Die Übersicht in Kurzmeldungen zu Entwicklungen, Ergebnissen und Einschätzungen rund um die bundesdeutsche Politik:


Özdemir lässt mögliche Kretschmann-Nachfolge offen 

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir hat seine Kandidatur für eine mögliche Nachfolge von Winfried Kretschmann (beide Grüne) als baden-württembergischer Ministerpräsident offengelassen. "Ich fühle mich sehr wohl in Baden-Württemberg", sagte Özdemir beim Ständehaus-Treff der Rheinischen Post. "Ich gehöre jetzt aber auch nicht zu denen, die ständig auf Berlin schimpfen." Dort seien seine Kinder geboren worden, sagte Özdemir. "Ich bin immer sehr froh, wenn ich in Stuttgart am Bahnhof aussteige", sagte der Minister. Er freue sich auf seine "schwäbische Butterbrezel", so Özdemir. "Alles andere, wie Winfried Kretschmann sagen würde, weiß der liebe Gott", fügte der Grünen-Politiker hinzu. Özdemir wird als möglicher Nachfolger von Baden-Württembergs Ministerpräsident Kretschmann gehandelt.


Feld warnt vor weiterem Ausbau des Sozialstaats 

Der ehemalige Wirtschaftsweise Lars Feld, Berater von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP), hat angesichts der angespannten sicherheitspolitischen Lage vor einem weiteren Ausbau des Sozialstaats in Deutschland gewarnt. "Soll im Zeitablauf eine allmähliche Strukturveränderung hin zu höheren Verteidigungsausgaben führen, muss der Anteil der Sozialausgaben am Bundeshaushalt allmählich sinken", sagte Feld der Rheinischen Post. Das bedeute, dass die Sozialausgaben zumindest schwächer ansteigen müssten als das Bruttoinlandsprodukt (BIP). Dies sei angesichts der Demografie und verfassungsrechtlicher Restriktionen wie dem Existenzminium ohnehin nicht einfach zu erreichen. "Daher besteht der erste Schritt darin, keinen weiteren Ausbau des Sozialstaats vorzunehmen", sagte Feld. Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung in Deutschland würden sich "Sozialausgaben auf Pump" verbieten, so der Ökonom.


Laumann erwartet noch Änderungen am CDU-Grundsatzprogramm 

Der nordrhein-westfälische Sozialminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat sich mit dem Entwurf für das neue Grundsatzprogramm der CDU zufrieden gezeigt. Laumann sagte im Deutschlandfunk, er gehe aber davon aus, dass es beim Parteitag im Mai noch viele Änderungen geben werde. Er rechne mit Anträgen bei den Regionalkonferenzen im dreistelligen Bereich. In dem Programm würden sich die Christdemokraten klar zur Sozialpartnerschaft und zum Rentennniveau bekennen. Zudem müsse die CDU klar machen, dass sie eine christliche Partei sei. Dies sei der Kitt, der unterschiedlichste Menschen zusammenhalte und gehöre auch in Zukunft zur DNA der CDU, betonte Laumann laut dem Sender. Der Entwurf für das Grundsatzprogramm wird auf sechs Regionalkonferenzen diskutiert. Die erste findet am Dienstag in Mainz statt.


Kontakt zur Redaktion: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/ank/cbr

(END) Dow Jones Newswires

February 27, 2024 02:30 ET (07:30 GMT)