Die für ausländische Investitionen zuständige Genehmigungsbehörde CFIUS hat dem Verkauf des Unternehmens aus dem kalifornischen San Jose an Infineon zugestimmt. Es gebe keine Bedenken bezüglich der nationalen Sicherheit, erklärte Cypress in der Nacht zum Dienstag. Nun fehle nur noch die Zustimmung der chinesischen Regulierungsbehörden. Cypress stellt Halbleiter für selbstfahrende Autos her, aber auch Komponenten für den militärischen Einsatz. Infineon will mit dem neun Milliarden Euro schweren Zukauf in die Riege der zehn größten Chiphersteller der Welt aufsteigen.

Die Genehmigung trieb die Cypress-Aktie nachbörslich um 45 Prozent nach oben. Einen Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg, wonach CFIUS US-Präsident Donald Trump empfahl, die Übernahme durch den bayerischen Chipherstellers abzulehnen, hatte die Papiere in der vergangenen Woche einbrechen lassen. Die Behörde überprüft, ob Investitionen ausländischer Firmen in den USA die Sicherheitsinteressen des Landes stören. Der Prozess zieht sich bereits seit dem vergangenen Sommer hin - länger als erwartet. Damals hatte Infineon erklärt, man rechne nicht mit Widerstand der Behörden.

Vorstandschef Reinhard Ploss will dem Konzern aus Neubiberg mit Cypress zusätzliche Wachstumsmöglichkeiten im Geschäft mit der Autobranche und dem Internet der Dinge erschließen. Er hatte zuletzt einen Abschluss der Transaktion vor Ende März oder Anfang April in Aussicht gestellt. Infineon ist bei Zukäufen in den USA ein gebranntes Kind: Die Übernahme des US-Chipbauers und Militär-Lieferanten Wolfspeed war gescheitert, weil CFIUS die nationale Sicherheit gefährdet sah.

Im vorbörlischen Handel bei Lang & Schwarz legten die Infineon-Papiere 8,8 Prozent zu.