Lenzburg (awp) - Die Hypothekarbank Lenzburg hat im Geschäftsjahr 2016 die Gewinnzahlen verbessern können. Im Zinsdifferenzgeschäft verdiente die Bank bei einem deutlich beschleunigten Wachstum der Hypothekarausleihungen leicht mehr. Steigern konnte sie die Erträge aus der Lizenzierung ihrer Bankensoftware. Mit einer Reihe von neuen Initiativen im Bereich der Digitalisierung erhöhten sich allerdings auch die Kosten. Die Aktionäre erhalten ein weiteres Jahr in Folge eine unveränderte Dividende von 110 CHF je Aktie.

Insgesamt konnte die Hypothekarbank den Geschäftserfolg um 6,8% auf 26,8 Mio CHF erhöhen, wie das Aargauer Institut am Freitagmorgen mitteilte. Unter dem Strich resultierte ein um 1,7% höherer Jahresgewinn von 21,6 Mio CHF.

LEICHT HÖHERES ZINSENSGESCHÄFT

Im Zinsengeschäft als der wichtigsten Ertragsquelle der Bank resultierte trotz der deutlichen Steigerung der Ausleihungen nur ein leicht höherer Netto-Erfolg von 53,9 Mio CHF (+1,5%). Dabei profitierte die Regionalbank von der Auflösung von Wertberichtigungen für Ausfallrisiken dank einem günstigen Risikoverlauf.

Im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft (-6,7% auf 10,8 Mio CHF) bekam das Institut allerdings die Turbulenzen rund um den Brexit und die US-Wahlen mit entsprechenden Auswirkungen auf die Finanzmärkte zu spüren. Das volatile Handelsgeschäft verbesserte sich dagegen um rund 40% auf 2,9 Mio CHF.

MEHR INFORMATIKKUNDEN

Der übrige ordentliche Erfolg, der auch die Erträge aus den Lizenzen für das Kernbankensystem Finstar und aus Servicedienstleistungen enthält, stieg um einen Drittel auf 6,2 Mio CHF. Die IT-Plattform Finstar wird von mehreren Regionalbanken genutzt, per Jahresanfang 2016 kam mit der Sallfort Privatbank auch eine Vermögensverwalterin dazu. Zudem konnte im vergangenen Jahr mit der SBB Pensionskasse auch eine "Nichtbank" als Kundin gewonnen werden.

Der Geschäftsaufwand erhöhte sich mit einem Plus von 6,1% auf 41,0 Mio CHF allerdings ebenfalls deutlich. Hauptgrund war ein Ausbau des Personalbestandes, vor allem um die Aktivitäten der Bank in den Bereichen Digitalisierung, Vermögensverwaltung und Kommunikation zu verstärken. Das Kosten-Ertragsverhältnis verschlechterte sich in der Folge etwas auf 56,8% (VJ 54,9%).

MEHR HYPOTHEKARKREDITE

Die Bilanzsumme der Regionalbank legte im vergangenen Jahr um 5,4% zu und belief sich per Ende Jahr auf 4,94 Mrd CHF. Die Ausleihungen an die Kunden erhöhten sich dabei um 4,8% auf 3,97 Mrd, wobei das Wachstum der Hypothekarforderungen deutliche 6,1% betrug. Dies widerspiegle die ungebrochen rege Bautätigkeit im Geschäftsgebiet, heisst es. Rückläufig war die Kreditnachfrage der Unternehmenskunden - auch die durchschnittliche Auslastung der offenen Kreditlimiten sei gering, stellt die Bank fest.

Weiter gewachsen sind auch die der Bank anvertrauten Kundengelder, die insgesamt um 3,0% auf 3,80 Mrd CHF zunahmen. Das Wachstum entfiel auf die Privat- und Sparkonten, zudem legten auch die Konten der Unternehmenskunden zu. Rückläufig entwickelten sich dagegen die Anlage- und Vorsorgekonten.

Solide zeigt sich zudem die Eigenkapitalsituation: Mit einer Gesamtkapitalquote nach Basel III von rund 20% übertrifft die Bank die geforderten 12,2 % deutlich. Das ausgewiesene Eigenkapital entspricht 9% der Bilanzsumme.

VERKLEINERUNG DES VERWALTUNGSRATS

Wie die Hypo Lenzburg weiter mitteilt, wird sich Ulrich Ziegler nicht mehr zur Wiederwahl als Mitglied des Verwaltungsrates der Bank zur Verfügung stellen. Eine Ersatzwahl wird der Generalversammlung nicht vorgeschlagen, so dass sich der Verwaltungsrat verkleinern wird.

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