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Das neue Protokoll, das als PQ3 bekannt ist, ist ein weiteres Zeichen dafür, dass sich die amerikanischen Technologieunternehmen auf einen möglichen Durchbruch im Bereich der Quantencomputer vorbereiten, der die derzeitigen Methoden zum Schutz der Kommunikation von Benutzern überflüssig machen könnte.
Wir haben nicht einfach nur einen bestehenden Algorithmus durch einen neuen ersetzt, sondern das kryptografische Protokoll von iMessage von Grund auf neu aufgebaut, heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Blogbeitrag von Apple. Es wird das bestehende Protokoll in allen unterstützten Konversationen noch in diesem Jahr vollständig ersetzen.
Der iPhone-Hersteller aus Cupertino, Kalifornien, sagt, dass seine Verschlüsselungsalgorithmen auf dem neuesten Stand der Technik sind und dass er bisher keine Hinweise auf einen erfolgreichen Angriff auf sie gefunden hat. Dennoch sind Regierungsbeamte und Wissenschaftler besorgt, dass das Aufkommen von Quantencomputern, fortschrittlichen Maschinen, die die Eigenschaften subatomarer Teilchen anzapfen, diese Schutzmechanismen plötzlich und dramatisch schwächen könnte.
Ende letzten Jahres wurde in einer Reuters-Recherche untersucht, wie sich die USA und China auf diesen Q-Day vorbereiten, indem sie Geld in die Quantenforschung stecken und in neue Verschlüsselungsstandards investieren, die als Post-Quantum-Kryptographie bekannt sind. Washington und Peking haben sich gegenseitig beschuldigt, in Vorbereitung auf den Q-Day riesige Mengen verschlüsselter Daten abzufangen, ein Ansatz, der manchmal als "catch now, crack later" bezeichnet wird.
Eine frühzeitige Planung ist notwendig, so die US-Behörde für Cybersicherheit, die Cybersecurity and Infrastructure Security Agency, in einer Empfehlung aus dem Jahr 2022. Cyber-Bedrohungsakteure könnten schon heute auf Daten abzielen, die auch in Zukunft noch geschützt werden müssen.
In Apples Blog heißt es, dass PQ3 eine neue und sich überschneidende Reihe von technischen Sicherheitsvorkehrungen verwendet, die darauf abzielen, dieses Fenster der Möglichkeiten zu schließen.
Michael Biercuk, der Gründer und Geschäftsführer des Quantentechnologieunternehmens Q-CTRL, sagte, die Tatsache, dass Apple seine Abwehrmaßnahmen öffentlich verstärkt, sei ein "Vertrauensbeweis" für die Vorstellung, dass fortschrittliche Computer eines Tages die bestehenden Schutzmechanismen aushebeln könnten.
"Sie zeigen damit, dass sie dies für eine realistische Bedrohung halten und sich aktiv darauf vorbereiten", sagte er. (Berichte von Christopher Bing und Raphael Satter in Washington. Bearbeitung: Matthew Lewis)
