(neu: Weitere Gebotserhöhung von Steinhoff, Aktienkurs Darty)

AMSTERDAM/PARIS (dpa-AFX) - Weitere Runden im Übernahmekampf um den britischen Elektronikhändler Darty: Innerhalb von 24 Stunden legten die Kontrahenten, der Möbelhändler Steinhoff und die französische Handelskette Fnac, mittlerweile fünf erhöhte Angebote vor - fast wie im Auktionshaus. Seit Mittwochabend liefern sich die beiden Unternehmen einen Schlagabtausch. Und was macht das Objekt der Begierde? Darty hatte am Vormittag, nach zwei Angebotsrunden, verlauten lassen, man werde beide Offerte sorgfältig prüfen.

Was ist bisher passiert: Steinhoff hatte am Mittwochabend in Amsterdam mitgeteilt, sich bereits knapp ein Fünftel an Darty gesichert zu haben. Von mehreren Investoren, unter ihnen Töchter des britischen Versicherers Standard Life und der schweizerischen Bank UBS, seien gut 100 Millionen Aktien entsprechend 19,5 Prozent des Grundkapitals gekauft worden.

Da Steinhoff für das Aktienpaket mit 138 britischen Pence einen höheren Preis gezahlt hatte als bisher angeboten, hat der Konzern entsprechend sein Übernahmegebot von den ursprünglich aufgerufenen 125 Pence erhöht. Fnac legte daraufhin am Donnerstagmorgen ein neues Angebot von 145 Pence auf den Tisch. Schon seit November buhlen die Franzosen um Darty. Steinhoff hatte dann am Mittag sein Angebot auf 150 Pence je Darty-Aktie aufgestockt. Doch die Franzosen zogen 34 Minuten später nach und legten mit 153 Pence ein höheres Gebot vor - bis 15.23 Uhr. Dann war Steinhoff wieder am Zug und konterte mit 160 Pence.

Darty hatte am Donnerstagvormittag nach der ersten Reaktion von Fnac mitgeteilt, das Management werde beide Offerten genau unter die Lupe nehmen. Den Aktionären werde zu gegebener Zeit eine Empfehlung mitgeteilt. Der Aktienkurs stieg am Nachmittag um über 23 Prozent auf knapp 163 Pence. Die neueste Steinhoff-Offerte bewertet die Briten mit gut 847 Millionen Britische Pfund (1,17 Milliarden Euro).

Der Möbelhändler Steinhoff, der in Deutschland durch seine Möbelkette Poco bekannt ist, ist ein Konzern mit Rechtssitz in Amsterdam und einem operativen Hauptquartier in Südafrika. Dort ist das Unternehmen seit 1998 an der Börse notiert.

Durch einige Übernahmen, wie die der französischen Handelskette Conforama, ist der Konzern zu einem der größten Möbelhändler in Europa geworden. Seit kurzem ist das Unternehmen im MDax gelistet./he/gl/zb/stk/he