(neu: Kursgewinne zu Handelsschluss, weitere Aussagen der Commerzbank)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Gute Umsatzzahlen von Beiersdorf haben die Anleger des Konsumgüterproduzenten am Dienstag mit einer Berg- und Talfahrt quittiert. Nachdem die Aktien im frühen Handel noch um gut 1,6 Prozent auf den höchsten Stand seit Anfang November angesprungen waren, neigten einige Investoren zwischenzeitlich zum Kasse machen. Zeitweise ins Minus abgetaucht, verbuchten die Papiere schlussendlich aber doch wieder einen kleinen Zugewinn von 0,21 Prozent auf 81,29 Euro. Damit waren sie der zweitbester Wert im Dax.

Beiersdorf hatte 2016 von gut laufenden Geschäften mit seinen Marken Nivea oder Eucerin profitiert. Derweil hätten sich Analysten zwar lobend zu den Umsatzzahlen geäußert, sagte Händler Stefan de Schutter von Alpha Wertpapierhandel. Die Kennziffern seien jedoch nicht so gut gewesen, dass die Anteilscheine einen nachhaltigen Sprung über den starken Chartwiderstand im Bereich von 82 Euro geschafft hätten. An dieser Marke waren die Papiere bereits Anfang des Jahres zwei Mal gescheitert.

VOR ALLEM TESA ÜBERRASCHT POSITIV

Commerzbank-Experte Andreas Riemann hob in seiner Analyse die im Branchenvergleich bereits überdurchschnittliche Bewertung der Aktien hervor. Positiv bei den Zahlen sei, dass die Umsätze im vierten Quartal vor allem dank der Klebstoffsparte Tesa höher gelegen hätten als erwartet. Das Konsumentengeschäft (ohne Tesa) hingegen habe die Erwartungen erfüllt. Positiv überrascht habe hier aber das Deutschland-Geschäft.

Analyst Thomas Maul von der DZ Bank urteilte: "Trotz eines schwierigen Marktumfelds gelang es Beiersdorf im Jahr 2016, ein beachtliches Wachstum zu erzielen." Mit Blick auf die starken Kernmarken, die hohe Innovationskraft, die Aussicht auf weitere Effizienzgewinne und die solide Bilanz empfehle er die Aktien weiter zum Kauf.

EXPERTE: AKTIEN VON L'OREAL MIT BESSERER WERTENTWICKLUNG

Etwas skeptischer blickt Analyst Loic Morvan von der Investmentbank Bryan Garnier auf die Beiersdorf-Papiere. Die Anteilsscheine hätten sich in den vergangenen 12 Monaten lediglich recht stabil gehalten, während die Aktien des Wettbewerbers L'Oreal in diesem Zeitraum um rund 10 Prozent gestiegen seien. Die Franzosen seien stark im Geschäft mit Make-up-Produkten engagiert. Dieses sei das am stärksten wachsende Segment im Kosmetikmarkt./la/ag/tih/he