Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Weiter stramm auf Hausse-Kurs liegen die europäischen Börsen am Dienstagmittag. Der DAX setzt seine Rekordjagd fort, er steht 0,7 Prozent im Plus und mit 18.386 Punkten praktisch auf Tages- und neuem Allzeithoch. Der Euro-Stoxx-50 gewinnt 0,4 Prozent auf 5.067 und markiert die höchsten Stände seit dem Jahr 2000. "Die Hausse nährt die Hausse", so ein Marktteilnehmer. Das Verkaufsinteresse sei gering, und das Umfeld aus niedrigen Renditen, Zinssenkungsfantasie und der Hoffnung auf bessere Wirtschaftsdaten stütze die Stimmung. Zudem führe der nahende Quartals-Ultimo zu Käufe, da die Fonds nach dem starken Quartal hohe Aktienquoten ausweisen wollten.

Der DAX wird auch weiter von Aufschlägen seiner Schwergewichtige und Zugpferde gestützt. SAP als Index-Schwergewicht Nummer eins markieren neue Rekorde, Allianz stehen auf Jahreshoch, und Siemens, Airbus, Munich Re sowie Deutsche Telekom liegen ebenfalls alle leicht im Plus. Gewinner Nummer eins im DAX sind einmal mehr Rheinmetall mit einem Plus von gut 2 Prozent, lediglich die zuletzt deutlich gedrückten Infineon können da am Dienstag mithalten. Auch die Kurse der anderen Rüstungsaktien am deutschen Markt und in Europa ziehen überwiegend weiter an.

Bei den Branchenindizes in Europa liegen die Einzelhandelswerte und der Stoxx-Index der Reise- und Freizeitaktien vorn. Leicht im Minus liegen die Indizes der rohstoffnahen Basic Resources und der Pharmaaktien.

Impulse könnten am Nachmittag von den US-Auftragseingängen langlebiger Wirtschaftsgüter ausgehen sowie vom US-Verbrauchvertrauen. Im Blick steht in den USA aber auch bereits der Preisindex der persönlichen Ausgaben (PCE), der am Freitag veröffentlicht wird. Er gilt als ein von der US-Notenbank bevorzugtes Preismaß bei der Gestaltung ihrer Zinspolitik. In der Kernrate wird der PCE-Index wie schon im Januar mit einem Anstieg zum Vorjahr um 2,8 Prozent erwartet. Allerdings können die Börsen wegen des Feiertages Karfreitag nicht unmittelbar auf die Daten reagieren. Auch aus Europa werden im Wochenverlauf Inflationszahlen veröffentlicht.


   KWS profitieren vom Verkauf des Mais-Geschäfts 

KWS Saat reagieren auf den Verkauf des südamerikanischen Maisgeschäft nebst Lizenzen mit einem Sprung von 7 Prozent. Das Transaktionsvolumen beläuft sich laut Angaben des Unternehmens auf einen mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Betrag. Positiv dürfte bei den Anlegern die geplante Verwendung der freiwerdenden Mittel ankommen. KWS Saat will den überwiegenden Teil des Verkaufserlöses zur Rückführung von Krediten nutzen, was eine signifikante Verbesserung des finanziellen Leverage (Nettoverschuldung/EBITDA) und der Eigenkapitalquote zur Folge haben wird.

Auf der Verliererseite stechen Gerresheimer mit einem Minus von 5,2 Prozent heraus - belastet von einem negativen Analystenkommentar. In diesem sei von einem schwachen Jahresauftakt die Rede, heißt es im Handel. Compugroup können sich dagegen mit dem Start ihres Aktienrückkaufprogramms um knapp 4 Prozent erholen. CTS Eventim steigen um 2,3 Prozent. Der Ausblick liege klar über der Markterwartung beim EBITDA, so Jefferies.

Trotz überzeugender Geschäftszahlen fallen Aumann um 3,5 Prozent. Belasten dürfte der Ausblick auf das laufende Jahr. Für das Geschäftsjahr 2024 erwartet Aumann einen Umsatz von über 320 Millionen Euro und eine EBITDA-Marge von 9 bis 11 Prozent. Dem stehen indes Schätzungen von etwa Hauck Aufhäuser von 345 Millionen Euro für den Umsatz und mehr als 10 Prozent für die EBITDA-Marge entgegen. Die Geschäftszahlen fallen hingegen positiv aus.

A.P. Moeller-Maersk verlieren in Kopenhagen 4,4 Prozent. Die Francis-Scott-Key-Brücke in Baltimore ist eingestürzt, nachdem sie von einem großen Frachtschiff der dänischen Reederei gerammt worden ist. Mit dem Einsturz der Brücke sind mehrere Fahrzeuge in den Fluss gefallen.


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Aktienindex              zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           5.066,75        +0,4%       22,56     +12,1% 
Stoxx-50                4.410,48        +0,1%        5,29      +7,8% 
DAX                    18.386,49        +0,7%      125,18      +9,8% 
MDAX                   26.787,53        +0,5%      120,57      -1,3% 
TecDAX                  3.445,44        +0,7%       25,41      +3,2% 
SDAX                   14.201,84        +0,8%      109,25      +1,7% 
FTSE                    7.922,49        +0,1%        4,92      +2,6% 
CAC                     8.174,09        +0,3%       22,49      +8,4% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,36                    -0,01      -0,21 
US-Zehnjahresrendite        4,24                    -0,00      +0,36 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %    Di, 8:49  Mo, 17:15   % YTD 
EUR/USD                   1,0858        +0,2%      1,0843     1,0835   -1,7% 
EUR/JPY                   164,37        +0,2%      164,08     164,18   +5,6% 
EUR/CHF                   0,9797        +0,5%      0,9766     0,9736   +5,6% 
EUR/GBP                   0,8578        +0,0%      0,8571     0,8572   -1,1% 
USD/JPY                   151,38        -0,0%      151,33     151,52   +7,5% 
GBP/USD                   1,2658        +0,2%      1,2651     1,2641   -0,5% 
USD/CNH (Offshore)        7,2449        -0,1%      7,2495     7,2483   +1,7% 
Bitcoin 
BTC/USD                70.702,40        +0,5%   71.139,17  69.644,73  +62,4% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  82,11        81,95       +0,2%      +0,16  +13,1% 
Brent/ICE                  86,93        86,75       +0,2%      +0,18  +13,2% 
GAS                               VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF                   27,9        28,06       -0,6%      -0,16  -14,5% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             2.196,10     2.172,15       +1,1%     +23,96   +6,5% 
Silber (Spot)              24,83        24,67       +0,7%      +0,16   +4,5% 
Platin (Spot)             907,47       904,30       +0,4%      +3,17   -8,5% 
Kupfer-Future               4,02         4,02       +0,1%      +0,00   +2,8% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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March 26, 2024 07:59 ET (11:59 GMT)