Halbjahresfinanzbericht 30. Juni 2022

Aumann AG, Beelen

Aumann in Zahlen

Aumann in Zahlen

Halbjahr

2022

2021

∆ 2022 /

(ungeprüft)

2021

IFRS

IFRS

T€

T€

%

Auftragsbestand

249.245

134.419

85,4

Auftragseingang

165.582

104.058

59,1

Ergebniszahlen (IFRS)

Umsatzerlöse

92.234

72.761

26,8

davon E-mobility

58.327

45.997

26,8

Betriebsleistung

92.300

72.889

26,6

Gesamtleistung

95.392

77.038

23,8

Materialaufwand

-60.440

-44.402

-36,1

Personalaufwand

-28.150

-30.110

6,5

EBITDA

3.038

-931

426,3

EBITDA-Marge

3,3%

-1,3%

EBIT

567

-3.219

117,6

EBIT-Marge

0,6%

-4,4%

EBT

241

-3.471

106,9

EBT-Marge

0,3%

-4,8%

Konzernergebnis

79

-2.588

103,1

Ergebniszahlen (bereinigt) *

T€

T€

%

Adj. EBITDA

2.972

-932

418,9

Adj. EBITDA-Marge

3,2%

-1,3%

Adj. EBIT

532

-3.189

116,7

Adj. EBIT-Marge

0,6%

-4,4%

Adj. EBT

206

-3.441

106,0

Adj. EBT-Marge

0,2%

-4,7%

Bilanzzahlen

30.06.

31.12.

T€

T€

%

Langfristige Vermögenswerte

81.134

114.158

-28,9

Kurzfristige Vermögenswerte

211.573

184.323

14,8

Darin enthaltene liquide Mittel

97.283

103.258

-5,8

Gezeichnetes Kapital

15.250

15.250

0,0

Sonstiges Eigenkapital

168.776

174.097

-3,1

Eigenkapital insgesamt

184.026

189.347

-2,8

Eigenkapitalquote

62,9%

63,4%

Langfristige Schulden

31.251

32.528

-3,9

Kurzfristige Schulden

77.430

76.606

1,1

Bilanzsumme

292.707

298.481

-1,9

Nettofinanzschulden

(net debt (-) / net cash (+)) **

86.464

90.318

-4,3

Mitarbeiter

790

850

-7,1

  • Hinsichtlich der Bereinigungen verweisen wir auf die Ausführungen innerhalb der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage. ** Dieser Wert versteht sich inklusive der Wertpapiere

In diesem Bericht können bei Prozentangaben und Zahlen Rundungsdifferenzen auftreten.

1

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

Aumann in Zahlen

1

Inhaltsverzeichnis

2

Grußwort des Vorstands

3

Konzernzwischenlagebericht

4

Beschreibung des Geschäftsmodells

4

Geschäfts- und Rahmenbedingungen

4

Marktentwicklung

4

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

5

Segmententwicklung

6

Mitarbeiter

6

Bericht über Chancen und Risiken

6

Prognosebericht

7

IFRS-Konzernzwischenabschluss 2022

8

Erläuternde Angaben zum Konzernzwischenabschluss

13

Rechnungslegung

13

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

13

Geschäfts- oder Firmenwert

13

Segmentberichterstattung

13

Veränderungen Eventualverbindlichkeiten

14

Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen

14

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

14

Prüferische Durchsicht

14

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

14

Finanzkalender

15

Kontakt

15

Impressum

15

2

Grußwort des Vorstands

Grußwort des Vorstands

Liebe Aktionärinnen und Aktionäre,

aufgrund unserer erfolgreichen E-mobility Strategie haben wir mit einem Rekordauftragsbestand von rund 250 Mio. € den Umsatz der kommenden zwölf Monate bereits heute in unseren Büchern. Und das ist aus zweierlei Hinsicht wichtig. Zum einen war die Welt selten so unberechenbar wie heute. Nach der COVID- 19 Pandemie stellt nun auch der unsägliche Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine jedes Unternehmen vor besondere Herausforderungen. Diese zeigen sich als anhaltende Lieferengpässe, deutlich gestiegene Inflationsraten oder gefährdete Energieversorgungen. Zum anderen versetzt uns dieser hervorragende Auftragsbestand in die komfortable Lage, trotz aller Herausforderungen unseren strategischen Kurs hal- ten zu können.

Dies bedeutet, dass wir im Zuge unseres begonnenen Wachstumskurses unsere Kapazitäten und Kompe- tenzen weiter ausbauen werden. Außerdem ist es unser Anspruch, die steigende Profitabilität des Unter- nehmens fortwährend unter Beweis zu stellen. Zudem sind wir am Puls der Technik und oft sogar einen Schritt voraus. Aumann liefert als etablierter Turn-Key Anbieter die Produktionslösungen für sämtliche Schlüsselkomponenten der Elektromobilität und sichert damit die benötigten Produktionskapazitäten der Automobilindustrie. So trugen im ersten Halbjahr 2022 akquirierte Aufträge für Großserienproduktionsli- nien für Batteriepacks und Batteriemodule zur positiven Geschäftsentwicklung bei. Gleiches gilt für tech- nologisch neuartige Produktionslösungen rund um das sogenannte Cell-to-Pack Verfahren. Im Kompe- tenzfeld Wasserstoff verhalf Aumanns Erfahrung in der Brennstoffzellenfertigung zum Gewinn eines ers- ten Auftrags für eine Serienproduktionsanlage im Bereich der Elektrolyse, also dem Prozess der Erzeu- gung von Wasserstoff aus elektrischer Energie. Wir sind stolz darauf, dass Aumann auch hier seine Markt- position weiter ausbaut.

Die Geschäftszahlen verdeutlichen Aumanns Erfolg. Der Auftragseingang legte im ersten Halbjahr um 59,1 % auf 165,6 Mio. € zu. Klarer Wachstumstreiber war erneut das Segment E-mobility mit einem Anstieg im Vergleich zum Vorjahr von 70,4 % auf 127,8 Mio. €. Über die vergangenen vier Quartale summiert sich der Auftragseingang auf 298,1 Mio. €, sodass Aumann zum 30. Juni 2022 einen Rekord-Auftragsbestand verzeichnen kann, der im Vergleich zum Vorjahreswert um 85,4 % auf 249,2 Mio. € angestiegen ist. Im Segment E-mobility sprang der Auftragsbestand sogar um 142,3 % auf 189,3 Mio. €. Der Umsatz folgte der dynamischen Auftragsentwicklung der vorausgehenden Quartale und verbesserte sich trotz fordern- der Rahmenbedingungen in den ersten sechs Monaten um 26,8 % auf 92,2 Mio. €. Das EBITDA konnte auf 3,0 Mio. € ausgebaut werden. Die EBITDA-Marge stieg auf 3,3 % und entwickelte sich entsprechend der erwarteten schrittweisen Verbesserung der Profitabilität.

Der Erfolg der Elektromobilität wird sich fortsetzen, davon sind wir überzeugt. Die Marktanteile der Elekt- rofahrzeuge wachsen kontinuierlich, die Ladeinfrastruktur wird konsequent ausgebaut und zahlreiche Fab- riken für die Batterieproduktion befinden sich im Bau. In diesem Umfeld bestätigt der höchste Auftrags- bestand der Firmengeschichte die strategisch und technologisch sehr gute Positionierung Aumanns. Gleichzeitig gibt er Visibilität hinsichtlich des eingeschlagenen Wachstumskurses bis weit in das nächste Jahr hinein. Eine Liquiditätsposition in Höhe von 97,3 Mio. € und eine Eigenkapitalquote von 62,9 % si- chern zudem die Wachstumsperspektiven des Unternehmens.

Bleiben Sie uns auch im aktuellen Umfeld gewogen und schreiten Sie mit uns voran im Wachstumsmarkt der Elektromobilität. Vielen Dank.

Herzlichst

Sebastian Roll

Jan-Henrik Pollitt

Chief Executive Officer

Chief Financial Officer

3

Konzernzwischenlagebericht

Konzernzwischenlagebericht

Beschreibung des Geschäftsmodells

Aumann ist ein weltweit führender Hersteller von innovativen Spezialmaschinen und automatisierten Fer- tigungslinien mit dem Fokus auf Elektromobilität. Mit den deutschen Standorten in Beelen, Espelkamp und Limbach-Oberfrohna in Europa sowie der chinesischen Gesellschaft in Changzhou und einem Stand- ort in Clayton in den USA verfügt das Unternehmen über fünf Standorte in den drei wichtigsten Märkten. Die gesamte Automobilindustrie befindet sich in einer kontinuierlichen Transformation, weg vom komple- xen, mechanischen Antriebskonzept rund um den Verbrennungsmotor, hin zu einem deutlich schlankeren elektrischen Antriebskonzept. Aus diesem Grund hat Aumann bereits vor Jahren seine Strategie und sein Portfolio auf die Bedürfnisse des Megatrends Elektromobilität ausgerichtet. Aumanns Produktionslösun- gen ermöglichen die hocheffiziente und technologisch fortschrittliche Großserienherstellung eines brei- ten Spektrums von Einzelkomponenten und Modulen. Dazu gehören Energiespeicher- und Umwandlungs- systeme (Batterie und Brennstoffzelle), der elektrische Traktionsantrieb, power-on-demand Aggregate, Hilfsmotoren sowie Elektronikbauteile im Bereich der Sensorik und Steuerung.

Geschäfts- und Rahmenbedingungen

Die geopolitischen Rahmenbedingungen und das konjunkturelle Umfeld haben sich im Jahresverlauf 2022 verschlechtert. Die bereits von der COVID-19 Pandemie gebeutelte Weltwirtschaft erfuhr mit dem Beginn des Krieges in der Ukraine einen zusätzlichen Schock. Weiterhin zerrüttete Produktionsketten, deutlich erhöhte Inflationsraten oder potenziell gefährdete Energieversorgungen haben eine anhaltende Wachs- tumsabschwächung der Weltwirtschaft zur Folge, schüren Rezessionsängste und belasten die Stimmung von Unternehmen und Verbrauchern.

Die Wachstumsraten schmolzen im zweiten Quartal 2022 gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) welt- weit dahin. Die Länder des Euroraums wuchsen gemäß Daten des Statistikamtes Eurostat im zweiten Quartal 2022 bereits schwächer, konnten mit 0,7 % im Vergleich zum Vorquartal jedoch noch wachsen. Vergleichsweise stark wuchs dabei mit 1,1 % die spanische Wirtschaft. In Italien stieg das BIP um 1,0 % und in Frankreich um 0,5 %. Während das BIP in Deutschland im ersten Quartal noch leicht um 0,8 % wachsen konnte, kam die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal über eine Stagnation im Vergleich zum ersten Quartal nicht mehr hinaus. Die Wirtschaft in den USA rutschte mit einem erneut um 0,2 % rückläufigen BIP im zweiten Quartal sogar in eine technische Rezession. Die Wirtschaftsleistung in China sank im zweiten Quartal 2022 sogar um 2,6 % gegenüber dem Vorquartal.

Die erhöhten Unsicherheiten bezüglich der globalen Wirtschaftsaktivität spiegeln sich auch in den aktu- ellen Prognosen des Internationale Währungsfonds (IWF) wider, der seine Wachstumsprognosen im Juli erneut reduziert hat. Für die Weltwirtschaft wird für 2022 nur noch ein BIP-Wachstum von 3,2 % erwartet (zuvor 3,6 %). Für 2023 wurde die Prognose von 3,6 % auf 2,9 % reduziert. Die USA werden dabei nach Einschätzungen der IWF-Volkswirte nur noch ein Wirtschaftswachstum von 2,3 % in 2022 und von 1,0 % in 2023 erreichen können. Die Prognosen für die Eurozone wurden für die gleichen Zeiträume auf 2,6 % und 1,2 % gesenkt, für China wird nur noch ein Wachstum von 3,3 % bzw. 4,6 % erwartet. Zudem betont der IWF in seiner Mitteilung, dass zusätzliche erhebliche ökonomische Abwärtsrisiken wie das Risiko eines Stopps russischer Gaslieferungen bestünden, die das globale Wachstum weiter reduzieren könnten.

Auch im allgemeinen Industriesektor hinterlassen die genannten Belastungsfaktoren deutliche Spuren, wie das Beispiel der deutschen Maschinenbauer zeigt. Gemäß Zahlen des Verbands Deutscher Maschi- nen- und Anlagenbauer (VDMA) generierten die Verbandsunternehmen im ersten Halbjahr 2022 im Schnitt nur noch ein Auftragsplus von etwas über 2 %. Der Verband fasst die Lage so zusammen, dass noch immer viele Kunden in neue Maschinen und Anlagen investieren, die Zurückhaltung aber steige. Bestätigend sanken die Auftragseingänge im Juni um real 9 % im Vergleich zum Vorjahresmonat ab. Aus dem Inland kamen dabei 11 % weniger Aufträge, die Bestellungen aus dem Ausland gingen um 8 % zurück.

Marktentwicklung

Die Rahmenbedingungen für die Automobilindustrie haben sich seit Jahresbeginn deutlich eingetrübt. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) fasst zusammen, dass weiter die schwierige Verfügbarkeit von Vor- produkten und Rohstoffen, insbesondere der Halbleitermangel, die Märkte bestimmen. Darüber hinaus verschlechtern die steigenden Preise und die Zinswende in den USA sowie in Europa die Finanzierungs- konditionen für die Verbraucher. Entsprechend zurückhaltend ist auch die Prognose des VDA. Für den Weltmarkt erwartet der VDA für das laufende Jahr ein Volumen von 70,2 Mio. Pkw (-1 %). Bislang wurde noch ein leichtes Wachstum von 1 % erwartet. Das Marktvolumen des Vor-Corona-Jahres 2019 wird mit den neuen Werten um 13 % unterschritten, das Volumen des Rekordjahres 2017 sogar um 17 %.

Auf den ersten Blick bestätigen die Zulassungszahlen des ersten Halbjahres 2022 diese Schwäche. In Summe über alle Antriebssegmente hinweg gingen die Neuzulassungen in der EU im ersten Halbjahr 2022

4

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Aumann AG published this content on 12 August 2022 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 12 August 2022 05:48:01 UTC.