FRANKFURT (Dow Jones)--Die Staatsanwaltschaft Hannover hat einem Magazinbericht zufolge die Ermittlungen im Dieselskandal bei Continental ausgeweitet. Die Behörde beschränke sich nicht länger darauf, dass Conti allein Volkswagen jahrelang mit Software für manipulierte Dieselmotoren beliefert haben soll, berichtet das Manager Magazin. Auch die Arbeit für andere namhafte Autohersteller rücke nun in den Fokus. Conti soll, so der Verdacht, diesen Unternehmen ähnliche Software geliefert haben.

Conti habe die internen Ermittlungen bereits entsprechend ausgeweitet, heißt es im Unternehmen. Das Magazin beruft sich bei der Berichterstattung auf Informationen aus "verschiedenen Richtungen des Konzerns".

Ein Sprecher des Hannoveraner DAX-Konzerns erklärte, dass Continental laufende Verfahren grundsätzlich nicht kommentiere. Staatsanwalt Oliver Eisenhauer sagte auf Anfrage von Dow Jones Newswires, dass man aus "ermittlungstaktischen Gründen" zu dem Bericht keine Stellung nehmen könne.

Die Staatsanwaltschaft Hannover hatte die Ermittlungen im Dieselskandal bereits im Herbst 2021 unter anderem auf Ex-Konzernchef Elmar Degenhart und den abberufenen Finanzvorstand Wolfgang Schäfer ausgeweitet. In der Vergangenheit wurden bei dem Konzern Büros durchsucht. Früheren Angaben zufolge geht es um einen Motor von VW, zu dem Conti die Steuerung lieferte. Conti hatte seinerzeit erklärt, an keinen Kunden Software zum Zweck der Manipulation von Abgastestwerten geliefert zu haben.

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January 19, 2023 07:04 ET (12:04 GMT)