
          zuvor:    -0,2% gg Vm 
 
    14:30 Erzeugerpreise Dezember 
          PROGNOSE: -0,1% gg Vm 
          zuvor:    +0,3% gg Vm 
          Kernrate (ohne Nahrungsmittel und Energie) 
          PROGNOSE: +0,1% gg Vm 
          zuvor:    +0,4% gg Vm 
 
    15:15 Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung Dezember 
          Industrieproduktion 
          PROGNOSE: -0,1% gg Vm 
          zuvor:    -0,2% gg Vm 
          Kapazitätsauslastung 
          PROGNOSE: 79,6% 
          zuvor:    79,7% 
 
    16:00 Lagerbestände November 
          PROGNOSE: +0,4% gg Vm 
          zuvor:    +0,3% gg Vm 
 
    20:00 Fed, Beige Book 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++


Aktuell: 
INDEX                        Stand    +/- 
DAX-Future               15.290,00  +0,3% 
E-Mini-Future S&P-500     4.015,75  +0,2% 
E-Mini-Future Nsdq-100   11.647,00  +0,2% 
Nikkei-225               26.791,12  +2,5% 
Schanghai-Composite       3.230,63  +0,2% 
Hang-Seng-Index          21.644,60  +0,3% 
                        +/-  Ticks 
Bund -Future                139,81    +66 
 
 
Dienstag: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            15.187,07      +0,4% 
DAX-Future     15.246,00      +0,4% 
XDAX           15.185,84      +0,4% 
MDAX           28.635,94      +0,6% 
TecDAX          3.212,21      -0,0% 
EuroStoxx50     4.174,33      +0,4% 
Stoxx50         3.912,41      +0,5% 
Dow-Jones      33.910,85      -1,1% 
S&P-500-Index   3.990,97      -0,2% 
Nasdaq-Comp.   11.095,11      +0,1% 
EUREX            zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future       139,15       +104 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Nach der geldpolitischen Entscheidung der japanischen Notenbank (BoJ) dürften Europas Börsen mit Aufschlägen in den Handel am Mittwoch starten. Die BoJ hält an ihrer ultralockeren Geldpolitik fest, insbesondere an ihrer Politik der Zinskurvenkontrolle. Diese setzt die Obergrenze für 10-jährige Staatsanleihen bei 0,5 Prozent. Im Handel hat man indes Zweifel, ob die BoJ ihren Kurs wird durchhalten können angesichts der unübersehbaren Nebeneffekte in Form einer schwachen Währung und importierter Inflation. Die derzeitige Yen-Schwäche könnte sich daher als vorübergehend erweisen. Daneben steht die Berichtssaison im Fokus, die zunehmend an Fahrt aufnimmt. Es ist aber noch zu früh, um über einen Trend zu sprechen. Mindestens so wichtig wie die Quartalszahlen selbst sind die Ausblicke der Unternehmen. Sollten diese angesichts nachlassender Rezessionsängste überwiegend zuversichtlich ausfallen, spricht wenig gegen weiter steigende Kurse an den Börsen.

Rückblick: Rückenwind kam vom überzeugend ausgefallenen deutschen ZEW-Konjunkturindikator. Am Nachmittag stützte ein Agenturbericht, wonach die EZB für die März-Sitzung nur noch zu einer Zinserhöhung um einen viertel Prozentpunkt nach einem halben im Februar neigen soll. Am Markt waren bisher zwei Schritte um je knapp 50 Basispunkte eingepreist gewesen. Mit dem Bericht fielen die langen Zinsen deutlich, sie schoben die Aktienkurse aber nur vorübergehend stärker an. In der Schweiz ging es mit Lindt & Sprüngli um 0,2 Prozent nach oben. Trotz eines von geopolitischen Unsicherheiten getrübten wirtschaftlichen Umfelds und damit zurückhaltender Konsumentenstimmung überzeugte das organische Wachstum des Schokoladenherstellers von 10,8 Prozent 2022.

DAX/MDAX/TECDAX

Etwas fester - Im DAX legten Infineon mit einer Kaufempfehlung durch Barclays um 1,6 Prozent zu. Eon gaben 0,9 Prozent ab, nachdem die Bank of America die Aktie auf "Neutral" abgestuft hatte. Im MDAX gewannen K+S 7,8 Prozent auf 22,62 Euro; die Analysten von Stifel haben ihre Kaufempfehlung bekräftigt und das Kursziel auf 26 von 27 Euro gesenkt. Prosieben legten mit einer Kaufempfehlung der UBS 3,7 Prozent zu. Den Rüstungsaktien Rheinmetall (+2,5%) und Hensoldt (+3,2%) dürften Hoffnungen auf einen tat- und bestellfreudigeren neuen Verteidigungsminister geholfen haben mit BLick auf das 100 Milliarden Euro schwere Sondervermögen für Rüstungsausgaben. Die Viertquartalszahlen von Hugo Boss (-2%) waren zwar etwas besser als erwartet ausgefallen, allerdings war die Aktie zuvor bereits stark gestiegen. Steigende Preise für Polysilizium trieben Wacker Chemie um 5,3 Prozent nach oben. United Internet (+3,5%) profitierten davon, die Webhosting-Tochter Ionos an die Börse zu bringen. Drägerwerk (+4,1%) sieht eine schrittweise Verbesserung der Verfügbarkeit von Vorprodukten und somit eine Verbesserung der Lieferfähigkeit und rechnet für 2023 daher mit einem Umsatzanstieg zwischen 5,5 und 9,5 Prozent. Westwing stiegen in Reaktion auf vorläufige Zahlen und einen bestätigten Ausblick um 6,5 Prozent.

XETRA-NACHBÖRSE

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

January 18, 2023 01:31 ET (06:31 GMT)