Die Polizei in Singapur, die in einem großen Geldwäschefall ermittelt, hat 125 Mio. S$ (91,79 Mio. $) von den Bankkonten eines der zehn in dem Fall angeklagten ausländischen Verdächtigen beschlagnahmt.

Etwa 92 Mio. S$ und 33 Mio. S$ wurden von Bankkonten des türkischen Staatsbürgers Vang Shuiming bei der Credit Suisse Singapore bzw. der Bank Julius Baer beschlagnahmt. Dies geht aus einer eidesstattlichen Erklärung der Polizei hervor, die am Dienstag vor dem Obersten Gerichtshof vorgelegt wurde.

Der Gesamtwert der von den Ermittlungsbehörden beschlagnahmten Vermögenswerte beläuft sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft nun auf 1,8 Milliarden S$. Etwa 1 Milliarde S$ wurde bei gleichzeitigen Razzien vor Wochen beschlagnahmt.

Die Ermittler warten immer noch auf Informationen von weiteren fünf ungenannten Finanzinstituten, heißt es in der eidesstattlichen Erklärung.

Die Credit Suisse lehnte eine Stellungnahme ab. Die Bank Julius Bär reagierte nicht auf die Bitte um Kommentare.

Zu den beschlagnahmten Vermögenswerten gehören Goldbarren, Designer-Handtaschen, Schmuck, Immobilien und Luxusautos.

Das Ausmaß der Geldwäscheoperation hat die wohlhabende asiatische Finanzmetropole schockiert und die Frage aufgeworfen, ob es Schlupflöcher in ihrem Finanzsystem gibt.

Ein staatliches Gericht hat am Mittwoch die Kaution für zwei der beschuldigten Ausländer, Wang Baosen und Su Baolin, abgelehnt. Die anderen sollten über eine Videoverbindung vor Gericht erscheinen, blieben aber in Untersuchungshaft, da die Anwälte mehr Zeit benötigten, um mit ihnen zu sprechen.

Einer von ihnen wurde wegen des Besitzes von Geld aus kriminellen Aktivitäten angeklagt. ($1 = 1,3618 Singapur-Dollar) (Berichterstattung von Chen Lin in Singapur; Zusätzliche Berichterstattung von Yantoultra Ngui; Redaktion: Simon Cameron-Moore und Jan Harvey)