Erfreuliche Neuigkeiten: Nach zwei herausfordernden Geschäftsjahren 2020 und 2021 bestätigt sich die Wachstumserholung. Sowohl der Umsatz als auch die operative Gewinnspanne erreichen neue Höchststände. Das Nettoergebnis wird allerdings durch eine beträchtliche Steuerlast aufgrund des Verkaufs von Vermögenswerten im Zuge der jüngsten Umstrukturierung geschmälert.

Nach zwei Jahrzehnten kontinuierlichen Wachstums geriet der Konzern am Vorabend der Pandemie ins Stocken. Die Cashflow-Generierung ging drastisch zurück, die Absatzmärkte verringerten sich - die Not war spürbar.

Eine Reihe von Übernahmen zum Preis von 600 Millionen Euro  – Trioptics, Berliner Glas Medical und SwissOptic – in den letzten zwei Jahren sollten dazu beitragen, das Ruder herumzureißen. Die Dinge scheinen auf dem richtigen Kurs zu sein, mit wieder steigenden Umsätzen und Integrationen, die die Margen nicht belasten.

Erfreulich ist auch der operative Cashflow, der trotz eines eher ungünstigen Effekts des Working Capital (Betriebskapitalbedarfs) einen Rekordwert erreicht. Dies ist notwendig, da sich das Investitionsvolumen von Jenoptik verdoppelt mit jährlichen Investitionsausgaben (Capex) von nunmehr 70-80 Millionen Euro.

Der Free Cashflow (Bargewinn) beläuft sich somit auf etwa 65-75 Millionen Euro. Bei einem Aktienkurs von 30 Euro, was einem Unternehmenswert von 2,2 Milliarden Euro entspricht, wird Jenoptik weiterhin als nachhaltiges Wachstumsunternehmen mit einem Gewinn von etwa dem 30-fachen bewertet.

Die Schocktherapie der letzten beiden Geschäftsjahre hat Früchte getragen. Nun gilt es, diesen Erfolg im langfristigen Zyklus zu bestätigen und eine gute Rentabilität der M&A-Investitionen sicherzustellen.