TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Nach der verhaltenen Reaktion auf die Ölpreisrally am Vortag haben sich die asiatischen Börsen am Dienstag mehrheitlich mit kleinen Aufschlägen gezeigt. Gleichwohl gab es auch Ausreißer mit Abgaben. Der Ölpreise stiegen indes weiter, wenngleich nicht mehr mit der Dynamik vom Wochenauftakt. Die damit heraufbeschworenen Inflationssorgen bauten sich damit aber weiter auf. Nach zuletzt schwachen Konjunkturdaten, zum Beispiel aus China, stiegen mit den anziehenden Ölpreisen auch wieder die Rezessionsängste. Händler sprachen daher von einem aktuell schwierigen Börsenumfeld.

Immerhin waren die südkoreanischen Verbraucherpreise im März auf Jahressicht einen Tick weniger deutlich gestiegen als erwartet, auf Monatssicht trafen sie die Marktprognosen. Das Thema Inflation beschäftigte auch die Anleger in Australien, wo die Zentralbank die Leitzinsen nach zehn Erhöhungen in Folge nun unverändert belassen hatte. Gleichwohl deutete sie aber weitere Anhebungen mittelfristig an. Die australische Notenbank befindet sich im aggressivsten Zinserhöhungszyklus seit 1989.


   China-Börsen erneut uneinheitlich 

In China verfestigte sich das Bild des Vortages, denn in Hongkong verlor der HSI (-0,7%) im späten Geschäft erneut, während sich der Schanghai-Composite (+0,5%) freundlich präsentierte. Die übrigen Kernlandbörsen folgten aber dem Hongkong-Trend nach unten. Die Hoffnung auf einen wirtschaftlichen Aufschwung in China nach Ende der strikten Coronapolitik stütze aktuell nicht mehr, hieß es. Doch sahen Analysten durchaus mittelfristig Potenzial nach oben, Guohai Securities rechnet mit steigenden Aktienbewertungen in den kommenden Wochen. In Hongkong belasteten vor allem Technologiewerte. Das Schwergewicht Alibaba büßte 3,4 Prozent ein, Meituan 5 Prozent und JD.com 4 Prozent. Ölwerte waren weiter gesucht, Cnooc zogen um 2,5 Prozent an.

Der japanische Nikkei-225 legte um 0,4 Prozent auf 28.287 Punkte zu, getragen von Energie- und Tranporttiteln. Elektronikpapiere zählten dagegen zu den Verlierern. So legten im Ölsektor Inpex um 1,3 Prozent und Japan Petroleum Exploration um weitere 1,6 Prozent zu. In Südkorea gewann der Kospi 0,3 Prozent - auch hier waren Titel mit Bezug zum Ölmarkt gesucht. SK Hynix gaben dagegen um 3,1 Prozent nach, der Halbleiterkonzern prüft eine üppigere Kapitalerhöhung als zunächst geplant.

Nach der Zinspause verlor der australische Dollar 0,4 Prozent zum US-Pendant, der Aktienindex S&P/ASX-200 zeigte sich knapp behauptet. Neun von elf Sektoren schlossen im Plus - darunter auch Energietitel, die das Tableau anführten. Der Leitindex baute damit seine Gewinnserie auf sieben Sitzungen in Folge aus - die längste seit März 2022. Die australische Notenbank begründete ihre Zinsentscheidung mit der makroökonomischen Unsicherheit und einer Entspannung bei der Inflation. Der Leitzins von 3,60 Prozent steht weiterhin auf dem höchsten Niveau seit mehr als zehn Jahren.


=== 
Index (Börse)            zuletzt        +/- %      % YTD          Ende 
S&P/ASX 200 (Sydney)    7.236,00        +0,2%      +2,8%         08:00 
Nikkei-225 (Tokio)     28.287,42        +0,4%      +8,0%         08:00 
Kospi (Seoul)           2.480,51        +0,3%     +10,9%         08:00 
Schanghai-Comp.         3.312,56        +0,5%      +7,2%         09:00 
Hang-Seng (Hongk.)     20.269,85        -0,7%      +3,2%         10:00 
Straits-Times (Sing.)   3.311,89        +0,9%      +0,9%         11:00 
KLCI (Malaysia)         1.427,43        -0,4%      -4,2%         11:00 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %      00:00  Mo, 9:09 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,0905        +0,0%     1,0902        1,0822   +1,9% 
EUR/JPY                   144,64        +0,2%     144,36        144,62   +3,1% 
EUR/GBP                   0,8778        +0,0%     0,8778        0,8792   -0,8% 
GBP/USD                   1,2422        +0,0%     1,2418        1,2309   +2,7% 
USD/JPY                   132,65        +0,2%     132,43        133,64   +1,2% 
USD/KRW                 1.314,99        +0,5%   1.308,89      1.315,97   +4,2% 
USD/CNY                   6,8823        +0,1%     6,8783        6,8874   -0,2% 
USD/CNH                   6,8833        +0,1%     6,8745        6,8888   -0,6% 
USD/HKD                   7,8493        +0,0%     7,8486        7,8500   +0,5% 
AUD/USD                   0,6767        -0,2%     0,6783        0,6683   -0,7% 
NZD/USD                   0,6305        +0,2%     0,6292        0,6228   -0,7% 
Bitcoin 
BTC/USD                27.994,65        +1,0%  27.727,62     27.787,98  +68,7% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.      +/- %       +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  80,78        80,42      +0,4%         +0,36   +0,4% 
Brent/ICE                  85,27        84,93      +0,4%         +0,34   +0,5% 
GAS                               VT-Settlem.                  +/- EUR 
Dutch TTF                  49,81        51,37      -3,0%         -1,56  -34,9% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag      +/- %       +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.981,01     1.984,60      -0,2%         -3,58   +8,6% 
Silber (Spot)              23,93        24,03      -0,4%         -0,10   -0,2% 
Platin (Spot)             989,93       990,53      -0,1%         -0,60   -7,3% 
Kupfer-Future               4,03         4,05      -0,3%         -0,01   +5,8% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/ros

(END) Dow Jones Newswires

April 04, 2023 03:13 ET (07:13 GMT)