Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Eine gut behauptete Eröffnung zeichnet sich am Montag zum Start an den europäischen Aktienmärken ab. Der DAX wird vorbörslich gut 0,3 Prozent im Plus erwartet bei 15.286 Punkten, auch im Euro-Stoxx-50 deutet sich ein etwas höherer Handelsstart an. Zwar hat die Wall Street am Freitag noch gute Vorlagen geliefert, "nun dürften sich die Anleger aber erst einmal zurückhalten und auf die US-Verbraucherpreise am Dienstag warten", so ein Marktteilnehmer.

Erwartet wird ein deutlicher Rückgang der Inflationsrate. "Sollte es anders kommen, wäre das Wasser auf die Mühlen der Falken in der US-Notenbank", also derjenigen, die auf eine weiter straffe Geldpolitik setzen. Dabei dürfte der jüngste Rückgang der Ölpreise noch nicht in die Oktober-Inflation eingegangen sei, weil er erst Ende des Monats eingesetzt hatte.

Am Anleihenmarkt verändern sich die Renditen am Morgen nur wenig. Zwar hat Moody's den Ausblick für die Kreditwürdigkeit der USA gesenkt; Vermögensverwalter Thomas Altmann von QC Partners meint dazu aber, weil Moody's als einzige der großen Ratingagenturen die USA noch mit der Bestnote AAA bewerte, komme der negative Ausblick nicht überraschend. "Entsprechend sind die Auswirkungen an den Börsen überschaubar", meint Altmann.

Allerdings gibt es auch Stimmen, die darauf verweisen, dass am Freitag der Streit um den US-Haushalt wieder aufbrechen könnte. "Und das kann auch wieder einmal für schwächere Tage am US-Aktienmarkt sorgen", so Marktanalyst Marcel Mußler.


 Bilfinger und Talanx vorböslich fest 

Auf Unternehmensseite hat Fraport berichtet, dass der Frankfurter Flughafen im Oktober 5,7 Millionen Passagiere abfertigte, 14,9 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Von Januar bis Oktober waren es 50,2 Millionen Fluggäste, 22,8 Prozent mehr als vor Jahresfrist und 83 Prozent des Passagieraufkommens im gleichen Zeitraum des Vorkrisenjahres 2019. Das Frachtvolumen war im Oktober leicht rückläufig. Die Fraport-Aktie tendiert vorbörslich leichter.

Positiv wird die Entwicklung der operativen Gewinnmarge von Bilfinger im dritten Quartal gewertet. Sie ist mit 5,1 Prozent oberhalb des Zielkorridors ausgefallen. Im Spezialistenhandel legen Bilfinger um gut 2 Prozent zu.

Knapp 2 Prozent fester liegen Talanx. Der Versicherungskonzern Talanx hat im dritten Quartal von einem guten Erstversicherungsgeschäft profitiert und den Gewinn trotz eines hohen Großschadensaufkommens deutlich gesteigert.

Continental werden mit dem breiten Markt etwas fester gesehen. Laut dem Manager Magazin will das Unternehmen weltweit rund 5.500 Stellen streichen, im Wesentlichen in Verwaltungsbereichen. Produktion und Entwicklung sollen davon dagegen ausgenommen sein.

Nachdem sich die Marktteilnehmer in den vergangenen Wochen vorsichtiger in europäischen Automobilaktien positionierten, könnte sich dieser Pessimismus als übertrieben erweisen. Mit dem Erreichen des Zinsgipfels und dem sich abzeichnenden Reallohnwachstum dürfte nach Einschätzung von Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden der Deutschen Bank, der weltweite Autoabsatz im Jahr 2024 weiter steigen. Obwohl die heimischen Hersteller aufgrund der zunehmenden Konkurrenz Marktanteile verlieren könnten, erscheinen Stephan die an der Börse eingepreisten Aussichten bei einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 5,2 als zu pessimistisch.


DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00  Fr, 17:25 Uhr    % YTD 
EUR/USD           1,0695        +0,1%     1,0686         1,0671    -0,1% 
EUR/JPY           162,29        +0,3%     161,87         161,65   +15,6% 
EUR/CHF           0,9642        -0,0%     0,9645         0,9636    -2,6% 
EUR/GBP           0,8739        +0,0%     0,8738         0,8745    -1,3% 
USD/JPY           151,73        +0,2%     151,48         151,50   +15,7% 
GBP/USD           1,2238        +0,1%     1,2229         1,2202    +1,2% 
USD/CNH           7,3058        +0,0%     7,3052         7,3070    +5,5% 
Bitcoin 
BTC/USD        37.029,55        -0,4%  37.173,11      37.416,37  +123,1% 
 
 
 
ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %        +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex          76,57        77,17      -0,8%          -0,60    -1,0% 
Brent/ICE          80,84        81,43      -0,7%          -0,59    -1,0% 
GAS                       VT-Settlem.                   +/- EUR 
Dutch TTF           46,1        46,65      -1,2%          -0,55   -48,2% 
 
METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)     1.938,88     1.938,47      +0,0%          +0,41    +6,3% 
Silber (Spot)      22,14        22,28      -0,6%          -0,14    -7,6% 
Platin (Spot)     850,68       846,33      +0,5%          +4,35   -20,4% 
Kupfer-Future       3,61         3,59      +0,5%          +0,02    -5,4% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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November 13, 2023 02:21 ET (07:21 GMT)