Paris (Reuters) - Der Weg für das europäische Kampfflugzeugprojekt FCAS ist nach Einschätzung der beteiligten Firmen frei.

Der Chef von Dassault Aviation, Eric Trappier, sagte der Zeitung "Le Figaro" am Donnerstag, es gebe eine Verständigung mit dem Flugzeug-Partner Airbus. Airbus-Rüstungschef Michael Schöllhorn sagte, alle Industriepartner hätten die entsprechenden Vereinbarungen unterzeichnet, um die nächste Phase einzuläuten. Die beteiligten Länder müssten noch einige formale Schritte erledigen. "Wir sind optimistisch, dass das in der sehr nahen Zukunft erfolgen kann."

Mitte November hatte das Verteidigungsministerium in Berlin erklärt, dass sich die beteiligten Staaten und die Industrie darauf geeinigt hätten, die nächste Phase des Projekts einzuleiten. Allerdings waren zuletzt noch einige kleinere Fragen zwischen den Flugzeug-Entwicklern Airbus und Dassault offen. Die beiden Unternehmen sowie Indra aus Spanien arbeiten bei dem Kampfflugzeug zusammen, das ab etwa 2040 den Eurofighter und die französische Rafale ablösen soll. Mangelnde Fortschritte des mehr als 100 Milliarden Euro schweren Rüstungsprojekts hatten zwischenzeitlich zu Spannungen in der Beziehung zwischen Berlin und Paris beigetragen.

Das FCAS-Programm soll ein Kampfflugzeug, Drohnen und Kommunikationsinfrastruktur umfassen. Die Kosten für die nächste Entwicklungsphase waren zuletzt auf etwa 3,5 Milliarden Euro geschätzt worden. Diese würden von den drei Ländern zu gleichen Teilen gedeckt werden. Das Projekt war im Juli 2017 von der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron vorgestellt worden.

(Bericht von Blandine Henault und Christina Amann, redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter Berlin.Newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)