Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


=== 

+++++ TAGESTHEMA I +++++

Das Erdölkartell Opec+ hält an ihren Ölförderzielen fest, zwei Tage nachdem G7 und EU eine Preisobergrenze für russisches Öl vereinbart hatten. Die Opec und die von Russland geführten Verbündeten beschlossen, die im Oktober vereinbarten Produktionskürzungen von 2 Millionen Barrel pro Tag beizubehalten. Diese im Opec-Jargon als "Rollover" bezeichnete Maßnahme gibt der Gruppe Zeit, die Auswirkungen der Preisobergrenze von 60 US-Dollar pro Barrel auf den russischen Ölmarkt zu bewerten, wie Delegierte zuvor erklärten. Einige Mitglieder hatten zuvor die Möglichkeit einer Produktionssteigerung in Betracht gezogen, um eine mögliche Lücke in der russischen Produktion zu schließen. Derweil hat die G7 sich darauf geeinigt, den Preis für russisches Rohöl auf 60 Dollar pro Barrel zu begrenzen. Ab Montag gilt auch ein EU-Embargo für per Schiff transportiertes russisches Rohöl.

+++++ TAGESTHEMA II +++++

Nur wenige Tage, nachdem sich die Wut der Bevölkerung in seltenen Protesten gegen die Null-Covid-Politik entladen hatte, lockern lokalen Behörden in ganz China einige ihrer strengsten Covid-19-Kontrollmaßnahmen. Dazu gehören etwa obligatorische Covid-Tests für Personen, die öffentliche Verkehrsmittel benutzen oder Parks und andere öffentliche Räume betreten wollen.

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- US 
  15:45 Einkaufsmanagerindex/PMI Service (2. Veröffentlichung) 
        November 
        PROGNOSE:   46,2 
        1. Veröff.: 46,1 
        zuvor:      47,8 
 
  16:00 ISM-Index nicht-verarbeitendes Gewerbe November 
        PROGNOSE: 53,7 Punkte 
        zuvor:    54,4 Punkte 
 
  16:00 Auftragseingang Industrie Oktober 
        PROGNOSE: +0,7% gg Vm 
        zuvor:    +0,3% gg Vm 
 

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++


INDEX                         Stand  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      4.071,00  -0,1% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  11.993,00  -0,1% 
Nikkei-225                27.820,40  +0,2% 
Hang-Seng-Index           19.416,39  +4,0% 
Kospi                      2.419,32  -0,6% 
Schanghai-Composite        3.207,86  +1,6% 
S&P/ASX 200                7.325,60  +0,3% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Während sich an den Aktienmärkte in der Breite keine einheitliche Tendenz durchsetzt, preschen die chinesischen Börsen vor. Der Schanghai-Composite klettert erstmals seit über zwei Monaten auf über 3.200 Punkte. Selbst extrem schwache Konjunkturdaten aus China tun der guten Stimmung keinen Abbruch. Der von Caixin Media Co und S&P Global ermittelte Einkaufsmanagerindex für den Servicesektor fiel auf den tiefsten Stand seit Mai und liegt nun noch tiefer im Kontraktionsbereich. Grund für die Gewinne an den China-Börsen sind neue Lokerungen der strikten Corona-Maßnahmen. Morgan Stanley erhöhte ihr Jahresendziel 2023 für den HSI deutlich. Mit den Lockerungen laufen konsumnahe Aktien in China besonders gut - von Titeln der Fluggesellschaften bis zu solchen von Lebensmittelketten. In Hongkong führen Technologie- und Immobilienwerte das Tableau an. In Südkorea fällt der Kospi um 0,6 Prozent - belastet von Batterie- und Chemietiteln. Händler verweisen auf Zinsängste wegen des stark ausgefallenen US-Arbeitsmarktberichtes. Auch der Nikkei-225 in Tokio wird davon gebremst. Elektronik-, Automobil- und Finanzwerte würden hier verkauft, heißt es.

US-NACHBÖRSE

Exxon Mobil fielen nach der Schlussglocke um 0,2 Prozent, nachdem die Titel davor bereits um 0,9 Prozent nachgegeben hatten, Folge wohl der gesunkenen Ölpreise. Die Titel von Potlatchdeltic kletterten indes um 1,2 Prozent. Der Anbieter von Forstprodukten hatte nach der Schlussglocke die Dividenden erhöht.

WALL STREET


INDEX                 zuletzt        +/- %     absolut      +/- % YTD 
DJIA                34.429,88        +0,1%       34,87          -5,3% 
S&P-500              4.071,70        -0,1%       -4,87         -14,6% 
Nasdaq-Comp.        11.461,50        -0,2%      -20,95         -26,7% 
Nasdaq-100          11.994,26        -0,4%      -47,64         -26,5% 
 
                     Fr        Do 
Umsatz NYSE (Aktien) 816 Mio   936 Mio 
Gewinner                1.712  1.746 
Verlierer               1.426  1.395 
Unverändert               156    154 

Kaum verändert - Der unerewartet starke US-Arbeitsmarktbericht sorgte nur für einen Schreckmoment. Nicht nur der Stellenaufbau lag deutlich über den Erwartungen, auch die Stundenlöhne zogen spürbar stärker als prognostiziert an. Darauf machten zunächst wieder Zinserhöhungsangst die Runde. Doch im Verlauf geriet sie wieder in den Hintergrund, weil die meisten Experten weiter der Auffassung Blieben, dass die Fed im Dezember das Zinserhöhungstempo erst einmal verlangsamen wird. Boeing kletterten um 4 Prozent. Dem Flugzeughersteller winkt einem Bericht zufolge ein Milliardenauftrag durch United Airlines. Marvell Technology gaben 1,5 Prozent ab. Das Halbleiterunternehmen hatte mit den Ergebnissen für das dritte Quartal und dem Ausblick enttäuscht. Zscaler brachen um 10,7 Prozent ein. Der Cloud-Spezialist hatte mit dem Geschäftsausblick enttäuscht. Dagegen übertraf Uipath (+12,5%) die Markterwartungen. Asana knickten um 10,5 Prozent ein nach einem schwachen Umsatzausblick des Betreibers einer Arbeitsmanagement-Plattform.

USA - ANLEIHEN


US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,28         +5,2        4,22          354,6 
5 Jahre                  3,65         -1,6        3,67          239,0 
7 Jahre                  3,58         -0,7        3,59          214,3 
10 Jahre                 3,49         -2,2        3,51          197,7 
30 Jahre                 3,54         -6,4        3,60          163,6 
 

Der Rentenmarkt drehte im Verlauf ins Plus - nur am kurzen Ende des Marktes, das sensibler auf Zinsänderungen reagiert, sanken die Kurse bzw. stiegen die Renditen. Mit der Verknappung des Arbeitskräfteangebots sei die Gefahr der so gefürchteten Preis-Lohn-Spirale noch längst nicht gebannt, kommentierte ein Händler die Abgaben am kurzen Ende. Mit der Erwartung eines gemächlicheren Zinserhöhungstempos kauften Anleger am langen Ende des Marktes aber zu.

+++++ DEVISENMARKT +++++


DEVISEN          zuletzt        +/- %      00:00  Fr, 8:23 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,0570        +0,3%     1,0541        1,0527   -7,0% 
EUR/JPY           142,32        +0,5%     141,64        141,84   +8,7% 
EUR/GBP           0,8575        -0,1%     0,8581        0,8605   +2,1% 
GBP/USD           1,2326        +0,4%     1,2282        1,2233   -8,9% 
USD/JPY           134,66        +0,2%     134,36        134,70  +17,0% 
USD/KRW         1.292,96        -0,4%   1.298,35      1.299,71   +8,8% 
USD/CNY           6,9540        -0,9%     7,0195        7,0476   +9,4% 
USD/CNH           6,9447        -0,9%     7,0076        7,0440   +9,3% 
USD/HKD           7,7678        -0,3%     7,7878        7,7811   -0,4% 
AUD/USD           0,6828        +0,6%     0,6788        0,6820   -6,0% 
NZD/USD           0,6427        +0,6%     0,6389        0,6390   -5,9% 
Bitcoin 
BTC/USD        17.303,87        +1,2%  17.103,65     16.930,96  -62,6% 
 

Mit den von den Tageshochs zurückkommenden Marktzinsen gab der Dollar zwischenzeitliche Gewinne wieder ab und drehte knapp ins Minus. Der Dollarindex büßte letztlich 0,2 Prozent ein.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS


ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.      +/- %       +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          80,42        79,98      +0,6%         +0,44  +16,1% 
Brent/ICE          85,98        85,57      +0,5%         +0,41  +18,7% 
 

Die Ölpreise drehten nach unten ab (-1,3%). Teilnehmer warteten auf die Sitzung der Kartellgruppe Opec+ am Sonntag und setzten auf eine Beibehaltung der Förderquoten. Am frühen Montag zeigen sich die Ölpreise wenig verändert, nachdem die Opec+ wie erwartet beschlossen hat, die Ölförderung zunächst beizubehalten. Auch der von der G7 verjängte Preisdeckel auf russisches Öl zeigt zunächst keine Folgen bei den Preisen für Brent- oder WTI-Öl.

METALLE


METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %       +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.803,30     1.797,80      +0,3%         +5,50   -1,4% 
Silber (Spot)      23,19        23,13      +0,2%         +0,06   -0,5% 
Platin (Spot)   1.021,95     1.018,50      +0,3%         +3,45   +5,3% 
Kupfer-Future       3,87         3,85      +0,4%         +0,02  -12,4% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Nach der Rally des Vortages nahmen Anleger beim Gold (-0,3%) Gewinne mit.

+++++ MELDUNGEN SEIT FREITAG 20.00 UHR +++++

IRAN

hat nach eigenen Angaben mit dem Bau eines neuen Atomkraftwerks begonnen. Wie der Leiter der iranischen Atombehörde, Mohammed Eslami, sagte, soll das schon vor der Islamischen Revolution 1979 geplante Atomkraftwerk Karun in der südwestlichen Provinz Chusestan nach seiner Fertigstellung über eine Leistung von 300 Megawatt verfügen. Der Bau werde voraussichtlich sieben Jahre dauern und umgerechnet 1,4 bis 1,9 Milliarden Euro kosten. Bisher verfügt der Iran nur über ein Atomkraftwerk in Buschehr, welches eine Leistung von 1.000 Megawatt hat. Das 2015 geschlossene Atomabkommen mit dem Iran sollte das iranische Atomprogramm begrenzen und sicherstellen, dass das Land keine Atomwaffen baut.


=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/flf/gos

(END) Dow Jones Newswires

December 05, 2022 02:00 ET (07:00 GMT)