OFFENBACH/BERLIN (dpa-AFX) - Schmuddelwetter statt weißer Winterpracht, außerdem wird es fast schon frühlingshaft mild: Ein Atlantiktief bringt Deutschland deutlich wärmere Temperaturen und lässt den Schnee schmelzen. Nachdem es am Dienstagvormittag vor allem im Osten noch einmal glatt wurde, soll sich die Situation auf den Straßen im Tagesverlauf entspannen, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach vorhersagte. Am Dienstag ist es demnach wechselnd bis stark bewölkt, von der Nordsee bis nach Thüringen gibt es etwas Regen, der im Laufe des Nachmittags nachlässt. Die Höchstwerte klettern auf 7 bis 10 Grad. Im Westen und Südwesten können es sogar milde 14 Grad werden.

In der Nacht zum Mittwoch kommt von Westen her Regen auf, im Südosten sowie in den Mittelgebirgen herrscht erneut Glatteisgefahr. Im Osten und Südosten sinken die Werte auf bis zu minus 3 Grad, sonst liegen sie bei 2 bis 7 Grad. Am Mittwoch gibt es anfangs an den Alpen und von der Ostsee bis nach Niederbayern zeitweise Regen. Am Nachmittag ist es meist trocken und südlich der Donau teils auch länger sonnig. Die Temperaturen liegen zwischen 5 Grad im Nordosten und 13 Grad entlang des Rheins.

Kurz vor dem Ende der Kältewelle in Deutschland gab es vor allem in der Nordhälfte Deutschlands noch einmal zahlreiche wetterbedingte Verkehrsunfälle. In Niedersachsen kam es besonders im Landkreis Göttingen "in kürzester Zeit zu einer massiven Anzahl an Verkehrsunfällen", wie ein Polizeisprecher am Dienstagmorgen sagte. An insgesamt zehn Unfällen seien sechszehn Autos beteiligt gewesen. Zwei Personen wurden leicht verletzt.

In Schleswig-Holsteins wurde die Polizei in Lübeck und den Kreisen Ostholstein, Herzogtum Lauenburg und Stormarn am Montagabend und frühen Dienstagmorgen zu mehr als 40 wetterbedingten Einsätzen gerufen, wie eine Polizeisprecherin sagte. Einige Autos seien in einen Graben gerutscht oder von der Straße abgekommen. Im brandenburgischen Kreis Oberhavel wurde ein Polizist bei einem Autounfall auf der A10 verletzt: Er hatte am Montagabend nach einem glättebedingten Lkw-Unfall Absperrungen entfernt und wurde dabei von dem Wagen erfasst.

In Kiel und Magdeburg mussten die Verkehrsgesellschaft den Verkehr zeitweise einstellen, nachdem Eisregen die Straßen spiegelglatt gemacht hatte. Und im niedersächsischen Landkreis Gifhorn fiel wegen extremer Glätte der Schul-Präsenzunterricht am Dienstag aus.

Extrem gefährlich bleibt das Betreten von Eisflächen: Einige Stunden, nachdem er beim Schlittschuhlaufen auf einem zugefrorenen Weiher in Baden-Württemberg eingebrochen war, starb ein 29 Jahre alter Mann im Krankenhaus, wie ein Sprecher der Polizei am Dienstag sagte.

Der junge Mann war am Montagnachmittag auf dem Weiher bei Ravensburg rund 50 Meter vom Ufer entfernt Schlittschuhlaufen, als das Eis unter ihm nachgab. Ein 60 Jahre alter Mann wollte dem jungen Mann helfen und brach dabei selbst ein. Passanten zogen den verunglückten Helfer ans Ufer. Der 29-Jährige wurde erst von einem Taucher der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) aus dem Wasser geholt und dann in ein Krankenhaus gebracht./iy/DP/mis