Düsseldorf (Reuters) - Der Supermarkt-Riese Edeka stößt mit seinen Plänen zum Kauf von Real-Märkten beim Bundeskartellamt auf Widerstand.

Die Bonner Kartellwächter meldeten bei der Übernahme von bis zu 72 Real-Märkten bei 28 Standorten wettbewerbliche Bedenken an, wie sie am Mittwoch mitteilten. Die Behörde will nun versuchen, in Gesprächen mit Edeka und dem Real-Eigner, dem russischen Investor SCP, die Bedenken auszuräumen. Die Unternehmen können dazu Zugeständnisse anbieten. Es fänden bereits "konstruktive Gespräche" mit den Wettbewerbshütern statt, sagte ein SCP- Sprecher. SCP sei optimistisch, den Real-Beschäftigten bald vollständige Klarheit geben zu können.

Der Düsseldorfer Metro-Konzern hatte die Supermarktkette Real mit rund 270 Märkten und rund 34.000 Beschäftigten an SCP verkauft. Metro konzentriert sich auf das Geschäft rund um den Großhandel, Real passte nicht mehr zu diesem Konzept. SCP will die Kette zerschlagen. Das Kartellamt hatte dem Konkurrenten Kaufland bereits grünes Licht für die Übernahme von bis zu 92 Real-Märkten gegeben. SCP hatte im Zuge dieser Entscheidung zugesagt, Standorte mit einem Beschaffungsvolumen von insgesamt mindestens 200 Millionen Euro an mittelständische Lebensmitteleinzelhändler zu veräußern. Für einen solchen Einzelhändler, die Globus-Gruppe, hatte die Behörde die Übernahme von bis zu 24 Real-Standorten freigegeben.

Das Kartellamt sieht den deutschen Lebensmittel-Einzelhandel von nur wenigen großen Konzernen beherrscht. Deshalb prüft es Übernahmen in dem Sektor sehr genau.