"Die Rezessionsängste verstärken sich zu Beginn des neuen Jahres", sagte Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets. Dax und EuroStoxx50 verloren jeweils etwa eineinhalb Prozent auf 10.416,66 beziehungsweise 3958,27 Punkte. An der Wall Street gab der Technologie-Index Nasdaq 1,3 Prozent nach.

Apple zufolge blieb der Umsatz im abgelaufenen Quartal mehrere Milliarden Dollar unter dem selbstgesteckten Ziel. Grund hierfür sei der enttäuschende iPhone-Absatz in China. Dies passe in das Bild einer Konjunkturabschwächung in der Volksrepublik, sagte Marktanalyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus AxiTrader.

Apple-Aktien brachen zeitweise um zehn Prozent ein und steuerten auf den größten Tagesverlust seit sechs Jahren zu. Unter die Räder kamen auch die Papiere von Zulieferern wie Dialog Semiconductor, IQE und AMS. Letztere stürzten zeitweise um 23,5 Prozent ab und waren mit 18,03 Franken so billig wie zuletzt vor mehr als fünf Jahren. In den USA gaben die Titel von Best Buy bis zu fünf Prozent nach. Dem Analysten Michael Pachter vom Vermögensverwalter Wedbush zufolge gehen rund 15 Prozent der Umsätze des US-Elektronikhändlers auf das Konto von Apple-Produkten.

Aus den Depots flogen außerdem Werte, die stark vom China-Geschäft abhängen. Die Titel von Luxusgüter-Herstellern wie Burberry, Moncler, LVMH, Ralph Lauren und der Gucci-Mutter Kering verloren bis zu sechs Prozent. Die Papiere des Airbus-Rivalen Boeing und des Baumaschinen-Herstellers Caterpillar gaben jeweils knapp vier Prozent nach.

ZALANDO UND NEXT IM AUFWIND

Gegen den Trend legten die Aktien von Zalando 4,4 Prozent zu. Dem "Handelsblatt" zufolge könnte der chinesische Amazon-Rivale Alibaba den größten europäischen Online-Modehändler übernehmen. "Die Spekulationen um Zalando sind nicht ganz neu, aber durch den Zeitungsbericht haben sie neue Nahrung erhalten", sagte ein Händler.

In London gewannen die Papiere von Next 4,1 Prozent. Nach einem schwierigen November sei das Weihnachtsgeschäft sehr gut gelaufen, konstatierten die Analysten des Brokerhauses Peel Hunt. Dank einer starken Online-Nachfrage wuchs der Umsatz des Modehändlers um 1,5 Prozent. Im Windschatten von Next gewannen die Aktien von Konkurrenten wie Marks & Spencer und der Primark-Mutter AB Foods jeweils mehr als ein Prozent.

GOLD UND YEN GEFRAGT

Die anhaltenden Konjunktursorgen trieben einige Anleger in "sichere Häfen". So verteuerte sich die "Antikrisen-Währung" Gold um bis zu 0,6 Prozent und markierte mit 1292,32 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) erneut ein Sieben-Monats-Hoch.

Gefragt war auch der japanische Yen, der den größten Kurssprung seit zwei Jahren verbuchte. In der Nacht fiel der Dollar bei dünnen Umsätzen - die japanische Börse war wegen eines Feiertages geschlossen - binnen Minuten um bis zu 3,6 Prozent auf ein Neuneinhalb-Monats-Tief von 104,96 Yen. Am Abend notierte er noch 0,7 Prozent im Minus bei 108,15 Yen.