Und so kam es dann auch: Die Fed erhöhte die Zinssätze in der vierten Sitzung in Folge um ein dreiviertel Prozent und zementierte damit ihren aggressivsten Straffungszyklus seit 40 Jahren.

Aber das Blatt könnte sich wenden. Langsam.

Die Fed sagte in ihrer Erklärung, dass sie frühere Straffungen und Verzögerungen bei der Politik berücksichtigen wird, bevor sie ihre nächsten Schritte beschließt. Dies war der Hinweis auf einen bevorstehenden "Schwenk", auf den viele Anleger gewartet hatten.

In seiner Pressekonferenz erklärte der Fed-Vorsitzende Jerome Powell den Reportern jedoch, dass die Fed noch weit davon entfernt ist, ihre Inflationsziele zu erreichen, und dass die Schlussrate höher sein könnte als bisher angenommen.

Was die Erklärung hergibt, nimmt der Fed-Chef weg?

Die Wall Street schwankte, der implizite Leitzins sank ein wenig unter 5,00%, und dann schwankte die Wall Street noch mehr.

Die Anleger täten gut daran, sich daran zu erinnern, dass Powell seine Inflationsvorgaben vom Arbeitsmarkt ableitet. Drei Indikatoren deuteten in dieser Woche darauf hin, dass der Arbeitsmarkt nach wie vor in Bewegung ist: Die Zahl der offenen Stellen stieg im September unerwartet stark an, die Zahl der Arbeitsplätze im privaten Sektor nahm im Oktober ebenfalls zu, und das jährliche Lohnwachstum betrug im vergangenen Monat beachtliche 7,7%.

Solange er und seine Kollegen nicht sehr zuversichtlich sind, dass sich die Inflation stetig auf ihr 2%-Ziel zubewegt, werden sie wahrscheinlich nicht umschwenken. Einfach ausgedrückt: Es gibt keinen Fed-Put.

Das bedeutet aber nicht, dass die Anleger selbstgefällig werden sollten. Denken Sie daran, dass Powell noch im Mai sagte, die Fed ziehe eine Zinserhöhung um 75 Basispunkte nicht "aktiv in Betracht". Seitdem hat sie vier Zinserhöhungen hintereinander vorgenommen.

Aber vielleicht wird die jüngste Mini-Rallye an der Wall Street und darüber hinaus für etwas Aufregung sorgen. Sowohl der S&P 500 als auch der MSCI World Index haben sich von ihrem Tief von Mitte Oktober um 10% erholt - ein ordentlicher Sprung in kurzer Zeit.

Drei wichtige Entwicklungen, die den Märkten am Donnerstag eine neue Richtung geben könnten:

Zinsentscheidung der Bank of England (Prognose: Anhebung um 75 Basispunkte)

Dienstleistungs-PMIs aus Australien und China (Oktober)

Australische Handelsbilanz (September)