St. Gallen (awp) - Die Versicherungsgruppe Helvetia hat in der beruflichen Vorsorge im vergangenen Jahr einen deutlichen Rückgang der Prämieneinnahmen erfahren. Insgesamt nahm das Volumen 2020 um 22 Prozent auf 2,07 Milliarden Franken ab, wie Helvetia am Montag mitteilte.

Grund für den Rückgang ist der per Anfang 2020 eingeführte Kollektiv-Lebentarif, erklärte der Versicherer. Mit diesem Schritt habe die Helvetia der "systemfremden Umverteilung von aktiv Versicherten zu Rentenbezügern" entgegengewirkt. In diesem Zusammenhang wird der Umwandlungssatz schrittweise gesenkt und es kam teilweise zu Prämienerhöhungen.

In der Folge sank die Zahl der Kollektivverträge um 4 Prozent auf 17'286 und die Zahl der Versicherten um 10 Prozent auf 222'436. Im BVG-Geschäft gingen die periodischen Prämien um 16 Prozent auf 1,09 Milliarden Franken zurück. Die Einmaleinlagen verzeichneten einen Rückgang von 28 Prozent auf 976,7 Millionen.

Ausschüttungsquote bei 90,6 Prozent

In dem der Mindestquote unterstellten Geschäft erbrachte Helvetia Leistungen zugunsten der Versicherten im Umfang von 426,6 Millionen Franken. Die Ausschüttungsquote sank damit auf 90,6 Prozent von 92,2 Prozent im Jahr davor. Ein Teil dieses Betrags wurde zur Verstärkung der Reserven verwendet.

Der Betriebsaufwand pro aktiven Versicherten stieg derweil um 9 Prozent auf 477 Franken. Dies, weil weniger Versicherte zu betreuen waren. Insgesamt fiel der Betriebsaufwand um 3 Prozent auf 97,9 Millionen Franken.

Auch 2020 kam es laut Helvetia wieder zu einer massiven Quersubventionierung von Erwerbstätigen zu Pensionierten. Die Umverteilung belief sich auf 119 Millionen Franken nach 185 Millionen im Vorjahr.

Auf Grund dessen fordert Helvetia einmal mehr, dass die Rahmenbedingungen der zweiten Säule wie Umwandlungssatz und Mindestzinssatz an die demographische Entwicklung und die extrem tiefen Zinsen angepasst werden müssen.

ra/rw