Von Steffen Gosenheimer

NEW YORK (Dow Jones)--Die seit dem Auftreten der Virusvariante zu beobachtende Achterbahnfahrt an der US-Börse dürfte am Mittwoch zum Start wieder nach oben führen. Die Terminkontrakte auf die Aktienindizes deuten auf Gewinne von bis zu 1,3 Prozent hin, nachdem es am Vortag um fast 2 Prozent nach unten gegangen war.

Der Markt schwanke weiter zwischen übertriebener Angst vor der Omikron-Variante und immer wieder aufflackernden Hoffnungsschimmern, heißt es im Handel. Entsprechend dürfte die Erholung zunächst auf wackligen Beinen stehen.

Für einen Hoffnungsschimmer sorgt der Chef des erfolgreichen Impfstoffentwicklers Biontech. Ihm zufolge kann die neu aufgetretene Omikron-Variante des Coronavirus bei geimpften Menschen zwar zu einer Zunahme der Infektionen führen könne, zugleich seien die Betroffenen aber höchstwahrscheinlich vor einem schweren Krankheitsverlauf geschützt.

Die Omikron-Nachrichtenlage sei insgesamt noch dünn, was noch nicht ausreiche, die aktuelle Konjunkturerholung aus der Bahn zu bringen, erklärt Fondsmanager Sebastian Mackay von Invesco die erwartete Kurserholung. Er habe nach der Omikron-Nachricht Aktien auf verbilligtem Niveau gekauft.

Zur wieder zuversichtlicheren Stimmung der Börsianer könnte auch beitragen, dass US-Notenbankchef Jerome Powell am Vortag zwar überraschend falkenhaft aufgetreten war und eine schnellere - für den Aktienmarkt ungünstige - Straffung der Geldpolitik avisierte. Allerdings ist seine Begründung dafür auch die robuste US-Wirtschaft. Unterstrichen wird das von mehr neuen Stellen als erwartet in der US-Privatwirtschaft im November, wie aktuelle Daten zeigen.

Dazu passend sind die US-Marktzinsen auf dem Weg nach oben, nachdem sie mit den Powell-Aussagen am Dienstag zunächst zwar gestiegen, dann rasch wieder gefallen waren.


  Pillenfantasie bei Merck & Co - Salesforce sehr schwach 

Merck & Co werden vorbörslich auf Nasdaq.com 1,1 Prozent fester gesehen. Für Fantasie sorgt, dass die Covid-19-Pille von Merck und Ridgeback Biotherapeutics von einem Gremium geprüft wird für den Vorschlag einer Notfallzulassung durch die US-Arzneimittelaufsicht FDA.

Salesforce knicken dagegen um gut 6 Prozent ein. Der SAP-Konkurrent hat mit seinem Gewinnausblick enttäuscht, mit den Quartalszahlen die Erwartungen aber übertroffen.

Globalfoundries ziehen um gut 3 Prozent an. Der Chiphersteller, der Ende Oktober an die Börse kam, hat angesichts der herrschenden globalen Chipknappheit von einer zunehmenden Bereitschaft der Kunden gesprochen, langfristige Kaufverpflichtungen einzugehen. Diese beliefen sich auf 20 Milliarden Dollar. Derzeit verfügt das Unternehmen zudem über 3 Milliarden Dollar an Vorauszahlungen.

Hewlett Packard Enterprise (HPE) ermäßigen sich nach verfehlten Konsenserwartungen des Spezialisten für Server-, Speicher- und Netzwerklösungen um 1,2 Prozent. Ambarella (+15,4%), ein Hersteller von Halbleitern für Videokameras, kehrte derweil in die Gewinnzone zurück und schlug die Markterwartungen.


  Ölmarkt hofft auf positive Opec-Nachrichten 

Entspannung auch am Ölmarkt, die Preise legen nach vorangegangenen Verlusten ebenfalls wieder zu um knapp 3 Prozent. Stützen dürfte dabei auch, dass laut einem US-Branchenverband in der Vorwoche die Ölvorräte etwas gesunken sind. Im Blick steht aber insbesondere das noch bis Donnerstag laufende Treffen der Opec+. Die Hoffnung am Markt ist, dass das Kartell schon beschlossene Pläne verschiebt, mehr Öl zu fördern.


 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite       Bp zu VT     Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,59            2,8           0,56           47,4 
5 Jahre                  1,19            3,5           1,16           83,3 
7 Jahre                  1,40            2,2           1,38           74,9 
10 Jahre                 1,47            2,1           1,45           55,2 
30 Jahre                 1,81            1,5           1,79           16,1 
 
DEVISEN               zuletzt          +/- %   Mi, 8:17 Uhr      Di, 17:32   % YTD 
EUR/USD                1,1334          -0,0%         1,1329         1,1270   -7,2% 
EUR/JPY                128,30          -0,0%         128,56         127,84   +1,8% 
EUR/CHF                1,0428          +0,1%         1,0423         1,0398   -3,5% 
EUR/GBP                0,8508          -0,2%         0,8505         0,8519   -4,7% 
USD/JPY                113,22          +0,0%         113,48         113,44   +9,6% 
GBP/USD                1,3318          +0,2%         1,3321         1,3230   -2,5% 
USD/CNH (Offshore)     6,3677          +0,0%         6,3677         6,3786   -2,1% 
Bitcoin 
BTC/USD             57.380,01          -1,3%      57.380,01      57.468,76  +97,5% 
 
 
ROHOEL                zuletzt      VT-Settl.          +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               68,08          66,18          +2,9%           1,90  +43,4% 
Brent/ICE               71,11          69,23          +2,7%           1,88  +39,1% 
 
METALLE               zuletzt         Vortag          +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.789,47       1.774,57          +0,8%         +14,89   -5,7% 
Silber (Spot)           22,84          22,90          -0,3%          -0,06  -13,5% 
Platin (Spot)          948,77         941,20          +0,8%          +7,57  -11,4% 
Kupfer-Future            4,30           4,28          +0,4%          +0,02  +21,9% 
 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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December 01, 2021 08:57 ET (13:57 GMT)