04.12.2015

Dieter Meuser, Gründer und Technikvorstand der iTAC Software AG.

Bietigheim-Bissingen, 4. Dezember 2015 - Dürr hat mit Wirkung zum
3. Dezember 2015 100% der Anteile an dem deutschen Software-Unternehmen iTAC Software AG erworben. Damit baut der Maschinen- und Anlagenbaukonzern seine bestehenden Aktivitäten im Bereich Manufacturing-Execution-Systeme (MES) - dem zentralen Bestandteil von Industrie 4.0 - erheblich aus. Mit MES-Software lassen sich Maschinen und Anlagen in Produktionslinien und Fabriken intelligent vernetzen. iTAC mit Sitz in Montabaur gehört zu den führenden Anbietern in diesem Zukunftsmarkt.

Die standardisierte MES-Software von iTAC eignet sich für das Big Data Management in der Produktion. Sie sammelt große Datenvolumina aus allen Bereichen einer Fabrik und wertet diese aus. So erhält der Betreiber umfassende Echtzeitinformationen zu Produktionskennzahlen wie Material- und Energieverbrauch, Taktzeit und Auslastung. Auf dieser Basis kann er Optimierungsbedarf erkennen und seine Produktion effizienter gestalten.

Die iTAC Software AG wurde 1998 als Spin-off der damaligen Telekommunikationssparte von Bosch gegründet. Mit rund 90 Mitarbeitern vereint das Unternehmen Kompetenzen in den Bereichen IT und Produktionstechnik. iTAC hat weltweit bereits über 140 Fabriken in verschiedenen Branchen mit der Cloud-basierten MES-Software iTAC.MES.Suite ausgestattet. Zu den Kunden gehören Automobilproduzenten und -zulieferer sowie große Hersteller aus den Bereichen Elektronik, Telekommunikation und Medizintechnik. Die skalierbare Software lässt sich problemlos auf unterschiedliche Einsatzfelder anpassen. iTAC wird im Jahr 2015 rund 15 Mio. € Umsatz und ein klar positives Ergebnis erzielen.

Mit iTAC gewinnt Dürr entscheidende zusätzliche Kompetenzen für den Ausbau seines MES-Geschäfts und seiner Aktivitäten im Bereich Industrie 4.0. Gemeinsam mit iTAC wird Dürr die vorhandene Dürr-MES-Software EcoEMOS weiterentwickeln. EcoEMOS kommt in zahlreichen Automobilwerken zum Einsatz, unter anderem im neuen polnischen Volkswagen-Werk Września zur Steuerung der kompletten Fabrik.

Ralf W. Dieter, Vorstandvorsitzender der Dürr AG: 'Manufacturing Execution Systeme sind ein Wachstumsmarkt und eine wichtige Basis der Industrie 4.0, da sie eine durchgängige Digitalisierung und Vernetzung von Maschinen und Anlagen bis hin zu kompletten Fabriken ermöglichen. Beides wird für unsere Kunden beim Kauf von Produktionsanlagen immer wichtiger. Daher ist die iTAC-Akquisition die richtige Investition zum richtigen Zeitpunkt.'

Neben der gemeinsamen Weiterentwicklung von EcoEMOS wird iTAC sein bisheriges Geschäft fortsetzen und ausbauen. Zudem wird das Unternehmen die Dürr-Divisions in ihren Industrie-4.0-Aktivitäten unterstützen.

Peter Bollinger, Vorstandsvorsitzender der iTAC Software AG: 'Dürr ist als starker industrieller Partner ideal für iTAC. Mit seiner Finanzkraft und weltweiten Präsenz bietet uns Dürr beste Voraussetzungen, um zu wachsen und unsere Technologien weiterzuentwickeln.'

Dieter Meuser, Gründer und Technikvorstand von iTAC: 'iTAC verfügt über beides: IT-Kompetenz und produktionstechnisches Know-how. Damit differenzieren wir uns im Wettbewerb. Unter dem Dach von Dürr können wir unsere starke Position im Kontext Industrie 4.0 ausbauen.'

Dürr hat die Anteile an iTAC von verschiedenen Beteiligungsunternehmen erworben. Sie waren über mehrere Jahre investiert und haben ihr Engagement nach Wertzuwächsen beendet, um iTAC neue Entwicklungsmöglichkeiten unter dem Dach eines Industriekonzerns zu eröffnen.

Ein Foto zum Thema finden Sie hier: http://www.durr.com/bilder/diverse/

Der Dürr-Konzern zählt zu den weltweit führenden Maschinen- und Anlagenbauern. Produkte, Systeme und Services von Dürr ermöglichen hocheffiziente Fertigungsprozesse in unterschiedlichen Industrien. Rund 60% des Umsatzes entfallen auf das Geschäft mit Automobilherstellern und -zulieferern. Weitere Abnehmerbranchen sind zum Beispiel der Maschinenbau, die Chemie- und Pharmaindustrie und - seit der Übernahme der HOMAG Group AG im Oktober 2014 - die holzbearbeitende Industrie. Dürr verfügt über 92 Standorte in 28 Ländern. Im Jahr 2015 strebt der Konzern mit rund 14.700 Mitarbeitern einen Umsatz von 3,6 bis 3,7 Mrd. € an. Der Konzern agiert mit fünf Divisions am Markt:

  • Paint and Final Assembly Systems: Lackierereien und Endmontagewerke für die Automobilindustrie
  • Application Technology: Robotertechnologien für den automatischen Auftrag von Lack sowie Dicht- und Klebstoffen
  • Measuring and Process Systems: Auswucht- und Reinigungsanlagen sowie Prüf- und Befülltechnik
  • Clean Technology Systems: Abluftreinigungsanlagen und Energieeffizienztechnik
  • Woodworking Machinery and Systems: Maschinen und Anlagen für die holzbearbeitende Industrie
distributed by