Die Banca Monte dei Paschi di Siena S.p.A. (BIT:BMPS) hat noch keine potenziellen Bieter gesehen, die vertrauliche Daten prüfen wollten, nachdem sie ihre Bücher am 18. Januar 2021 für Interessenten geöffnet hatte, so zwei mit der Angelegenheit vertraute Quellen. Rom hatte mit der UniCredit S.p.A. (BIT:UCG) über ein mögliches Geschäft verhandelt, das es durch eine Kapitalspritze für Monte dei Paschi und ein Sanierungsprogramm für faule Kredite attraktiver machen wollte, sowie durch die Genehmigung von Steuererleichterungen für Fusionen, die im Jahr 2021 stattfinden. Der Vorstandsvorsitzende der UniCredit, Jean Pierre Mustier, hat jedoch im April beschlossen, von seinem Amt zurückzutreten. Die Bank versucht, bis Anfang Februar einen Nachfolger zu finden. In der Zwischenzeit ging die italienische Regierung geschwächt aus einer Vertrauensabstimmung hervor, die Ministerpräsident Giuseppe Conte diese Woche einberufen hatte, nachdem ein Juniorpartner seine Koalition verlassen hatte. Monte dei Paschi muss außerdem bis zum 31. Januar 2021 bei der Europäischen Zentralbank (EZB) einen Plan zur Deckung des Kapitalbedarfs von bis zu 2,5 Milliarden Euro vorlegen. Ein Regierungsbeamter, der anonym bleiben wollte, zeigte sich zuversichtlich, dass die Mailänder Bank dies letztendlich tun wird. Das Finanzministerium lehnt Übergangslösungen ab, wie z.B. eine geplante Emission von Tier-1-Kapital, die die Bank als Alternative zur Kapitalbeschaffung in Erwägung zieht, so die Quellen. UniCredit debattiert intern noch darüber, was in Bezug auf Monte dei Paschi zu tun ist, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Quelle gegenüber Reuters. Andere Banken, darunter Banco BPM oder die italienischen Ableger von Credit Agricole und BNP Paribas, die das Finanzministerium als potenzielle Partner für Monte dei Paschi ins Auge gefasst hatte, haben bisher kein Interesse gezeigt, so die Quellen.