Paris (Reuters) - Das von der EZB angekündigte neue geldpolitisches Werkzeug zur Stützung stark verschuldeter Euro-Länder wird laut Ratsmitglied Francois Villeroy de Galhau kraftvoll sein.

"Ich habe keinen Zweifel daran, dass wir ein wirksames Instrument zum Schutz vor ungerechtfertigter Fragmentierung anbringen werden", sagte der französische Notenbankchef der Zeitung "Les Echos" in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview. Es gehe nicht darum, dieser oder jener Regierung aus politischen Erwägungen heraus zu helfen. "Damit die Geldpolitik wirksam ist, muss sie bei allen Wirtschaftsakteuren im Euro-Raum ankommen", sagte er.

Die Renditen für Staatsanleihen der Euro-Länder waren im Zuge der erwarteten Zinswende der EZB kräftig gestiegen. Besonders deutlich legten die Renditen hoch verschuldeter Euro-Staaten zu, was für sie höhere Finanzierungskosten bedeutet. Der EZB-Rat war im Juni deswegen sogar zu einer kurzfristig anberaumten Sondersitzung zusammengekommen. Dort beschlossen die Währungshüter unter anderem, rasch die Entwicklung eines neuen Instruments abzuschließen. Mit diesem will die Europäische Zentralbank (EZB) gegen eine unerwünschte Ausweitung der Anleihe-Renditeunterschiede (Spreads) vorgehen, was sie zumeist als "Fragmentierung" bezeichnet.

(Bericht von Leigh Thomas; Bearbeitet von Frank Siebelt, redigiert von Reinhard Becker.; Redigiert von Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)