Zürich (awp) - Die Zürcher Staatsanwaltschaft hat im Zusammenhang mit dem Konkurs der litauischen Bank Snoras Konten auf Schweizer Banken blockiert. Litauen hat ein entsprechendes Rechtshilfeersuchen an die Schweiz gestellt.

Das Bundesamt für Justiz hat dieses Ersuchen an die Staatsanwaltschaft des Kantons Zürich zum Vollzug weitergeleitet. Diese hat Vermögenswerte in zweistelliger Millionenhöhe bei verschiedenen Banken gesperrt, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft des Kantons Zürich einen Bericht des "Tages Anzeigers" bestätigt. Weitere Angaben zum Fall machen die Zürcher Staatsanwaltschaft und das Bundesamt für Justiz nicht.

Gemäss Bericht des Tages Anzeigers betreffen die Massnahmen der Zürcher Staatsanwaltschaft Konten unter anderem der Bank Julius Bär und der Privatbank Syz. So sollen bei der Bank Julius Bär in den letzten Wochen Guthaben von Wladimir Antonow im Umfang von insgesamt 34 Millionen Franken gepfändet worden sein. Auch bei der Genfer Bank Syz sollen Gelder aus Litauen gelandet sein. Wie in solchen Fällen üblich nehmen die betroffenen Banken dazu keine Stellung.

Bekannt ist, dass die litauische Bank Snoras 2011 nach einem Bankrun verstaatlicht wurde. Nach der Notrettung leitete die Staatsanwaltschaft in der litauischen Hauptstadt Vilnius ein Verfahren gegen den russischen Banker Wladimir Antonow und den litauische Geschäftsmann Raimondas Baranaukas, die zwei Haupteigentümer der Bank, ein. Die Staatsanwaltschaft wirft den zwei Geschäftsmännern Veruntreuung von über einer halben Milliarde Euro vor, sowie Dokumentfälschung, Unterschlagung und Geldwäsche.

Im Geschäftsbericht 2017 der Bank Julius Bär gibt es einen Hinweis darauf, dass die Bank in den Fall der Bank Snoras involviert ist. So schreibt die Bank in ihrem Geschäftsbericht, dass Anfang 2017 ein Liquidator einer ausländischen Gesellschaft die Bank eingeklagt und die Zahlung von 306 Millionen Euro gefordert habe. Verschiedenen Medienberichten zufolge handelt es sich dabei um die zusammengebrochene Bank Snoras.

lie/ra