Glattbrugg (awp) - Der Personaldienstleister Adecco ist im ersten Quartal 2016 etwas langsamer gewachsen als zum Ende des Vorjahres, und auch zu Beginn des zweiten Quartals setzte sich der Trend zu tieferen Wachstumsraten fort. Das Management bestätigt derweil die Mittelfristziele.

Der Trend zu moderatem Wachstum habe sich fortgesetzt, lässt sich CEO Alain Dehaze in der Mitteilung vom Dienstag zitieren. Und er zeigt sich mit der Performance insgesamt zufrieden. "Unser relatives Umsatzwachstum hat sich im Vergleich zu den wichtigsten Konkurrenten verbessert."

Zwischen Januar und März erzielte der Personalvermittler ein organisches Wachstum von 4%, wie die Adecco Group weiter mitteilte. Im vierten Quartal 2015 waren es allerdings noch +5% gewesen. Der Umsatz stieg derweil auf 5,33 Mrd EUR, was in der Berichtswährung Euro einem Plus von 5% entspricht.

SCHWEIZ MIT 8% TIEFEREM UMSATZ

Im grössten Markt Frankreich wuchs Adecco organisch um 7% und damit noch einmal schneller als am Ende des Vorjahres (+5%). Im zweitwichtigsten USA betrug das Plus hingegen lediglich 1%. Deutlich höhere Wachstumsraten gab es in Italien und auf der iberischen Halbinsel (je +9%).

Leicht rückläufig war die Entwicklung hingegen in der ebenfalls bedeutenden Marktregion Deutschland, Österreich, Schweiz (-2%), wobei daran vor allem die Schweiz Schuld war (-8%). Das hiesige Minus sei eine Folge von Reduktionen in der Exportwirtschaft und im medizinischen Bereich, heisst es dazu.

TIEFERER REINGEWINN

Der Bruttogewinn des Gesamtkonzerns stieg organisch um 2% auf 1,01 Mrd EUR, und die entsprechende Marge kam bei 19,0% (-10 BP) zu liegen, wobei organisch ein Rückgang von 40 BP resultiert hätte. Die Kosten nahmen organisch um 4% zu - also in etwa im Gleichschritt mit dem Umsatz.

Beim EBITDA resultierte ein organisches Minus von 5% auf 228 Mio EUR, die entsprechende Marge erreichte damit 4,3% (-30 BP). Der Rückgang wird in der Mitteilung mit Feiertagen (Ostern in Q1 statt Q2) und höheren IT-Kosten erklärt. Auf Stufe Reingewinn ergab sich ebenfalls ein Minus, und zwar von 10% auf 144 Mio EUR. "Wir haben unsere Preisdisziplin aufrecht erhalten, und die Kosten blieben unter Kontrolle", so der CEO in der Mitteilung.

Mit den vorgelegten Zahlen hat Adecco die Schätzungen der Analysten (AWP-Konsens) beim Umsatz leicht übertroffen, beim EBITA und Reingewinn jedoch knapp verfehlt. Die Experten hatten im Schnitt (AWP-Konsens) mit einem Umsatz von 5,31 Mrd, einem EBITA von 234 Mio und einem Reingewinn von 151 Mio EUR gerechnet.

TIEFERES WACHSTUM IM MÄRZ/APRIL

Der Wachstumstrend aus dem ersten Quartal hat sich offenbar zu Beginn des zweiten Quartals nochmals etwas verlangsamt. Im März und April kombiniert (und adjustiert um Arbeitstage) lag das organische Wachstum laut Mitteilung bei 3%. Man werde die Preisdisziplin und die strenge Kostenkontrolle aufrecht erhalten, heisst es dazu weiter. Die Kosten (SG&A, ohne Einmaleffekte) im zweiten Quartal dürften dabei auf einer ähnlichen organischen Basis liegen wie im ersten Jahresviertel.

Die Gruppe betont ausserdem ihren sogenannten EVA-Ansatz, bei dem die Ziele für Wachstum, Profitabilität und Cash-Generierung gleichwertig sind. Entsprechend werden auch die Mittelfristziele bestätigt. So will Adecco organisch mindestens so stark zulegen wie die Hauptkonkurrenten, dies sowohl auf Gruppenstufe wie auch in jedem grösseren Markt. Daneben wird eine EBITA-Marge über den Zyklus von 4,5-5,0% und ein operatives Cash-Konversionsziel von 90% angestrebt. Man sei fokussiert darauf, diese Ziele zu erreichen und sowohl dieses Jahr wie auch langfristig Aktionärswert zu generieren, heisst es weiter.

Ausserdem gibt Adecco bekannt, dass die Übernahme des britischen Unternehmens voraussichtlich am (heutigen) Dienstag abgeschlossen wird. Die Akquisition war bei der Vorlage des Q4-Zahlen im März angekündigt worden.

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