BLAUBEUREN (dpa-AFX) - Schwierigkeiten im Silizium-Geschäft machen der Solarfirma Centrotherm weiterhin zu schaffen. Die Umsatzerwartung für 2016 liege in dem Geschäftsbereich deutlich unter den Erlösen von 2015, teilte das Unternehmen in Blaubeuren (Alb-Donau-Kreis) am Donnerstag mit. Gründe seien fehlende Neugeschäfte in dem Segment und die Verzögerung eines Großprojekts. Insgesamt erwartet Centrotherm für 2016 einen Umsatz zwischen 120 und 150 Millionen Euro.

2015 hatte die Solarfirma bereits deutlich an Umsatz eingebüßt: Die Erlöse sanken von 190 auf 139 Millionen Euro. Der Rohstoff Polysilizium unterliege einem "extremen Preisverfall", sagte eine Unternehmensprecherin kürzlich. "Kunden investieren nicht in neue Produktionsstätten." Polysilizium ist zentraler Rohstoff der Photovoltaik- und der Halbleiterindustrie. Centrotherm produziert Anlagen zur Herstellung von Solarzellen ebenso wie über eine Tochtergesellschaft Produktionsanlagen für Silizium.

Aufgrund von Einmaleffekten wie Kostensenkungen sank das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) aber nur leicht von 19,6 auf 19 Millionen Euro. Unterm Strich standen 7 Millionen Euro, nach 1,2 Millionen im Vorjahr. Der Hersteller von Solaranlagen war 2012 in die Insolvenz gerutscht und hatte sich danach in Eigenregie selbst saniert./kst/DP/stb