BLAUBEUREN (dpa-AFX) - Wegen Problemen einer Tochterfirma mit einem Großprojekt in Katar schreibt die Solarfirma Centrotherm erneut rote Zahlen. Das Konzernergebnis rutschte im ersten Halbjahr 2016 von 6,7 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf minus 2,1 Millionen Euro, wie das Unternehmen in Blaubeuren (Alb-Donau-Kreis) am Donnerstag mitteilte. Der Umsatz sank in den ersten sechs Monaten von 86 auf 61,9 Millionen. Der deutschen Solarbranche insgesamt macht vor allem billige chinesische Konkurrenz zu schaffen.

Die Centrotherm-Tochter SiTec trägt zum Bau einer Polysilizium-Fabrik im Emirat Katar bei. Dort sinke nach Unternehmensangaben aufgrund des Baufortschritts aber das Auftragsvolumen. Deshalb werde nicht mehr kostendeckend gearbeitet. Aufgrund der guten Auftragslage im Kernsegment Photovoltaik & Halbleiter soll das Umsatzziel für 2016 - zwischen 120 und 150 Millionen Euro - aber noch erreicht werden.

Centrotherm beschäftigt rund 650 Mitarbeiter und produziert Anlagen zur Herstellung von Solarzellen ebenso wie über SiTec Produktionsanlagen für Silizium. Polysilizium ist zentraler Rohstoff der Photovoltaik- und der Halbleiterindustrie. Centrotherm war 2012 in die Insolvenz gerutscht und hatte sich in Eigenregie saniert. Nach dem Neustart wurden 2014 erstmals wieder schwarze Zahlen geschrieben./poi/DP/zb