FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktionäre des Anlagenbauers Gea waren am Mittwochmorgen hin und hergerissen zwischen einer Verkaufsempfehlung der Privatbank Hauck & Aufhäuser und Signalen einer weiteren Milchpreiserholung. Die Papiere des MDax-Konzerns schwankten im frühen Handel zwischen Gewinnen und Verlusten. Zuletzt ging es um 0,35 Prozent auf 23,17 Euro nach oben.

Erst Mitte Dezember hatte der Kurs einen Boden um die 21 Euro gefunden, nachdem er sich 2018 fast halbiert hatte. Gea leidet schon länger unter der Nachfrageschwäche aus der milchverarbeitenden Industrie. Das Ende des Superzyklus' der Molkereiprodukte ließ die Investitionen der Branche einbrechen. Das setzte dem Gea-Konzern zu, der als Maschinenbauer stark auf diesen Bereich ausgerichtet ist.

Analyst Frederik Bitter von Hauck & Aufhäuser rechnet nicht mit einer schnellen Besserung und sprach den Gea-Aktien zur Wochenmitte bei einem von 30 auf 18 Euro gesenkten Kursziel eine Verkaufsempfehlung aus. Die schwache Entwicklung in den Bereichen Molkereiprodukte und Getränke dürfte auf absehbare Zeit andauern. Gleichzeitig sorgten eine geringe Kapazitätsauslastung, Preisdruck und steigende Kosten für eine gefährliche Mischung bei der Gewinnmarge.

Anleger sollten laut Bitter auch vom neuen Management keine schnellen Lösungen erwarten. Vorstandschef Jürg Oleas scheidet nach dem Abschluss des Geschäftsjahres 2018 und der Übergabe an den künftigen Vorstandsvorsitzenden Stefan Klebert Mitte Februar 2019 aus dem Unternehmen aus.

Für einen Hoffnungsschimmer bei den Anlegern sorgte indes eine Erholung der Milchpreise. Laut Daten vom Dienstag knüpften sie bei der vierzehntägigen Auktion auf der Handelsplattform Global Dairy Trade an ihre Erholung der vergangenen Wochen an. Ein Händler wertete das als positives Signal./mis/tih/jha/