Zürich (awp/sda/afp) - Die Credit Suisse (CS) leiht sich bis zu 50 Milliarden Franken von der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Damit soll die Gruppe, deren Aktie an der Börse abgestürzt ist, "gestärkt" werden, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag heisst.

Gleichzeitig kündigte die Bank eine Reihe von Schuldenrückkäufen im Wert von rund drei Milliarden Schweizer Franken an. "Mit diesen Massnahmen stärken wir die Credit Suisse auf dem Weg der strategischen Transformation, um für unsere Kunden und andere Anspruchsgruppen Mehrwert zu schaffen", wird CS-Chef Ulrich Körner in der Mitteilung zitiert. "Wir danken der SNB und der Finma für die Umsetzung unseres strategischen Wandels."

Die SNB hatte am Mittwoch angekündigt, der CS bei Bedarf Liquidität zur Verfügung zu stellen. Am selben Tag fiel die Aktie der Nummer zwei der Schweizer Banken bei Börsenschluss um 24,24 Prozent.

Kursverfall nach Ankündigung von Grossaktionärin

Die CS, eine der 30 Banken weltweit, die als "too big to fail" eingestuft werden, war an der Börse nur noch knapp 6,7 Milliarden Franken wert. Der rasante Kursverfall begann, nachdem der Präsident der Saudi National Bank, dem grössten Aktionär der Credit Suisse, erklärt hatte, er schliesse eine weitere Finanzspritze für die Gruppe aus, hauptsächlich aus regulatorischen Gründen.

Die 1856 gegründete Credit Suisse befindet sich seit dem Konkurs der britischen Finanzgesellschaft Greensill, der den Beginn einer Reihe von Skandalen markierte, die die Bank schwächten, in Schwierigkeiten. Seit März 2021 hat die Aktie mehr als 83 Prozent ihres Wertes verloren. Bank-Anleger sind nach dem Konkurs der US-Bank SVB zudem beunruhigt.