Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

KI - Der große Erfolg von Textrobotern wie ChatGPT ermuntert inzwischen Cyberkriminelle, neuartige digitale Einbruchswerkzeuge zu bauen. WormGPT und FraudGPT sind die Namen zweier Schadprogramme auf Basis Künstlicher Intelligenz (KI), mit denen Kriminelle Firmen und Privatleute angreifen wollen. Und die haben das Potenzial, das Betrugsmodell der Hacker zu skalieren. Mirko Ross, CEO der Cybersecurity-Firma Asvin, sieht bereits einen Trend: Gefährliche Cyberwaffen werden zunehmend praktisch zur Miete angeboten. "Dadurch wird die Schwelle zur Ausführung von Cyberangriffen durch weniger Talentierte' gesenkt", sagte Ross. (Handelsblatt)

GESUNDHEITSPOLITIK - Der Bundesrechnungshof hat scharfe Kritik an der Haushaltsplanung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) für 2024 geübt. Es sei "zweifelhaft", ob der Etatentwurf für den Einzelplan des Gesundheitsministeriums in dieser Form Bestand haben könne, heißt es in einem Bericht der Rechnungsprüfer an den Haushaltsausschuss des Bundestags. Er liegt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland vor. Konkret monieren die Prüfer unter anderem das Vorhaben von Lauterbach, die jährlichen Zahlungen an die Vorsorgefonds zur Stabilisierung der Pflegeversicherung zwischen 2024 und 2027 um jeweils 1 Milliarde Euro abzusenken. Die Argumentation Lauterbachs, dass die Reduzierung der Finanzstabilität der Pflegeversicherung diene, erschließe sich dem Bundesrechnungshof nicht. (Redaktionsnetzwerk Deutschland)

GRUNDERWERBSSTEUER - Die Union will mit der Abschaffung der Grunderwerbssteuer für den Bau einer Immobilie den Wohnungsbau in Deutschland ankurbeln. CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann sagte: "Es fehlen 700.000 Wohneinheiten in Deutschland. Der Wohnungsmarkt ist tot." Das Bauhandwerk habe zudem keine Perspektive. "Einer unserer Vorschläge lautet: Die Grunderwerbssteuer muss weg für die erste Immobilie. Das würde in einem ersten Schritt helfen." (Rheinische Post)

FACHKRÄFTEMANGEL - Im Kampf gegen den Fachkräftemangel schlägt die Union vor, auch für Rentner mehr finanzielle Anreize zur Arbeitsaufnahme zu schaffen. CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann: "Auch für Rentner, die freiwillig länger arbeiten wollen, brauchen wir Anreize. Sie sollten im Monat 2000 Euro steuerfrei dazu verdienen können." Linnemann ergänzte: "Hunderttausende von Rentnern werden wieder mehr in der Tasche haben. Ich plädiere dafür, das einfach mal auszuprobieren." (Rheinische Post)

BÜRGERGELD - Mit Blick auf die geplante Erhöhung des Bürgergelds um 12 Prozent im kommenden Jahr hat der stellvertretende CDU/CSU-Fraktionsvorsitzende Jens Spahn von einem "falschen Signal" gesprochen und mehr Strafen für arbeitsunwillige Erwerbslose gefordert. "Wer arbeitet, muss mehr haben als der, der nicht arbeitet", sagte Spahn. Nach heutiger Rechtslage erhalte eine vierköpfige Familie im Schnitt 2311 Euro Bürgergeld - und damit faktisch so wie eine Durchschnittsverdiener-Familie in Deutschland. (Bild-Zeitung)

AUSSENWIRTSCHAFT - Nach Einschätzung von DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier leidet die deutsche Wirtschaft besonders stark unter dem Konjunktur-Einbruch in China. "Dieser trifft Deutschland wegen seiner dichten wirtschaftlichen Verflechtung mit der Volksrepublik in besonderem Maße. So sind die deutschen Exporte nach China im ersten Halbjahr 2023 um 8,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurückgegangen. Bei den Importen betrug das Minus sogar 16,6 Prozent", sagte Treier den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Insgesamt hängen in Deutschland knapp eine Million Arbeitsplätze am Export nach China." (Funke Mediengruppe)

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August 30, 2023 00:39 ET (04:39 GMT)