NEW YORK (Dow Jones)--Abgaben hat die Wall Street am Dienstag nach der Feiertagspause verzeichnet. Zu Wochenbeginn fand wegen des "Labor Day" kein Handel statt. Erneute Konjunktursorgen drückten auf die Stimmung, hieß es. In China ist der Einkaufsmanagerindex der Dienstleister im August deutlich unter dem Juli-Wert ausgefallen. Allerdings erhöht dies die Hoffnungen, dass damit auch weitere Konjunkturspritzen in China zu erwarten sind.

Der Dow-Jones-Index fiel um 0,6 Prozent auf 34.642 Punkte. Der S&P-500 verlor 0,4 Prozent, der Nasdaq-Composite gab 0,1 Prozent ab. Nach ersten Angaben gab es an der Nyse 663 (Freitag: 1.839) Gewinner, 2.283 (1.067) Verlierer und 62 (95) unveränderte Titel.

"Die Stimmung in Bezug auf China hat sich erneut verschlechtert, da das Bild der sich verlangsamenden Wirtschaft des Landes neu gezeichnet wird", sagte Susannah Streeter, Head of Money and Markets bei Hargreaves Lansdown. "Die Daten haben die Erleichterung darüber überschattet, dass es dem angeschlagenen Immobilienriesen Country Garden gelungen ist, wichtige Zinszahlungen für seine Schulden zu leisten, was die Sorgen über eine Ansteckung des Finanzsektors vorerst verringert. China scheint einen Schritt vorwärts, aber zwei Schritte zurück zu machen, da der Optimismus am einen Tag in Pessimismus am nächsten umschlägt", fügte Streeter hinzu.


   Ölpreise legen mit Berichten über längere Förderkürzungen zu 

Die Ölpreise erholten sich von zwischenzeitlichen Abgaben und legten kräftig zu. Die Notierungen für Brent und WTI kletterten um bis zu 2,0 Prozent. Hintergrund waren Berichte, wonach Saudi-Arabien und Russland ihre Förderkürzungen verlängern wollen. Saudi-Arabien werde seine Produktionskürzung um eine Million Barrel pro Tag um drei Monate bis Ende Dezember verlängern, berichtete die offizielle Presseagentur des Landes unter Berufung auf einen Beamten des Energieministeriums. Russland sagte außerdem laut Presseberichten, es werde die Lieferkürzungen verlängern. Saudi-Arabien hatte die Reduzierung um 1 Million Barrel pro Tag im Juli umgesetzt und hatte sie zuvor bis Ende September verlängert, wobei erklärt wurde, dass sie noch weiter verlängert oder vertieft werden könnte.

Der Euro gab nach der Stabilisierung am Vortag gegenüber dem Dollar wieder nach. Er fiel auf den niedrigsten Stand seit drei Monaten. Der Dollar-Index stieg im Gegenzug um 0,6 Prozent. Teilnehmer sprachen von allgemeiner Risikoscheu, die dem Dollar als vermeintlich sicherem Hafen Zulauf bescherten.

Hintergrund sei unter anderem der kräftige Rückgang des chinesischen Caixin-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor im August auf den niedrigsten Stand seit acht Monaten. Derweil dürften sich die Anleger vor der Entscheidung der Europäischen Zentralbank in der kommenden Woche weitgehend zurückhalten, so die Analysten der Unicredit. Mit einer Zinserhöhung wird am Markt mehrheitlich nicht gerechnet. Laut Refinitiv-Daten liegt die Wahrscheinlichkeit für unveränderte Zinsen bei fast 72 Prozent.

Am Anleihemarkt setzten die Renditen ihren jüngsten Anstieg kräftig fort. Die Rendite zehnjähriger Papiere gewann 8,3 Basispunkte auf 4,27 Prozent. Laut Goldman Sachs ist die Wahrscheinlichkeit, dass die USA in den nächsten zwölf Monaten in eine Rezession geraten, auf nur noch 15 Prozent gesunken. Im Juli hatte die Wahrscheinlichkeit noch bei 20 Prozent gelegen, im Hoch hatte diese im März 35 Prozent betragen.


   Fed-Reden könnten Impulse liefern 

Die Agenda der US-Konjunkturdaten war übersichtlich. Lediglich der Auftragseingang Industrie für Juli wurde publiziert, er ist gegenüber dem Vormonat etwas weniger stark gefallen als befürchtet.

Für Bewegung könnten die im Wochenverlauf anstehenden Reden diverser Fed-Mitglieder sorgen. Zwar geht eine deutliche Mehrheit am Markt nicht von einem Zinsschritt aus. Doch die jüngsten US-Konjunkturdaten lieferten Argumente für und gegen einen solchen Schritt. Der Arbeitsmarktbericht für August in der vergangenen Woche hatte die Hoffnungen auf ausbleibende Zinserhöhungen im September und November gestützt. Im Juli hatte die Fed ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf eine Spanne von 5,25 bis 5,5 Prozent angehoben. Für dieses Jahr haben die Notenbankvertreter eine weitere Zinserhöhung in Aussicht gestellt.


   Airbnb und Blackstone mit Indexaufstieg hoch 

Bei den Einzelwerten profitierten Airbnb (+7,2%) und Blackstone Inc. (+3,6%) von ihrer baldigen Aufnahme in den S&P-500.

Ölwerte liefen mit den gestiegenen Ölpreisen nach oben. Diamond Offshore Drilling verbesserten sich um 2,9 Prozent und Occidental Petroleum um 2,5 Prozent.

Tesla erholten sich von ihrem 5-Prozent-Rückschlag am Freitag und gewannen 4,7 Prozent. Zuletzt hatten Preissenkungen des Elektro-Autobauers in China belastet.

Brady schossen um 11,4 Prozent in die Höhe, nachdem das Industrieunternehmen einen Gewinn für das vierte Quartal über den Erwartungen gemeldet und ein Aktienrückkaufprogramm im Wert von 100 Millionen Dollar beschlossen hatte.

Die in den USA gelisteten Aktien von Manchester United stürzten um 18 Prozent ab, nachdem Mail Online berichtet hatte, dass der britische Fußballverein vom Markt genommen werden soll.


=== 
INDEX                 zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                34.641,97        -0,6%       -195,74          +4,5% 
S&P-500              4.496,83        -0,4%        -18,94         +17,1% 
Nasdaq-Comp.        14.020,95        -0,1%        -10,86         +34,0% 
Nasdaq-100          15.508,24        +0,1%         17,37         +41,8% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,96         +9,2          4,87           53,8 
5 Jahre                  4,39         +9,0          4,30           38,9 
7 Jahre                  4,35         +8,4          4,26           37,9 
10 Jahre                 4,27         +8,3          4,18           38,7 
30 Jahre                 4,38         +8,8          4,30           41,4 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %  Di, 8:15 Uhr  Mo, 17:15 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,0720        -0,7%        1,0781         1,0787   +0,2% 
EUR/JPY                158,37        +0,2%        158,33         157,98  +12,8% 
EUR/CHF                0,9540        -0,1%        0,9545         0,9544   -3,6% 
EUR/GBP                0,8534        -0,2%        0,8553         0,8548   -3,6% 
USD/JPY                147,73        +0,9%        146,86         146,46  +12,7% 
GBP/USD                1,2563        -0,5%        1,2605         1,2620   +3,9% 
USD/CNH (Offshore)     7,3045        +0,4%        7,2960         7,2761   +5,4% 
Bitcoin 
BTC/USD             25.696,10        +0,1%     25.723,49      25.817,44  +54,8% 
 
 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               86,66        85,55         +1,3%          +1,11  +10,7% 
Brent/ICE               90,05        89,00         +1,2%          +1,05   +9,7% 
GAS                            VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF               34,75        33,57         +3,5%          +1,18  -58,3% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.926,02     1.938,64         -0,7%         -12,62   +5,6% 
Silber (Spot)           23,53        23,98         -1,9%          -0,44   -1,8% 
Platin (Spot)          930,90       957,35         -2,8%         -26,45  -12,8% 
Kupfer-Future            3,82         3,81         -0,2%          -0,01   +0,1% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/raz

(END) Dow Jones Newswires

September 05, 2023 16:16 ET (20:16 GMT)