SINGAPUR (awp international) - Die Ölpreise sind am Dienstag leicht gesunken. Sie haben damit die Kursgewinne der vergangenen Handelstage vorerst nicht fortgesetzt. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai 86,72 US-Dollar und damit 17 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur April-Lieferung fiel um 19 Cent auf 82,53 Dollar.

Marktbeobachter sprachen von einer leichten Gegenbewegung. Bis zum Montag waren die Ölpreise noch drei Handelstage in Folge gestiegen und der Preis für Brent-Öl aus der Nordsee hatte zu Beginn der Woche den höchsten Stand seit November erreicht.

Als ein Grund für den jüngsten Anstieg der Ölpreise gelten unter anderem die kürzlichen Drohnenangriffe der Ukraine auf Anlagen der russischen Ölindustrie. Diese dürften nach Einschätzung eines Branchenexperten Raffinierungskapazitäten im Umfang von täglich 600 000 Barrel Öl beschädigt haben. Auf diese Grössenordnung schätzte Torbjörn Törnqvist, Chef des grossen Ölhändlers Gunvor, den Produktionsausfall auf einer Energiekonferenz von S&P Global in Houston.

Gestützt wurden die Ölpreise zudem von der Förderpolitik wichtiger Ölstaaten, die im Verbund Opec+ zusammengeschlossen sind. Diese hatten Anfang März eine Förderkürzung bis zur Mitte des Jahres verlängert und damit für Auftrieb bei den Ölpreisen gesorgt./jkr/lfi/stk