FRANKFURT (Dow Jones)--Trotz negativer Vorgaben der Wall Street zeichnen sich für die Eröffnung am Donnerstag an Europas Börsen höhere Notierungen ab. Stützend für das Sentiment, insbesondere für den Technologiesektor, wirken die mit Spannung erwarteten nachbörslich in den USA veröffentlichten Erstquartalszahlen von Nvidia. Sowohl beim Umsatz wie auch beim Gewinn wurden die Marktterwartungen geschlagen. Auch der Ausblick ist besser. Der Chiphersteller gilt als Zugpferd der KI-Branche; dessen Aktie legte nachbörslich in den USA rund 6 Prozent zu.

Der DAX wird zur Eröffnung bei etwa 18.730 nach einem Schluss von 18.680 erwartet. Für den Euro-Stoxx-50 zeichnet sich ein Beginn bei 5.050 nach 5.025 ab. Am Devisenmarkt zeigt sich der Euro wenig verändert bei 1,0825 Dollar. Am Anleihemarkt ist es ruhig.

Die positiven Schlagzeilen von Nvidia wirken stärker als das zuvor veröffentlichte Sitzungsprotokoll der US-Notenbank vom 30. April/1. Mai. Diesem ist zu entnehmen, dass die Fed-Vertreter glauben, dass sie die Zinsen noch länger als zuvor erwartet auf dem aktuell hohen Niveau halten müssen, nachdem die Daten zur Inflation im vergangenen Monat zum dritten Mal in Folge enttäuschend ausgefallen waren. Selbst Zinserhöhungen wurden nicht ausgeschlossen, falls die Preisentwicklung dies notwendig machen sollte.


    Falkenhafter Unterton im Fed-Protokoll 

Die Commerzbank spricht von einem "falkenhaften Unterton". Zugleich sollte man das Protokoll nicht zu ernst nehmen, da "seitdem viel Wasser den Potomac heruntergeflossen" sei. Wichtiger dürften die am Berichtstag anstehenden Einkaufsmanagerindizes werden. Den Auftakt bilden die europäischen Daten für das verarbeitende und nicht-verarbeitende Gewerbe aus Europa am Vormittag, am Nachmittag stehen dann die Lesungen aus den USA an.

Unternehmensnachrichten sind derweil rar: Gerresheimer verstärkt sich mit einer Akquisition in Italien. Der Verpackungshersteller übernimmt die Blitz LuxCo Sarl, die Holdinggesellschaft der Bormioli Pharma Gruppe, von Fonds des Finanzinvestors Triton. Der Kaufpreis basiere auf einem ermittelten Unternehmenswert von rund 800 Millionen Euro, dies entspricht einem bereinigten EBITDA-Multiple von rund 10, so Gerresheimer. Im Handel zeigt man sich wenig überrascht. Es sei bekannt, dass sich Gerresheimer im "Übernahmemodus" befinde. Bei Lang & Schwarz büßt der Titel vorbörslich 0,8 Prozent ein.


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DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00  Mi, 17:17   % YTD 
EUR/USD           1,0826        +0,0%     1,0824     1,0833   -2,0% 
EUR/JPY           169,67        +0,0%     169,65     169,60   +9,0% 
EUR/CHF           0,9902        -0,1%     0,9909     0,9907   +6,7% 
EUR/GBP           0,8508        -0,0%     0,8511     0,8516   -1,9% 
USD/JPY           156,70        -0,0%     156,73     156,55  +11,2% 
GBP/USD           1,2724        +0,0%     1,2718     1,2721   +0,0% 
USD/CNH           7,2552        +0,0%     7,2538     7,2541   +1,9% 
Bitcoin 
BTC/USD        69.362,35        -0,1%  69.449,78  69.974,07  +59,3% 
 
ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          77,00        77,57      -0,7%      -0,57   +6,2% 
Brent/ICE          81,35         81,9      -0,7%      -0,55   +6,4% 
 
METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     2.368,37     2.378,47      -0,4%     -10,10  +14,8% 
Silber (Spot)      30,42        30,78      -1,2%      -0,36  +27,9% 
Platin (Spot)   1.029,95     1.040,00      -1,0%     -10,05   +3,8% 
Kupfer-Future       4,79         4,84      -1,1%      -0,05  +22,3% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
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May 23, 2024 01:50 ET (05:50 GMT)