Bern (awp) - Die Aktien des Sanitärtechnikkonzerns Geberit sind am Dienstag von Anschlusskäufen erfasst worden und gewinnen dank gut aufgenommener Umsatzzahlen in einem schwächeren Gesamtmarkt deutlich an Wert. Geberit hat das im Branchenvergleich bereits gute Wachstum im Schlussquartal noch leicht beschleunigt und die Prognose für die operative Marge angehoben.

Bis um 09.50 Uhr klettern Geberit um 2,8% auf 426,80 CHF in die Höhe, nachdem die Titel zuvor seit Anfang Dezember bereits knapp 5% dazugewonnen hatten. Der Gesamtmarkt (SPI) notiert am Dienstag dagegen mit 0,43% im Minus.

Analysten zeigten sich von Geberit von der organischen Umsatzbelebung auf 6,4% im Schlussquartal positiv überrascht. Schliesslich hatten viele Experten in Anbetracht der schwierig zu erreichenden, weil hohen Vergleichsbasis aus dem Vorjahr mit einer Verlangsamung auf 2% gerechnet.

Geberit habe den Umsatz im vierten Quartal dank guter Wachstumstrends in vielen europäischen Märkten deutlicher als erwartet gesteigert, schreibt Société Générale. Trotz weniger Arbeitstage sei Geberit etwa in Deutschland organisch um gute 3,2% gewachsen. Dieser Anstieg deute daraufhin, dass das Problem der fehlenden Installateure im wichtigsten Einzelmarkt gelöst werden konnte.

Das organische Wachstum von Geberit sei aber auch von der starken Entwicklung mit zweistelligen Wachstumsraten in Skandinavien, Zentral-/Osteuropa, Österreich oder den Marktregionen Fernost/Pazifik und Nahost/Afrika in die Höhe getrieben worden, meint Bernd Pomrehn von der Bank Vontobel. Nur Frankreich und die Region Amerika hätten mit leichten Rückgängen enttäuscht.

Gut kommt auch die leichte Anhebung des Ziels für die EBITDA-Marge auf rund 28,5% (bisher: rund 28%) an. Allerdings hätten sich die Marktprognosen für die operative Marge bereits im Vorfeld der Erhöhung auf 28,4% belaufen, hiess es.

Aufgrund der intakten Aussichten rechnet ZKB-Analyst Martin Hüsler für Geberit im Jahr 2017 von einem organischen Umsatzwachstum von 4% und einer weiteren Verbesserung der EBITDA-Marge auf 28,9% aus. Die Aktie bleibe allerdings hoch bewertet, was aber aufgrund der wiederholten Ergebnisüberraschung gerechtfertigt sei. Hüsler belässt seine Einschätzung auf "Marktgewichten", bei der Bank Vontobel und etwa auch bei Société Générale wird die Aktie nach wie vor als "Kauf" gesehen.

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