Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.


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+++++ TAGESTHEMA I +++++

Vonovia will für 2022 die Dividende auf 0,85 Euro je Aktie von 1,66 im Vorjahr halbieren. Analysten hatten im Konsens von S&P Global Intelligence mit 1,67 Euro gerechnet. Das Wohnimmobilienunternehmen ereichte bei den Funds from Operations (FFO) und beim EBITDA seine eigenen Vorgaben knapp und stellt sich für das laufende Jahr auf ein herausforderndes Marktumfeld ein. Die seit November bekannten Ziele senkte Vonovia zum Teil. Vonovia rechnet 2023 mit einem Rückgang der FFO auf 1,75 bis 1,95 Milliarden Euro, nach 2,763 Milliarden 2022, wobei 2,0 bis 2,1 Milliarden angepeilt worden waren. Vonovia hatte den Markt bereits im November darauf eingestimmt, in diesem Jahr mit einem FFO leicht unter dem Niveau 2022 zu planen. Im abgelaufenen Jahr ergab sich unter dem Strich ein Verlust, den CEO Rolf Buch mit Abschreibungen begründete, die sich insgesamt auf 1,27 Milliarden Euro beliefen. Nach Steuern betrug der Verlust 669 Millionen Euro, im Vorjahr hatte sich ein Gewinn von 2,44 Milliarden Euro ergeben. Analysten hatten im Konsens mit einem Gewinnrückgang gerechnet, allerdings nicht mit einem Verlust. Den möglichen finanziellen Schaden für das Unternehmen durch Korruption im eigenen Haus durch "größtenteils ehemalige Mitarbeitende und externe Dritte" bezeichnete Buch derweil als voraussichtlich "nicht materiell".

+++++ TAGESTHEMA II+++++

Elf US-Banken haben dem angeschlagenen Wettbewerber First Republic mit einer konzertierten Aktion unter die Arme gegriffen. Bank of America, Citigroup, JP Morgan Chase und Wells Fargo werden nach eigenen Angaben als Teil eines 30 Milliarden Dollar umfassenden Pakets jeweils 5 Milliarden Dollar an unbesicherten Einlagen in die First Republic Bank einbringen. Goldman Sachs und Morgan Stanley bringen überdies jeweils eine nicht besicherte Einlage in Höhe von 2,5 Milliarden Dollar ein, und BNY Mellon, PNC Bank, State Street, Truist und die U.S. Bank jeweils 1 Milliarde Dollar. Dieser Schritt spiegele ihr Vertrauen in First Republic und in Banken jeder Größe wider, so die Banken in einer gemeinsamen Erklärung. Die Zusammenarbeit mit den Großbanken zur Stützung der First Republic ist ein außergewöhnliches Unterfangen, um das gesamte Bankensystem vor einer Panik schützen. Nach dem Scheitern von Silicon Valley Bank und Signature waren die Sorgen gestiegen, dass First Republic die nächste Bank sein könnte, die kollabiert.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

07:30 DE/Bechtle AG, Jahresergebnis (10:00 BI-PK)

08:00 DE/Deutsche Bank AG, Geschäftsbericht

DIVIDENDENABSCHLAG


All For One Group: 1,45 EUR 
 

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- EU 
    11:00 EU/Verbraucherpreise Februar 
          Eurozone 
          PROGNOSE:         +0,8% gg Vm/+8,5% gg Vj 
          Vorabschätzung:   +0,8% gg Vm/+8,5% gg Vj 
          zuvor:            -0,2% gg Vm/+8,6% gg Vj 
          Kernrate (ohne Energie, Nahrung, Alkohol, Tabak) 
          PROGNOSE:         +0,8% gg Vm/+5,6% gg Vj 
          Vorabschätzung:   +0,8% gg Vm/+5,6% gg Vj 
          zuvor:            -0,8% gg Vm/+5,3% gg Vj 
 
- US 
    14:15 Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung Februar 
          Industrieproduktion 
          PROGNOSE: 0,0% gg Vm 
          zuvor:    0,0% gg Vm 
          Kapazitätsauslastung 
          PROGNOSE: 78,3% 
          zuvor:    78,3% 
 
    15:00 Index der Frühindikatoren Februar 
          PROGNOSE: -0,4% gg Vm 
          zuvor:    -0,3% gg Vm 
 
    15:00 Index Verbraucherstimmung Uni Michigan 
          (1. Umfrage) März 
          PROGNOSE: 67,0 
          zuvor:    67,0 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++


Aktuell: 
INDEX                        Stand    +/- 
E-Mini-Future S&P-500     3.961,25  +0,0% 
E-Mini-Future Nsdq-100   12.609,75  +0,2% 
Nikkei-225               27.333,79  +1,2% 
Schanghai-Composite       3.256,00  +0,9% 
Hang-Seng-Index          19.470,90  +1,4% 
                        +/-  Ticks 
Bund -Future                135,95     +8 
 
Donnerstag: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            14.967,10      +1,6% 
DAX-Future     15.042,00      +1,1% 
XDAX           15.042,01      +1,1% 
MDAX           27.043,77      +0,9% 
TecDAX          3.244,53      +2,1% 
EuroStoxx50     4.116,98      +2,0% 
Stoxx50         3.773,19      +1,1% 
Dow-Jones      32.246,55      +1,2% 
S&P-500-Index   3.960,28      +1,8% 
Nasdaq-Comp.   11.717,28      +2,5% 
EUREX            zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future       135,91       -106 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Der DAX dürfte am Freitag die Gewinne vom Donnerstagnachmittag sowie die weiteren Aufschläge aus dem Späthandel erst einmal mehr oder weniger verteidigen. Gerechnet wird mit einer DAX-Eröffnung knapp oberhalb der 15.000er Marke und damit auf dem Niveau, das der Leitindex zum Handelsschluss an der Wall Street erreicht hatte. "Die Zinserwartungen brechen zusammen, das stützt den Markt", so ein Marktteilnehmer. Nachdem die EZB am Vortatg die Möglichkeit einer Zinspause angedeutet hat, wird an der Wall Street für die Sitzung der US-Notenbank in der kommenden Woche nun nur noch mit einer Erhöhung um 25 Basispunkte gerechnet. Und im Verlauf des zweiten Halbjahrs könnte die Fed die Leitzinsen schon wieder deutlich senken. Neben der Bankenkrise habe auch der freie Fall der Ölpreise die Inflationserwartungen in den USA kräftig gedrückt. "Selbst mit einer einzigen Zinserhöhung läge der Leitzins wieder über der Inflationserwartung, wäre also in diesem Sinne positiv", so der Marktteilnehmer. In der Eurozone könne davon allerdings noch lange nicht die Rede sein. Bis zum Mittag dürfte der Handel aber ganz im Schatten des so genannten großen Hexensabbats verlaufen. Am Mittag verfallen die März-Futures und -Optionen, am Abend die Einzelaktien auf den DAX. Für die Index-Optionen und -Futures gilt ein Abrechnungspreis von 15.000 Punkten als möglich, so dass der DAX erst einmal um diese Marke notieren könnte.

Rückblick: Die Nachricht, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) der angeschlagenen Credit Suisse finanziell unter die Arme greift, beruhigte die Nerven vieler Investoren. Dazu lieferte die EZB den angekündigten großen Zinsschritt um 50 Basispunkte, was vor dem Hintergrund der hartnäckig hohen Inflationsraten als gute Nachricht gewertet wurde. Gleichzeitig bekräftigte die Notenbank ihre Absicht, bei einer Gefährdung der Finanzmarktstabilität mit Liquiditätsmaßnahmen einzugreifen und stellte keine weitere Zinserhöhung in Aussicht, sondern will datenabhängig agieren. Am Anleihemarkt sanken die Renditen darauf zunächst kräftig, im Verlauf erholten sie sich aber wieder. Bei den Branchen lagen Technikaktien mit einem Plus von 2,8 Prozent an der Spitze. Die als besonders zinsempfindlich geltenden Aktien dürften vom zuletzt gesunkenen Renditeniveau am Anleihemarkt profitiert haben. Credit Suisse erholten sich um 19,2 Prozent und damit fast komplett vom Vortagesminus. Für Rentokil ging es nach guten Geschäftszahlen um 10 Prozent nach oben.

DAX/MDAX/TECDAX

Sehr fest - Für Eon ging es um 4,5 Prozent nach oben, nachdem einige Analysten sich nach den Zahlen am Vortag positiv geäußert hatten. Vonovia verloren dagegen 4,4 Prozent, hier gab es Unsicherheit um die Dividende. Nach Börsenschluss teilte Vonovia für 2022 dann eine Dividende von 0,85 Euro mit - nach 1,66 im Vorjahr. Derweil strich - nach LEG in der vergangenen Woche - auch Grand City Properties (-6,8%) die Dividende komplett, ebenso TAG Immobilien (-4,5%). Sehr gut weggesteckt wurde bei Siemens Energy (+5,1%) eine Kapitalerhöhung von knapp 1,3 Milliarden Euro zur Finanzierung der Windenergietochter Gamesa in Spanien. Siemens Energy hatte die Maßnahme schon länger angekündigt mit bis zu 1,5 Milliarden Euro. Nun könne sich der volle Wert des Siemens-Energy-Portfolios entfalten, hieß es von der Bank of America. Rheinmetall gewannen 0,9 Prozent. Der Rüstungskonzern kündigte eine höhere Dividende an und rechnet zudem mit einem Auftragsboom im laufenden Jahr.

XETRA-NACHBÖRSE

Vonovia wurden bei Lang & Schwarz rund 2 Prozent höher gehandelt. Das Wohnimmobilienunternehmen hatte am Abend unter anderem für 2022 eine Dividendenhalbierung auf 0,85 Euro je Aktie für 2022 mitgeteilt. Zuvor hatten Wettbewerber wie LEG, TAG oder Grand City Properties ihre Dividenden für 2022 ganz gestrichen. Neben Vonovia präsentierte auch die Tochter Deutsche Wohnen ihre 2022er-Zahlen und berichtete Funds from Operations auf Vorjahresniveau. Die Aktie legte darauf um 0,7 Prozent zu.

USA - AKTIEN

Sehr fest - Maßnahmen zur Beilegung der aufgeflammten Probleme im Bankensektor sorgten für eine kräftige Erholung. Zum einen sicherte sich die mit in den Sog geratene Credit Suisse massive Unterstützung von der Schweizerischen Nationalbank in Form von bis zu 50 Milliarden Franken, uum anderen haben elf US-Banken der nach dem Debakel der Silicon Valley Bank (SVB) ins Kreuzfeuer geratenen Regionalbank First Republic mit einer konzertierten Aktion und 30 Milliarden Dollar unter die Arme gegriffen. Nachdem der Kurs von First Republic zunächst um weitere 36 Prozent abgestürzt war, ging er 10 Prozent höher aus dem Tag. Der S&P-500-Subindex der Banken stieg um 2,2 Prozent. Die Kurse einiger kleinerer Regionalbanken folgten der Achterbahnfahrt bei First Republic. PacWest Bancorp stiegen nach starken Anfangsverlusten um 0,7 Prozent, Western Alliance Bancorp verteuerten sich um rund 14 Prozent. Adobe gewannen derweil 5,9 Prozent. Das Softwareunternehmen hatte überraschend starke Geschäftszahlen veröffentlicht und seinen Ausblick angehoben. Snap (+7,3%) und Meta Platforms (+3,6%) profitierten

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

March 17, 2023 02:31 ET (06:31 GMT)