Zürich (awp) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:

ADECCO: Beim Personaldienstleister Adecco soll der designierte CEO Denis Machuel die Transformation hin zu einem weniger zyklischen Konzern vorantreiben. Die Integration von Akka und der Turnaround in den USA hätten dabei Priorität, sagte VR-Präsident Jean-Christophe Deslarzes im Interview mit der "Finanz und Wirtschaft". Auch weitere Übernahmen seien "immer ein Thema". Bei allfälligen Zukäufen liege der Fokus aber auf eher kleineren Unternehmen, die sich "einfach und schnell" integrieren liessen. (FuW, Ausgabe 7.Mai, S.11)

CREDIT SUISSE: Der Grossbank Credit Suisse droht offenbar neues Ungemach aus Frankreich. So soll die für die Bekämpfung von Wirtschaftskriminalität und insbesondere Steuerhinterziehung zuständige Parquet National Financial (PNF) Ermittlungen gegen das Zürcher Institut aufgenommen haben, wie die Zeitung "Finanz und Wirtschaft" berichtete. (FuW, Ausgabe 7.Mai, S.6; siehe separate Meldung)

SYNGENTA: Syngenta treibt den geplanten Börsengang in China trotz den aktuellen Marktturbulenzen weiter voran. So soll das IPO noch im laufenden Jahr stattfinden, sagte CEO Erik Fyrwald im Interview mit der "NZZ am Sonntag". Ein Jahr nach der Erstnotiz werde weiterhin eine Zweitkotierung an der Schweizer Börse SIX ins Auge gefasst. Weiter forderte der Syngenta-Chef angesichts einer drohenden Nahrungskrise eine Abkehr vom Biolandbau gefordert. Reiche Länder stünden in der Pflicht, ihre Agrarproduktion zu erhöhen, um eine weltweite Hungerkrise zu verhindern. (NZZaS, S.23f; siehe separate Meldungen)

BKW: Der Energiekonzern BKW lehnt einen Milliarden-Rettungsschirm für Schweizer Stromproduzenten weiterhin ab. "Er ist ein untaugliches Mittel, um ein potenzielles Problem zu lösen", bekräftigte die abtretende BKW-Chefin Suzanne Thoma im Interview mit der "SonntagsZeitung" ihre Haltung. Der Gesetzesvorschlag richte sich gegen die Eigentumsgarantie und die Wirtschaftsfreiheit und der Bundesrat habe diesen Rettungsschirm nicht zu Ende gedacht. Neben der BKW hatten letzte Woche auch Axpo und Alpiq den Plänen eine Absage erteilt und Anpassungen gefordert. (SoZ, S.35)

FENACO: Nach Einschätzung des Chefs des Agrarkonzerns Fenaco Martin Keller stehen den hiesigen Konsumentinnen und weitere Erhöhungen der Lebensmittelpreise bevor. "Voraussichtlich wird es weitere Preiserhöhungen geben", sagte der Fenaco-Geschäftsführer im Interview mit der "SonntagsZeitung". In den vergangenen Wochen seien bereits "kleine Preisanpassungen" erfolgt. Diese lägen im Schnitt der Teuerung von derzeit 2,5 Prozent oder darunter. Betroffen waren etwa Bier und Weizenmehl. (SoZ S.34)

SEILBAHNEN: Mit der Übernahme des Gondel- und Sesselbahnproduzenten Bartholet durch den Konkurrenten HTI von Mitte März wird der Wettbewerb innerhalb der Branche weiter eingeschränkt. Mit den dominierenden Gruppen HTI und Doppelmayer/Graventa ein eigentliches Duopol entstanden, heisst es in einem Artikel der "NZZ". Laut Berno Stoffel, Direktor von Seilbahnen Schweiz war Bartholet sehr stark in Entwicklung und Forschung, was das Oligopol aufgemischt habe. Diese Dynamik gehe jetzt verloren, befürchtet er.(NZZ, Ausgabe 7.Mai, S.24)

RECYCLING: Der Preis für rezyklierte PET-Flaschen ist im vergangenen Jahr kräftig gestiegen. Es sei ein eigentliches Gerangel um das rezyklierte Material im Gang, schreibt die "SonntagsZeitung". So seien die durchschnittlichen Preise in Westeuropa im Jahresvergleich um fast 70 Prozent in die Höhe geschnellt. Auch der Preis von neuem PET sei gestiegen, allerdings viel weniger stark, heisst es weiter. (SoZ, S.41)

MIETPREISE: Trotz steigenden Hypothekarzinsen dürfte es noch Jahre dauern, bis der Referenzzinssatz und mit ihm der Mietzins steigen. "Auch wenn die Hypozinsen jetzt steigen, zieht der Referenzzinssatz nicht so schnell mit", sagte Nathalie Imboden, Generalsekretärin des Schweizerischen Mieterinnen- und Mieterverbands gegenüber der "SonntagsZeitung". Laut Lorenz Heim, Leiter Hypotheken beim Vermögenszentrum VZ, liegt die durchschnittliche Restlaufzeit aller Festhypotheken bei vier bis fünf Jahren. "Erst dann werden sich die gestiegenen Hypothekarzinsen vollständig im Referenzzinssatz bemerkbar machen". (SoZ, S.37)

ONLINE-HANDEL: Die Corona-Pandemie hat den Online-Handel in neue Höhen katapultiert. So hätten Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten im vergangenen Jahr für 14,4 Milliarden Franken im Internet eingekauft, was gegenüber dem ersten Corona-Jahr 2020 ein weiteres Plus von 10 Prozent bedeute, schreibt die "NZZ am Sonntag" in einem Artikel. Neue Zahlen von Digitec-Galaxus würden zeigen, dass die Steigerungsraten vor allem der jungen Generation zu verdanken seien. Während die 60-Plus-Kunden von Digitec-Galaxus 2021 eine Zunahme von 40 Prozent gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 verzeichnet hätten, sei es bei den 20- bis 29-Jährigen zu einer Steigerung von 118 Prozent gekommen. Insgesamt mache das 60-Plus-Publikum gerade einmal einen Anteil von 12 Prozent aus, obwohl die Schweizer Bevölkerung zu rund einem Viertel aus ihnen besteht. (NZZaS, S.29)

AUSLIEFERUNG: Der russische Ex-Banker Oleg Schigajew wird vorerst nicht von der Schweiz nach Russland ausgeliefert. Das Auslieferungsverfahren wurde beendet, wie die "NZZ am Sonntag" und das welsche Justizportal Gotham City unter Berufung auf das Bundesamt für Justiz berichten. Den Ausschlag für den Entscheid gaben der Ukraine-Krieg und seine Folgen. In seiner Heimat wird Schigajew als ehemaliger Miteigentümer der Baltischen Bank von St. Petersburg wegen der mutmasslichen Unterschlagung von 50 Millionen Franken gesucht. Ihm droht eine lange Gefängnisstrafe. Der in Genf lebende Russe kämpfte jahrelang gegen eine Auslieferung. (NZZaS, S.10)

ENTEIGNUNG: Die Schweiz soll einer Forderung der SP zufolge Putin-nahe Russen enteignen. Die Partei verlangt in einem Vorstoss vom Bundesrat, Vermögen von sanktionierten russischen Personen und Unternehmen nicht nur einzufrieren, sondern zu enteignen und der Ukraine für den Wiederaufbau des Landes zu übergeben, berichtet die "SonntagsZeitung". "In der Schweiz liegen überdurchschnittlich viele Vermögen von sanktionierten russischen Oligarchen. Es ist nur richtig, dass diese dem Land zugutekommen, welches gerade von Putin zerstört wird", sagte SP-Co-Präsidentin Mattea Meyer der Zeitung. Auch FDP-Vizepräsident Andrea Caroni hält eine Überweisung an die Ukraine für gerechtfertigt. "Völkerrechtlich ist für mich klar, dass Russland aufgrund des völkerrechtswidrigen Angriffs der Ukraine Schadenersatz schuldet." (SoZ, S.5)

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