Nach einer am Montag beim Bundesgericht in San Diego eingereichten Sammelklage soll Ferrari es versäumt haben, Fahrzeuge zu reparieren, bei denen die Bremsen teilweise oder komplett versagen könnten. "Ferrari war gesetzlich verpflichtet, den Bremsenfehler als bekannten Sicherheitsmangel offenzulegen, hat dies aber nicht getan", heißt es in der Klage, in der ein nicht näher bezifferter Schadenersatz gefordert wird. Mit Rückrufen wegen auslaufender Bremsflüssigkeit in den Jahren 2021 und 2022 seien die Mängel nicht abgestellt worden.

Die Klage wird von Iliya Nechev geführt, einem Ferrari-Besitzer aus San Marcos, Kalifornien. Er sei wegen des Bremsdefekts "mehrmals einem Unfall nahe gewesen", erklärte Nechev. Sein Händler habe Bedenken beiseite gewischt mit dem Hinweis, die Bremsen seien normal und nur gewöhnungsbedürftig. Nechev sagte, er hätte seinen Ferrari 2020 nicht gekauft, wenn er von den Problemen gewusst hätte. Die Klage besagt, dass bei den Bremsen ein Hauptzylinder ersetzt werden müsse.

Auch Bosch ist als Lieferant der mutmaßlich fehlerhaften Teile verklagt. Das Unternehmen reagierte am Dienstag nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme. Ferrari ging auf die konkrete Klage nicht ein, erklärte aber, Sicherheit habe oberste Priorität.

(Bericht von Jonathan Stempel und Giulio Piovaccari; geschrieben von Ilona Wissenbach. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)