Von Andreas Plecko

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Frühindikator der OECD weist weiterhin auf ein schwächeres Wachstum in den meisten großen Volkswirtschaften hin. Wie die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) mitteilte, sank der Indikator im November um 0,13 Prozent auf 98,3 Punkte. Im Oktober hatte der Index um 0,16 Prozent und im September um 0,20 Prozent nachgegeben.

Unter den großen OECD-Volkswirtschaften deuten die Frühindikatoren weiterhin auf eine Verlangsamung des Wachstums in den Vereinigten Staaten, dem Vereinigten Königreich und Kanada sowie in der Eurozone, einschließlich Deutschland, Frankreich und Italien. Wie in den letzten Monaten sind diese Entwicklungen in erster Linie auf die hohe Inflation und die steigenden Zinssätze zurückzuführen. Im Gegensatz dazu wird in Japan weiterhin ein stabiles Wachstum erwartet.

Der Frühindikator des Euroraums fiel im November um 0,14 Prozent auf 98,0 Punkte, Deutschlands Indikator verringerte sich um 0,24 Prozent auf 97,9 Punkte und der US-Indikator um 0,11 Prozent auf 98,4 Punkte. Japans Indikator büßte nur 0,07 Prozent auf 100,2 Punkte ein und China lediglich 0,02 Prozent auf 98,5 Punkte.

Bei den großen Schwellenländern sind die Signale nach wie vor uneinheitlich. In China bestätigten die Frühindikatoren die Anzeichen für eine Stabilisierung des Wachstums. In Indien und nun auch in Brasilien zeichnet sich jedoch ab, dass das Wachstum an Schwung verliert.

Der Frühindikator der OECD dient dazu, sehr früh Anzeichen für konjunkturelle Wenden festzustellen. Die OECD spricht davon, dass Wendepunkte relativ zum Trend sechs bis neun Monate vor der Änderung antizipiert werden sollen.

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

Link: https://www.oecd.org/sdd/leading-indicators/publicationsdocuments/newsrelease/#d.en.198621

DJG/apo/kla

(END) Dow Jones Newswires

December 08, 2022 06:00 ET (11:00 GMT)