NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street zeigt sich am Montagmittag (Ortszeit) zweigeteilt. Während es am breiten Markt getragen von Hoffnungen in der Coronakrise deutlich nach oben geht, hinkt die technologielastige Nasdaq hinterher. Die Technologiewerte gelten als Gewinner der Pandemie, sind jedoch bei steigender Risikofreude nicht mehr so gefragt. Der Dow-Jones-Index gewinnt 1,9 Prozent auf 35.239 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite steigen um 1,2 bzw. 0,5 Prozent. Damit setzt sich die Achterbahnfahrt der vergangenen Woche fort.

Weiterhin geben vor allem Nachrichten zur Omikron-Variante des Coronavirus die Richtung vor. Und hier verliert die neue Mutation etwas an Schrecken und stützt damit das Sentiment. Händler verweisen auf einen Artikel des Medical Research Councils aus Südafrika, wonach die Omikron-Symptome milder sein sollen als bei früheren Varianten. Ins gleiche Horn bläst auch Anthony Fauci, der leitende medizinische Regierungsberater in den USA. Omikron sei "offenbar nicht sehr schwerwiegend", sagte er und äußerte allerdings auch Vorbehalte. Denn wie verlässlich die Daten sind, kann derzeit nicht abgeschätzt werden. Die US-Gesundheitsbehörde FDA will allerdings die Zulassungsverfahren für angepasste Impfstoffe beschleunigen. "Es sieht so aus, als würde dies nicht zum Worst-Case-Szenario führen", sagt Investmentstratege Fahad Kamal von Kleinwort Hambros mit Blick auf Omikron.


   Bitcoin erholt von Einbruch am Wochenende 

Im Fokus stehen auch die Kryptowährungen nach dem Einbruch am Samstag, als es für Bitcoin um rund 16 Prozent nach unten gegangen war. Zu Beginn des Wochenendes war der Kurs von Ständen um 53.800 Dollar abgerutscht auf im Tief rund 42.000. Aktuell geht er mit rund 49.100 Dollar um. Der drastische Ausverkauf folgte auf einen Abschwung bei den weltweiten Aktien und betraf auch andere Kryptowährungen. "Bitcoin ist eine hochriskante Anlage und keine erwiesene Absicherung gegen Inflation", warnt Swissquote-Bank-Analystin Ipek Ozkardeskaya.

Der Dollar-Index legt um 0,2 Prozent zu. Die Aussicht auf eine straffe Geldpolitik könnte den Greenback noch im ganzen ersten Halbjahr 2022 stützen, mutmaßt die Societe Generale. Anschließend dürfte er aber dann in eine längere Schwächephase eintreten.

Die US-Anleihen geben einen Großteil ihrer Freitagsgewinne mit der gestiegenen Risikoneigung wieder ab, die Renditen steigen. Die zuletzt falkenhaften Äußerungen der US-Notenbank sprächen für steigende Renditen, heißt es.

Die Ölpreise legen erneut deutlich zu. Saudi-Arabien hatte am Wochenende die Preise für Ölverkäufe in die USA und nach Asien angehoben. Dies könne als Zeichen einer robusten Nachfrage gewertet werden, heißt es von Analysten.


   Didi leicht erholt 

Unternehmensnachrichten sind dünn gesät. Die US-Hinterlegungsscheine (ADR) des chinesischen Fahrdienstleisters Didi erholen sich 6,2 Prozent. Am Freitag waren diese um gut 22 Prozent eingebrochen, nachdem das Unternehmen nur fünf Monate nach dem Börsengang seinen sofortigen Rückzug von der New Yorker Börse angekündigt hatte und nun eine Notierung in Hongkong vorbereitet.

Die Papiere von Conocophillips verbessern sich um 2,1 Prozent - auch gestützt von den anziehen Erdölpreisen. Der US-Energiekonzern plant im kommenden Jahr Investitionen von rund 7,2 Milliarden Dollar und leitet außerdem ein dreistufiges Kapitalrückführungsprogramm ein. Letzteres besteht aus einer ordentlichen Dividendenstufe, einer Aktienrückkaufstufe und einer neu genehmigten vierteljährlichen variablen Cash-Rückführungsstufe (VROC). Die erste VROC-Zahlung soll am 14. Januar erfolgen und 20 Cent je Aktie umfassen.

Kohl's ziehen um 7,5 Prozent an, ein aktivistischer Investor will, dass sich der Kaufhaus-Betreiber selbst zum Verkauf stellt. Lucid Group stürzen um 7,7 Prozent ab, der E-Mobilitätspezialist hat Ärger mit der Börsenaufsicht. Die Mediengesellschaft Buzzfeed feiert über einen Börsenmantel ihr Debüt an der Nasdaq, die Titel ziehen um rund 40 Prozent an.


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INDEX                 zuletzt      +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA                35.238,64      +1,9%      658,56     +15,1% 
S&P-500              4.591,01      +1,2%       52,58     +22,2% 
Nasdaq-Comp.        15.168,15      +0,5%       82,68     +17,7% 
Nasdaq-100          15.781,43      +0,4%       69,39     +22,5% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit     Rendite  Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre         0,61       2,0        0,59       49,4 
5 Jahre         1,18       4,5        1,14       82,0 
7 Jahre         1,35       4,5        1,30       70,0 
10 Jahre        1,39       3,7        1,36       47,5 
30 Jahre        1,72       3,9        1,68        6,8 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %     Mo,8:33   Fr,17:30   % YTD 
EUR/USD                1,1278      -0,3%      1,1286     1,1295   -7,7% 
EUR/JPY                127,88      +0,2%      127,60     127,72   +1,4% 
EUR/CHF                1,0445      +0,6%      1,0394     1,0381   -3,4% 
EUR/GBP                0,8510      -0,3%      0,8530     0,8541   -4,7% 
USD/JPY                113,39      +0,4%      113,08     113,07   +9,8% 
GBP/USD                1,3252      +0,0%      1,3231     1,3226   -3,0% 
USD/CNH (Offshore)     6,3754      +0,0%      6,3748     6,3759   -2,0% 
Bitcoin 
BTC/USD             49.152,01      -0,3%   48.067,49  55.415,42  +69,2% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settl.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               68,35      66,26       +3,2%       2,09  +43,9% 
Brent/ICE               71,95      69,88       +3,0%       2,07  +38,9% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.782,84   1.783,30       -0,0%      -0,46   -6,1% 
Silber (Spot)           22,34      22,55       -1,0%      -0,22  -15,4% 
Platin (Spot)          943,95     937,80       +0,7%      +6,15  -11,8% 
Kupfer-Future            4,31       4,27       +1,0%      +0,04  +22,3% 
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(END) Dow Jones Newswires

December 06, 2021 12:33 ET (17:33 GMT)