Bangalore/San Francisco (Reuters) - Die Aussicht auf einen Absatzboom beim neuen KI-Spezialchip von AMD hat die enttäuschenden Zahlen des Halbleiter-Konzerns am Dienstag in den Hintergrund gedrängt.

"Unsere KI-Aufträge haben sich im Quartal mehr als versiebenfacht", sagte Firmenchefin Lisa Su. Das Unternehmen mache große Fortschritte beim Ausbau der Produktion des Prozessors MI300, der auf die komplizierten Berechnungen für den Betrieb Künstlicher Intelligenzen (KI) zugeschnitten ist. Dies verhalf der AMD-Aktie im nachbörslichen US-Geschäft zu einem Kurssprung von mehr als sechs Prozent.

UMSATZ- UND GEWINNRÜCKGANG - MAUER AUSBLICK

Im abgelaufenen Quartal litt AMD allerdings unter der allgemeinen Absatzschwäche bei PCs. Der Konzernumsatz schrumpfte um 18 Prozent auf 5,359 Milliarden Dollar, und der Reingewinn brach überraschend deutlich um 94 Prozent auf 27 Millionen Dollar ein.

Für das angelaufene Vierteljahr zeichnete AMD-Finanzchefin Jean Hu ein gemischtes Bild. Einer steigenden Nachfrage nach Prozessoren für PCs und Server stehe ein schwächelndes Geschäft mit Grafikkarten- und in Geräten fest verlöteten Chips gegenüber. Die Erlöse würden voraussichtlich bei 5,7 Milliarden Dollar liegen, plus/minus 300 Millionen Dollar. Hier hatten Analysten dem Datenanbieter Refinitiv zufolge im Schnitt mit 5,82 Milliarden Dollar gerechnet.

Intel hatte vergangene Woche überraschend einen Gewinn ausgewiesen. Außerdem fiel der Umsatzrückgang weniger deutlich aus als befürchtet. Dies hob die Stimmung in der Branche. Sie rechnet dank der in den vergangenen Monaten gedrosselten Produktion mit einem Ende des Überangebots und mit einer wieder anziehenden Nachfrage.

(Bericht von Chavi Mehta und Max A. Cherney, geschrieben von Hakan Ersen, redigiert von Birgit Mittwollen.; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)