Von Andreas Plecko

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Unternehmensinsolvenzen in Deutschland sind trotz der Corona-Krise weiter rückläufig. Ursächlich dafür dürften vor allem die staatlichen Unterstützungsmaßnahmen sein. Im Oktober meldeten die deutschen Amtsgerichte 1.056 beantragte Unternehmensinsolvenzen. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 2,7 Prozent weniger als im Oktober des Vorjahres. Im Vergleich zum Oktober 2019, also vor der Corona-Krise, lag die Zahl der Unternehmensinsolvenzen um 33,7 Prozent niedriger.

Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger aus beantragten Unternehmensinsolvenzen bezifferten die Amtsgerichte im Oktober 2021 auf knapp 1,0 Milliarden Euro. Im Oktober 2020 hatten sie bei etwa 2,1 Milliarden Euro gelegen.

Die meisten Unternehmensinsolvenzen gab es im Oktober 2021 im Baugewerbe mit 193 Fällen. Im Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen) waren es 160 Verfahren. Im Bereich der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen wurden 119 Insolvenzen gemeldet.

Hinweise auf die künftige Entwicklung der Unternehmensinsolvenzen gibt die Zahl der beantragten Regelinsolvenzverfahren. Im Dezember stieg diese Zahl nach vorläufigen Angaben um 18,0 Prozent gegenüber November, nachdem sie bereits im Vormonat deutlich zugenommen hatte (43,8 Prozent im November gegenüber Oktober). Im Vergleich zu Dezember 2020 lag die Zahl um 24,8 Prozent höher.

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/apo/brb

(END) Dow Jones Newswires

January 11, 2022 02:20 ET (07:20 GMT)