Von David Benoit

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Hersteller der bekannten Brillenmarke Ray-Ban hat JP Morgan Chase & Co. verklagt. Die US-Großbank, so die Begründung der zum Optikkonzern Essilorluxottica gehörenden Firma, habe es versäumt darauf hinzuweisen, dass Diebe im Jahr 2019 insgesamt mehr als 272 Millionen US-Dollar illegal von einem Bankkonto abgehoben hätten.

Die Bank habe ein "höchst verdächtiges Muster betrügerischer Transaktionen" nicht erkannt, so das Unternehmen. Das habe es Dieben ermöglicht, das tägliche Limit bei Abhebungen von 10 Millionen US-Dollar über mehrere Monate hinweg mindestens neun Mal zu überschreiten.

JP Morgan lehnte es ab, die Klage zu kommentieren, die am Montag beim US-Bezirksgericht in Manhattan eingereicht wurde.

Essilor hatte den Verlust Ende 2019 öffentlich gemacht. In der Klageschrift heißt es, einem Mitarbeiter in seinem thailändischen Werk sei es gelungen, 243 Zahlungen an in ganz Asien verstreute Briefkastenfirmen fälschlicherweise zu autorisieren. Rund 100 Millionen Dollar der gestohlenen Gelder habe das Unternehmen wiedererlangt.

Essilor beschuldigte JP Morgan, das Konto nicht ordnungsgemäß überwacht zu haben. Die Bank hätte eine Reihe von Anomalien feststellen müssen. Essilor fordert von der Bank nun Schadenersatz in unbestimmter Höhe.

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April 27, 2022 04:05 ET (08:05 GMT)