FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt hat am Donnerstag sehr fest geschlossen und die psychologisch wichtige Schwelle von 15.000 genommen. Der DAX gewann 1,5 Prozent auf 15.144 Punkte. Damit profitierte die Börse von weiter fallenden Renditen nach der Sitzung der US-Notenbank. Diese hat ihre Geldpolitik bestätigt, die begleitenden Kommentare von Fed-Präsident Jerome Powell wurden allerdings taubenhaft aufgenommen. Laut Pimco wägt die Zentralbank die robusten Wirtschaftsdaten der vergangenen Monate gegen weitere Straffungen der finanziellen Bedingungen ab. "Ausgehend von der FOMC-Sitzung im November scheinen die strengeren finanziellen Bedingungen für die Fed-Vertreter vorerst der gewichtigere Aspekt zu sein", hieß es.


    Berichtssaison macht weiter Kurse 

An den Börsen galt es zudem eine Flut von Unternehmenszahlen zu verarbeiten. Als positive Überraschung werteten Marktteilnehmer den Quartalsbericht von Fresenius Medical Care (FMC). Der MDAX-Konzern hob seine Prognose zum Betriebsergebnis an. Die Citi-Analysten betonten allerdings, dass der angehobene Ausblick nun lediglich die Konsenserwartungen treffe. FMC gewannen 2,2 Prozent. Für die Aktie der Mutter Fresenius ging es nach besseren Zahlen gleich 5,8 Prozent nach oben.

Deutsche Telekom stiegen 3 Prozent. Die Aktie reagierte damit auf die überraschende Ankündigung, 2024 Rückkäufe von Aktien der Deutschen Telekom für bis zu 2 Milliarden Euro durchzuführen. Daneben soll für das Geschäftsjahr 2023 eine Dividende von 0,77 Euro je Anteilsschein ausgeschüttet werden nach 0,70 Euro im Vorjahr.

Zalando gaben dagegen kräftig um 6,3 Prozent nach. Zalando habe mit dem EBIT des dritten Quartals die Erwartungen leicht übertroffen und die EBIT-Jahresprognose von 300 bis 350 Millionen Euro bekräftigt, so Analyst Adam Cochrane von der Deutschen Bank. Allerdings habe das Unternehmen seine Prognosen zu Bruttowarenwert und Umsatz abermals gesenkt.

Hugo Boss (+3,8%) hat im dritten Quartal bei Gewinn und Umsatz zugelegt und dabei die EBIT-Marge leicht verbessert. Dabei hat der Modehersteller von Kostenkontrolle und weiterhin starker Nachfrage profitiert. Für die Anfang August zum zweiten Mal angehobenen Umsatz- und EBIT-Ziele für das Gesamtjahr sieht sich der Modekonzern auf Kurs.


    Lufthansa mit besserer EBIT-Marge 

Von durchwachsenen Geschäftszahlen sprach ein Marktteilnehmer mit Blick auf Lufthansa. Neben dem Umsatz liege auch der freie Cashflow unter den Erwartungen. Betont wurde im Handel aber der Reingewinn und die EBIT-Marge, die die Prognosen der Analysten überboten haben. "Nach der extremen Schwäche der vergangenen Wochen sollte eine Erholung drin sein", sagte ein Marktteilnehmer. Der Kurs gewann 7 Prozent. Seit dem Augusthoch hat der Kurs etwa 30 Prozent eingebüßt.


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INDEX                                   zuletzt  +/- %  +/- % YTD 
DAX                                   15.143,60  +1,5%     +8,76% 
DAX-Future                            15.232,00  +1,6%     +6,27% 
XDAX                                  15.161,81  +1,2%     +9,32% 
MDAX                                  24.729,99  +2,8%     -1,54% 
TecDAX                                 2.914,99  +1,9%     -0,21% 
SDAX                                  12.666,39  +2,8%     +6,21% 
zuletzt                               +/- Ticks 
Bund-Future                              129,93    +12 
YTD - bezogen auf Schlusskurs Vortag 
 
Index   Gewinner  Verlierer  unv.  Umsatz Mio Euro  Mio Aktien  Vortag 
DAX           32          7     1          3.566,6        92,1    65,9 
MDAX          44          6     0            580,4        34,9    23,0 
TecDAX        24          5     1            930,8        31,8    20,5 
SDAX          60          8     2            131,7        13,0     8,5 
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November 02, 2023 12:47 ET (16:47 GMT)