FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte werden zur Handelseröffnung in Europa leichter erwartet. Sie würden damit besser abschneiden als die US-Indizes, die am Vortag um bis zu 2 Prozent abgerutscht waren.

Die US-Notenbank hat laut den begleitenden Aussagen zu den wie erwartet unverändert gelassenen Zinsen, nicht die Absicht, die Zinsen zu senken, bis sie größeres Vertrauen in eine tatsächliche Abkühlung der Inflation in Richtung Zielwert 2 Prozent hat. Belastend wirken neben diesem Zinshoffungsdämpfer die jüngsten Ergebnisse großer US-Technologieunternehmen, die die teils hohen Erwartungen des Marktes auch bei den Ausblicken nicht erfüllten. Außerdem verweisen Marktteilnehmer auf New York Community Bancorp, deren Aktienkurs nach hohen Rückstellungen am Vortag rund ein Drittel an Wert verlor. Damit könnten die US-Regionalbanken erneut in den Fokus rücken.

Aus Deutschland kam derweil ein enttäuschender Ausblick von Adidas. Die Aktie bricht vorbörslich um 7 Prozent ein. Der DAX wird 0,6 Prozent tiefer bei 16.807 Punkten gesehen, auch der Euro-Stoxx-50 sollte rund ein halbes Prozent tiefer starten. Am Rentenmarkt geben die Kurse nach den Vortagsgewinnen leicht nach.

Der Hinweis der Fed, dass Zinssenkungen nicht unmittelbar bevorstehen, geht einher mit einer neuen Einschätzung ausgewogenerer Risiken. Christian Scherrmann, US-Volkswirt bei der DWS, sieht sich darin bestätigt, dass es im März für die US-Notenbank zu früh sein dürfte, den Sieg über die Inflation zu verkünden. Die DWS geht weiterhin davon aus, dass eine erste Zinssenkung im zweiten Quartal erfolgen könnte. Die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung im März ist von 45 auf 35 Prozent gesunken.


Kurseinbruch bei Adidas nach schwachem Ausblick 

Bei den am Vorabend vorgelegten Zahlen von Adidas haben die Bruttomarge und der Umsatz im Schlussquartal die Erwartungen verfehlt, wie Marktteilnehmer mit Blick auf Aussagen der UBS feststellen. Auf der Aktie lastet aber vor allem ein enttäuschender Ausblick. Das in Aussicht gestellte operative Ergebnis von 500 Millionen Euro liege weit unter der Konsensschätzung von 1,294 Milliarden Euro, heißt es bei den Citi-Analysten. Allerdings verweist die Citi darauf, dass in der Prognose die Yeezy-Bestände nicht enthalten seien.

Deutsche Bank notieren nach den Zahlen vorbörslich gut behauptet. Die Gewinnkennziffern sind zwar im Jahresvergleich zurückgegangen, aber nicht so stark wie erwartet, und das trotz einer unerwartet hohen Risikovorsorge im vierten Quartal. Die Erträge liegen zwar leicht unter den Prognosen, dafür hat die Bank die Prognosen für die Erträge nach oben genommen.

Mit schwächeren Kursen rechnen Marktteilnehmer bei ING und BNP Paribas nach den jeweiligen Geschäftszahlen. BNP Paribas hat die Erwartung an den Nettogewinn um 37 Prozent verfehlt. Bei der ING sei das vierte Quartal enttäuschend verlaufen, heißt es am Markt.

Als "unspektakulär" stuft ein Marktteilnehmer die Zahlen von Siemens Healthineers in einer ersten Einschätzung ein. Sie lägen in der Breite in der Nähe der Prognosen. Da der Ausblick bekräftigt worden sei, dürfte der Kurs nicht auf die Zahlen reagieren. Allerdings könnte er outperformen, falls sich der Markt am Donnerstag auf so genannte defensive Aktien konzentrieren sollte. Der Kurs liegt vorbörslich 2,2 Prozent fester im Markt.


DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00      Mi, 17:15  % YTD 
EUR/USD           1,0788        -0,2%     1,0814         1,0854  -2,3% 
EUR/JPY           158,48        -0,2%     158,83         158,90  +1,8% 
EUR/CHF           0,9320        -0,0%     0,9320         0,9329  +0,4% 
EUR/GBP           0,8528        +0,0%     0,8524         0,8534  -1,7% 
USD/JPY           146,90        +0,0%     146,88         146,36  +4,3% 
GBP/USD           1,2650        -0,3%     1,2687         1,2719  -0,6% 
USD/CNH           7,1940        +0,1%     7,1867         7,1776  +1,0% 
Bitcoin 
BTC/USD        42.232,74        -1,0%  42.653,38      43.495,76  -3,0% 
 
 
 
ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %        +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex          75,86        75,85      +0,0%          +0,01  +5,1% 
Brent/ICE          80,57        80,55      +0,0%          +0,02  +4,7% 
GAS                       VT-Settlem.                   +/- EUR 
Dutch TTF         30,445        30,20      +0,8%          +0,25  -7,6% 
 
METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)     2.043,49     2.039,60      +0,2%          +3,89  -0,9% 
Silber (Spot)      22,87        22,98      -0,4%          -0,10  -3,8% 
Platin (Spot)     918,53       922,00      -0,4%          -3,48  -7,4% 
Kupfer-Future       3,86         3,91      -1,2%          -0,05  -0,8% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/gos

(END) Dow Jones Newswires

February 01, 2024 02:38 ET (07:38 GMT)