Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) gab am Montag den Startschuss für die Ausschreibung der Rechtepakete für Live-Übertragungen und Zusammenfassungen der Spiele der 1. und 2. Bundesliga für die vier Spielzeiten von 2017/18 bis 2020/21. Das Bundeskartellamt hatte zuvor grundsätzlich grünes Licht gegeben. Die Kartellwächter haben bei der Ausschreibung ein gewichtiges Wort mitzureden, weil sie die DFL in einer Monopolstellung sehen. Sie fordern erstmals, dass die begehrten Live-Rechte nicht mehr wie in den vergangenen Jahren nur an den Pay-TV-Sender Sky gehen dürfen.

Seit Montag können sich die Interessenten für die Auktion anmelden. Bis das Bieterverfahren tatsächlich beginnt, dürften aber noch einige Wochen vergehen. Bis dahin soll in Absprache mit dem Kartellamt klar sein, wie die Rechtepakete zugeschnitten werden. Branchenkenner erwarten Dutzende von Bewerbern, darunter neben Sky auch Sport1 (Constantin Medien), die Deutsche Telekom mit ihrem Internet-Angebot "Entertain", aber auch den US-Medienkonzern Discovery (Eurosport), die Perform Group des britisch-russischen Investors Len Blavatnik, die arabische Senderkette Al-Jazeera ("BeIN") oder den Versandhändler Amazon.

Anders als bei der vergangenen Ausschreibung will die DFL nicht mehr zwischen den Übertragungswegen - etwa zwischen klassischem Fernsehen und Internet - unterscheiden. Nicht nur Sky, auch die ARD muss sich bei der Rechtevergabe auf Konkurrenz einstellen: Medienberichten zufolge buhlt RTL mit um die Zusammenfassung der Spiele am Samstag- und Sonntagabend.

Der Liga-Verband will die Rechteauktion noch vor dem Start der Fußball-Europameisterschaft am 10. Juni abschließen. DFL-Chef Christian Seifert hofft, dass sie erneut ein Rekordergebnis bringt, damit die Vereine der deutschen Bundesliga im Kampf um die besten Spieler im Vergleich zur englischen Premier League konkurrenzfähiger werden: Bis zu 1,5 Milliarden Euro sollen die Sender pro Spielzeit zahlen. In den vier Saisons bis 2017 sind es im Schnitt 628 Millionen Euro, allein für die Saison 2016/17 kosten die Rechte 835 Millionen Euro.