Im Jahresverlauf hat sich die Nemetschek Group auch am bri- tischen Start-upStylib beteiligt. Stylib bietet Architekten und Planer eine auf künstlicher Intelligenz und maschinellen Lernen basierende Plattform zur Materialsuche und -bewertung sowie der entsprechenden Auswahl und Verwaltung von Lieferanten. Die SaaS-Lösung von Stylib erhöht die Effizienz im Planungs- und Verwaltungsbereich von Projekten innerhalb der Baubranche und trägt zur digitalen Transformation des Bauwesens bei.

Die Nemetschek Group hat zudem eine Investition in das US- amerikanische Start-upBriq getätigt. Briq bietet eine datenge- triebene, kollaborative Plattform für die Automatisierung von Finanzprozessen in der Baubranche an. Mit Briq können Arbeits- abläufe, Daten, Cashflow und Projekte verwaltet und gleichzeitig Prozesse, Präzision und Geschäftsabläufe verbessert werden.

Darüber hinaus gab es weitere Investitionen in junge Unterneh- men. Zum einen werden die Kompetenz und Technologie der Start-ups in welche die Nemetschek Group investiert, mit den Marken der Nemetschek Group vernetzt und gemeinsame Aktivi- täten gestärkt. Zum anderen ist Nemetschek dadurch nah an dis- ruptiven Innovationen in der Bauindustrie.

Über die beschriebenen Investitionen hinaus wurden im abgelau- fenen Geschäftsjahr auf Segment- und Markenebene auch Part- nerschaften eingegangen, die die Umsetzung der strategischen Ausrichtung der Nemetschek Group unterstützen.

Einzelheiten sind im Konzernanhang unter << Erwerb von Toch­ terunternehmen >>erläutert.

Verkäufe

Im Geschäftsjahr 2023 kam es zu keinen Verkäufen im Portfolio.

3.3 Ertrags-, Finanz- und Vermögens­ lage des Nemetschek Konzerns

Ertragslage

Umsatzentwicklung

Im Geschäftsjahr 2023 stieg der Konzernumsatz um 6,2 % auf 851,6 Mio. EUR (Vorjahr: 801,8 Mio. EUR). Währungsbereinigt, d.

h. auf der Basis von im Vergleich zum Vorjahr konstanten Umrech- nungskursen, ergäbe sich ein Umsatzwachstum von 8,0 %.  Das Geschäftsjahr 2023 war somit von negativen Währungseffekten, insbesondere durch den US-Dollar, beeinflusst. Die im Verlauf des Vorjahres eingeführte Kennzahl ARR (Annual Recurring Reve- nue / jährlich wiederkehrende Umsätze) << 1.3 Unternehmens­ steuerung und-führung>>entwickelte sich sehr positiv. Der ARR stieg im Geschäftsjahr 2023 um 23,5 % (währungsbereinigt: 26,7 %) auf 718,6 Mio. EUR (Vorjahr: 581,7 Mio. EUR) und zeigte damit eine deutlich höhere Wachstumsdynamik als der Gesamt- umsatz, was wiederum auf ein hohes Wachstum in der Zukunft hindeutet. Der Anteil der jährlich wiederkehrenden Umsätze stieg im Geschäftsjahr 2023 deutlich auf 76,6 % (Vorjahr: 66,4 %).

Damit liegt das im Geschäftsjahr 2023 erzielte währungsbereini- gte Umsatzwachstum oberhalb der ursprünglich im März 2023 prognostizierten Bandbreite von 4 % bis 6 % und auch an der oberen Brandbreite des im Oktober 2023 nach oben ange- passten Zielkorridors von 6 % bis 8 %. Auch das ARR-Wachstum mit 26,7 % konnte die im März 2023 prognostizierte Größe von > 25 % gut erfüllen. Gleiches gilt für den Anteil der wiederkehrenden Umsätze am Gesamtumsatz, der mit 76,6 % die Prognose von >75 % erreichte. Siehe auch << 4 Vergleich des tatsächlichen mit

dem prognostizierten Geschäftsverlauf des Nemetschek Kon­ zerns >>.

In einem wirtschaftlich weiterhin anspruchsvollen Umfeld konnte die Nemetschek Group über alle vier Quartale hinweg gegenüber dem Vorjahr wachsen und somit ihren nachhaltigen Wachstums- pfad fortsetzen, bei gleichzeitiger Umstellung des Geschäftsmo- dells von Lizenzen auf Subskription und SaaS. Nach einer avisier- ten niedrigeren Wachstumsdynamik im 1. Halbjahr des Geschäftsjahres 2023, auch bedingt durch den geplanten und umgesetzten weiteren Fortschritt bei der Umstellung auf Sub- skriptions- und SaaS-Modelle, nahm das Wachstum in der zwei- ten Jahreshälfte wieder deutlich zu und konnte operativ in den Bereich der zweistelligen Wachstumsraten zurückkehren. Alle Segmente der Gruppe konnten im Geschäftsjahr 2023 zum Wachstum beitragen - weitergehende Informationen zum Umsatz der Segmente sind unter << Entwicklung der Segmente >>erläu- tert.

UMSATZENTWICKLUNG UND UMSATZWACHSTUM

In Mio. EUR

GJ 2023

GJ 2022

Δ nominal

Δ währungsbereinigt

Gesamtjahr

851,6

801,8

6,2 % 

8,0 % 

Q1

204,6

192,2

6,5 % 

5,5 % 

Q2

207,5

203,8

1,8 % 

3,3 % 

Q3

219,8

202,8

8,4 % 

12,6 % 

Q4

219,6

203,0

8,2 % 

10,9 % 

74

WIRTSCHAFTSBERICHT

Umsatzentwicklung nach Erlösarten

Consulting & Hardware 194,5 %+

Vorjahr: 4,5 %

18,9 % Softwarelizenzen

Vorjahr: 29,1 %

Wiederkehrende Umsätze Softwareservices, Mietmodelle (Subscription, Software -as-a-Service) 76,6 %

Vorjahr: 66,4 %

Die Nemetschek Group teilt ihre Umsätze in drei Erlösarten auf: wiederkehrende Umsätze aus Softwareserviceverträgen und Mietmodellen wie Subskription und SaaS (Software as a Service), Softwarelizenzen sowie Consulting & Hardware.

Dabei verteilen sich die reinen "Softwareumsätze" auf Software- mietmodelle, Softwareservices und Softwarelizenzen.

Bei Softwaremietmodellen wird zwischen Subskription und SaaS- Angeboten unterschieden. Während sich bei Subskriptionsmo- dellen die Software standardmäßig weiterhin auf den eigenen lokalen Systemen der Kunden befindet, liegt bei SaaS-Modellen (Cloud) im Normalfall der aktuelle Stand der Software auf den Servern der Nemetschek Marken, auf die die Kunden zugreifen können.

Die Vereinnahmung der Umsätze bei Softwaremietmodellen erfolgt dabei, gemäß des Rechnungslegungsstandards IFRS 15, über die vereinbarte Vertragslaufzeit bzw. teilweise auch zum Zeitpunkt des Verkaufs. Vergleichbar dazu werden auch die Umsätze aus Softwareserviceverträgen gleichmäßig über die gesamte Vertragslaufzeit verrechnet.

Im Gegensatz zu Softwaremietmodellen wird bei Softwareli- zenzen der gesamte Umsatz zum Zeitpunkt des Verkaufs (d. h. beim Eigentumsübergang an den Kunden) gebucht. Das strate- gische Ziel ist es, den Anteil wiederkehrender Umsätze sukzessi- ve zu erhöhen. Dieses Ziel soll durch ein verstärktes Angebot von Softwaremietmodellen erreicht werden, was zu einem resiliente- ren und noch stabileren Geschäftsmodell der Nemetschek Group führt.

Die Transformation des Geschäftsmodells weg vom klassischen Lizenzgeschäft und hin zu einem Modell mit hohen wiederkeh- renden Umsätzen, insbesondere durch die Umstellung auf Sub- skription und SaaS, wurde im Jahr 2023 erfolgreich weiterver- folgt. Diese Transformation ermöglicht es, deutlich höhere Umsätze über die Kundenlebensdauer zu generieren. Gleichzeitig sind diese Umsatzzuflüsse resilienter und somit besser planbar. Kurzfristig hat die Umstellung auf Mietmodelle jedoch, aufgrund

von rechnungslegungsbedingten Effekten, einen vorüberge- henden dämpfenden Einfluss auf das Umsatzwachstum.

Im Geschäftsjahr 2023 konnte die Nemetschek Group die wie- derkehrenden Umsätze aus Serviceverträgen und Mietmo- dellen um 22,5 % (währungsbereinigt: 24,7 %) auf 652,7 Mio. EUR (Vorjahr: 532,6 Mio. EUR) steigern. Damit konnte die hohe Wachstumsdynamik der wiederkehrenden Umsätze (27,8 % bzw. währungsbereinigt: 21,7 %) aus dem Vorjahr beibehalten werden. Die Wachstumsrate der wiederkehrenden Umsätze lag damit erneut über dem Gesamtumsatzwachstum der Nemetschek Group (6,2 % bzw. währungsbereinigt: 8,0 %), wodurch der Anteil der wiederkehrenden Umsätze am Gesamtumsatz auf 76,6 % (Vorjahr: 66,4 %) gesteigert wurde. Die im Vorjahr neu eingeführte Kennzahl ARR (Annual Recurring Revenue / jährlich wiederkeh- rende Umsätze) stieg im Geschäftsjahr 2023 um 23,5 % (wäh- rungsbereinigt: 26,7 %) auf 718,6 Mio. EUR (Vorjahr: 581,7 Mio. EUR) und spiegelt die nachhaltige Umsetzung des strategischen Wandels des Geschäftsmodells wider, verstärkt Mietmodelle anzubieten.

Der Umsatz aus Subskription und SaaS (Mietmodellen), der den wiederkehrenden Umsätzen zugerechnet wird, erhöhte sich auch im abgelaufenen Geschäftsjahr deutlich überproportional zum Konzernwachstum um 47,8 % (währungsbereinigt: 51,1 %) auf 301,8 Mio. EUR (Vorjahr: 204,2 Mio. EUR). Auch im Geschäfts- jahr 2023 trugen alle Segmente zu diesem deutlichen Wachstum bei. Stärkster Treiber dieser Entwicklung war das Segment Build, indem die Marke Bluebeam seit September 2022 geplant und gezielt die Umstellung auf eine Subskriptionsmodell vornahm. Auch das Segment Design, in dem einige Marken im Geschäfts- jahr verstärkt Richtung Subskription und SaaS gingen, trugen zu dieser positiven Entwicklung bei. Im Geschäftsjahr 2023 wurde auch die Transformation von dem Segment Media auf ein Sub- skriptionsmodell erfolgreich abgeschlossen.

Der Anteil von Subskription und SaaS am Gesamtumsatz stieg erneut deutlich von 25,5 % auf 35,4 % im Geschäftsjahr 2023. Der Umsatz aus Serviceverträgen konnte um 6,8 % (währungsbe- reinigt: 8,4 %) von 328,4 Mio. EUR auf 350,9 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2023 gesteigert werden. Der Anteil der Umsätze aus Serviceverträgen lag im Geschäftsjahr bei 41,2 % und somit auf dem Niveau des Vorjahres von 41,0 %.

Die Erlöse mit Softwarelizenzen gingen gegenüber dem Vorjah- reswert von 233,1 Mio. EUR mit -30,9 % (währungsbereinigt: 29,8 %) deutlich, strategiekonform, auf 161,1 Mio. EUR zurück. Der Anteil der Softwarelizenzen am Gesamtumsatz sank dement- sprechend von 29,1 % im Vorjahr auf 18,9 % im Geschäftsjahr 2023. Auch diese Entwicklung spiegelt die bereits weit fortge- schrittene Transformation des Geschäftsmodells wider.

Der Anteil der Umsätze von Consulting & Hardware bliebt mit 4,5 % auf dem Niveau des Vorjahres (4,5 %).

75

Umsatz nach Regionen

Asien / Pazifik    

     9 %

Vorjahr: 10 %

21 % 

Deutschland

Amerika    

    38 %

Vorjahr: 21 %

Vorjahr: 39 %

Europa

32 %                (ohne Deutschland)

21+

Vorjahr: 31 %

Ein bedeutendes strategisches Ziel der Nemetschek Group ist die weitere Internationalisierung des Geschäfts und die Erschließung von Märkten mit hohen Wachstumspotenzialen.

Die in Deutschland erzielten Umsätze nahmen 2023 um 6,1 % zu, während die Auslandsumsätze um 6,2 % zunahmen und die Wachstumsdynamik auf einem ähnlichen Niveau lag. Somit blieb der Anteil der im Ausland erzielten Umsätze mit 79 % auf einem mit dem Vorjahr vergleichbaren Niveau (Vorjahr: 79 %). Das Wachstum im Ausland wurde durch negative Währungseffekte, insbesondere durch den US-Dollar sowie durch die Umstellung des Geschäftsmodells auf Subskription und SaaS, getrieben durch die Marke Bluebeam, erwartungsgemäß gedämpft.

Europa (ohne Deutschland) war in den vergangenen Jahren von den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie stark betroffen und auch die makroökonomischen Folgen der aktuellen geopoli-

Ergebnisentwicklung

tischen Herausforderungen beeinflussten die europäische Wirt- schaft und vor allem auch die Bauwirtschaft. Auch die Nemet- schek Geschäfte in Europa waren in den vergangenen Jahren von einem deutlichen Rückgang der Wachstumsdynamik betrof- fen. Im Geschäftsjahr 2023 konnte trotz weiterhin anspruchs- voller Rahmenbedingungen eine Stabilisierung der Wachstums- dynamik erzielt werden. Die Umsätze in Europa (ohne Deutschland) konnten im Jahr 2023 um 10 % erhöht werden. Durch dieses überproportionale Wachstum im Vergleich zur Konzernentwick- lung konnte der Anteil am Gesamtumsatz auf 32 % (Vorjahr: 31 %) erhöht werden. Der Umsatz in Deutschland stieg im Jahresverlauf um 6,1 %, was zu keiner wesentlichen Veränderung des Umsatz- anteils führte.

In der Region Amerika ging die Wachstumsdynamik im Geschäftsjahr 2023 wie erwartet zurück. Das Umsatzwachstum von rund 5 % in den USA wurde vor allem durch die Umstellung des Geschäftsmodells der umsatzstärksten Marke Bluebeam auf Subskription und SaaS und deren rechnungslegungsbedingten Effekte erwartungsgemäß belastet. Zudem führten in diesem Jahr die Streiks der Film- und TV-Industrie in den USA zu einer vorü- bergehenden Nachfragezurückhaltung im Segment Media. Durch den leicht unterproportionalen Umsatzanstieg ging im Geschäfts- jahr 2023 der Umsatzanteil leicht auf 38 % (Vorjahr: 39 %) zurück. Damit ist die Region Amerika jedoch nach wie vor die umsatzstär- kste Einzelregion des Konzerns.

In der Region Asien/Pazifik ging die der Umsatz im Geschäfts- jahr gegenüber dem Vorjahr leicht, um - 1,3 %, zurück. Durch den Rückgang verringerte sich auch der Umsatzanteil leicht von rund 10 % im Vorjahr auf nun rund 9 % zurück.

KONZERN-KENNZAHLEN IM ÜBERBLICK

In Mio. EUR

GJ 2023

GJ 2022

Δ nominal in %

Umsatz

851,6

801,8

6,2 % 

EBITDA

257,7

257,0

0,3 % 

EBITDA-Marge

30,3 % 

32,0 % 

-1,7pp

EBIT

199,5

198,1

0,7 % 

EBIT-Marge

23,4 % 

24,7 % 

-1,3pp

Jahresüberschuss (Anteilseigner des Mutterunternehmens)

161,3

161,9

- 0,4 % 

Ergebnis je Aktie in EUR

1,40

1,40

- 0,4 % 

Jahresüberschuss vor Abschreibungen aus PPA

183,8

186,91)

- 1,7 % 

Ergebnis je Aktie vor Abschreibungen aus PPA in EUR

1,59

1,621)

- 1,7 % 

  1. Der Jahresüberschuss vor Abschreibungen aus PPA und das entsprechende Ergebnis je Aktie wurden gegenüber den im Vorjahr berichteten Werten angepasst. Grund für die Anpassungen waren minderhei- tenbezogene Korrekturen der relevanten Abschreibungswerte.

76

WIRTSCHAFTSBERICHT

Das EBITDA (operatives Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) lag mit 257,7 Mio. EUR leicht über dem Vorjahr (257,0 Mio. EUR). Auf nominaler Ebene lag das Wachs- tum bei 0,3 %, währungsbereinigt stieg das EBITDA jedoch um 4,2 %.

Die EBITDA-Marge ging wie geplant auf Grund der Umstellung auf Subskriptionsgeschäft, rechnungslegungsbedingt gegenüber dem Vorjahr zurück und lag mit 30,3 % um 1,7 Prozent- punkte unter dem Wert des Vorjahres von 32,0 %. Damit lag sie leicht über der im März 2023 veröffentlichten und im Oktober 2023 präzisierten Prognosebandbreite von 28,0 % bis 30,0 % sie- he << 4 Vergleich des tatsächlichen mit dem prognostizierten Geschäftsverlauf des Nemetschek Konzerns >>.

Das abgelaufene Geschäftsjahr 2023 hat gezeigt, dass die Nemetschek Group auch in herausfordernden Zeiten den ange- strebten profitablen Wachstumskurs fortsetzen kann.

Der Margenrückgang ist insbesondere auf die strategische Umstellung des Geschäftsmodells von Lizenzmodellen hin zu Subskription und SaaS zurückzuführen, die kurzfristig und rech- nungslegungsbedingt margenverwässernd wirkt. Zum anderen war auch im Geschäftsjahr 2023, vor allem im ersten Halbjahr, der konjunkturbedingte Gegenwind in einigen der adressierten Mär- kte, so zum Beispiel in Europa, spürbar. Darüber hinaus wurde im Geschäftsjahr 2023 die Profitabilität auch durch geplante einma- lige Personalaufwendungen und durch vergleichsweise hohe Auf- wendungen im Bereich Messen belastet, die im Zusammenhang mit der Umsetzung des Go-to-Market-Ansatzes stehen.

Die betrieblichen Aufwendungen nahmen insgesamt um 7,3 % auf 661,0 Mio. EUR (Vorjahr: 616,2 Mio. EUR) zu. Damit lag der Anstieg der betrieblichen Aufwendungen leicht über dem Umsatz- wachstum in Höhe von 6,2 %. Innerhalb der betrieblichen Aufwen- dungen stellt der Personalaufwand den größten Posten dar. Er stieg im Geschäftsjahr 2023 mit 7,0 % ebenfalls leicht überpropor- tional zum Umsatz auf 360,9 Mio. EUR (Vorjahr: 337,2 Mio. EUR). Hier spiegeln sich insbesondere die gestiegenen Löhne und Gehälter aufgrund der Inflation wider. Hinzu kamen transformati- onsbedingte Effekte (<< Mitarbeiter der Nemetschek Group >>). Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen, auch inflati- onsbedingt, mit 10,4 % auf 208,0 Mio. EUR (Vorjahr: 188,4 Mio. EUR). In dieser Position spiegeln sich Investitionen in EDV-Syste- me, Aufwendungen für externes Personal, sowie Rechts- und Beratungskosten wider. Die Abschreibungen auf das Anlagever- mögen lagen mit 58,2 Mio. EUR leicht unter dem Niveau des Vor- jahres (58,8 Mio. EUR). Die in den Abschreibungen enthaltenen Abschreibungen aus der Kaufpreisallokation gingen von 31,8 Mio. EUR auf 29,4 Mio. EUR leicht zurück. Die Abschreibungen auf Leasingvermögen gemäß IFRS 16 erhöhten sich leicht um 0,4 Mio. EUR auf 16,7 Mio. EUR. Ohne Berücksichtigung der Abschreibungen nahmen die betrieblichen Aufwendungen um 8,1 % auf 602,8 Mio. EUR (Vorjahr: 557,4 Mio. EUR) zu.

Insgesamt belief sich das Finanzergebnis im Geschäftsjahr 2023 auf 4,8 Mio. EUR (Vorjahr: 1,3 Mio. EUR). Die das Finanzergebnis beeinflussenden Zinsaufwendungen für Akquisitionsdarlehen und Leasingverbindlichkeiten nach IFRS 16 sind im Geschäftsjahr 2023 in Summe von 2,6 Mio. EUR im Vorjahr auf 3,3 Mio. EUR gestiegen. Den Zinsaufwendungen standen im Geschäftsjahr 2023 jedoch deutlich höhere Zinserträge in Höhe von 3,4 Mio. EUR (Vorjahr: 0,5 Mio. EUR) entgegen. Die sonstigen finanzielle Erträge in Höhe von 4,7 Mio. EUR lagen auch über dem Vorjah- reswert (Vorjahr: 3,4 Mio. EUR). Die Erträge im Geschäftsjahr 2023 resultierten vor allem aus der Aufwertung von Investitionen in Venture-Gesellschaften sowie Fremdwährungsgewinnen. Im Vorjahr war die Position im Wesentlichen durch Fremdwährungs- gewinne geprägt.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) erhöhte sich leicht um 0,7 % auf 199,5 Mio. EUR und lag damit auf Vorjahresniveau (Vorjahr: 198,1 Mio. EUR).

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag erhöhten sich von 34,4 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2022 auf 40,6 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2023. Die Konzernsteuerquote lag mit 19,8 % über dem Niveau des Vorjahres von 17,3 %. Effekte aus erstmalig angesetzten Verlustvorträgen im Geschäftsjahr 2022 haben auch den Steueraufwand in 2023 geprägt. Gegenläufig wirken Auf- wendungen aus der Erfassung von deutschen Mindeststeueref- fekten aus grenzüberschreitenden Transaktionen. Diese Rege- lungen werden mit Einführung der neuen OECD-Regelungen zur Mindestbesteuerung (sog. Pillar 2) 2023 letztmalig Anwendung finden.

Das Periodenergebnis (Konzernergebnis nach Steuern) ging leicht von 165,1 Mio. EUR um 0,7 % auf 164,0 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2023 zurück. Der Jahresüberschuss (Anteilseigner des Mutterunternehmens) ging ebenfalls leicht von 161,9 Mio. EUR auf 161,3 Mio. EUR zurück, ein Rückgang um 0,4 %.

Das Ergebnis je Aktie betrug 1,40 EUR (Vorjahr 1,40 EUR). Das um Abschreibungen aus Kaufpreisallokation bereinigte EPS ging um 1,7 % von 1,62 EUR im Geschäftsjahr 2022 auf 1,59 EUR im Geschäftsjahr 2023 zurück.

Entwicklung der Segmente

Die strategische und operative Steuerung der Nemetschek Group erfolgt über die vier Segmente Design, Build, Manage und Media. Die einzelnen Marken und deren Gesellschaften sind den jewei- ligen Segmenten zugeordnet, siehe << 1.1 Geschäftsmodell des Konzerns >>. Zur Steuerung der Segmente werden insbesondere die finanziellen Leistungsindikatoren Umsatz und Umsatzwachs- tum gegenüber dem Vorjahr sowie das EBITDA und die EBITDA- Marge als operative Ergebnisgrößen herangezogen << 1.3 Unter­ nehmenssteuerung und -führung>>.

77

Die Umsatzverteilung nach Segmenten ist im Vergleich zum Vor- jahr nahezu unverändert und stellt sich im Geschäftsjahr 2023 wie folgt dar:

Umsatz nach Segment

Media

13 %

Vorjahr: 13 %

Manage

7 %

Vorjahr: 6 %

50 %

Design

Vorjahr: 49 %

Build

31 %

49+

Vorjahr: 33 %

Im Geschäftsjahr 2023 kam es aufgrund einer strategischen Neu- gestaltung zu einer Veränderung in der Segmentstruktur. Die Marke dRofus, die im Geschäftsjahr 2022 noch dem Segment Build zugeordnet war, ist ab dem 1. Januar 2023 der Business-Unit Digital Twin zugeordnet und wird im Segment Manage konsoli- diert. Ab 1. Januar 2024 wird die Business Unit Digital Twin im Segment Design konsolidiert. Weitere Erläuterungen siehe << 1.1 Geschäftsmodell des Konzerns >>. Um die Entwicklung der

Segment Design

betroffenen Segmente transparent darzustellen, wurden die Vor- jahreszahlen der beiden betroffenen Segmente angepasst und somit vergleichbar dargestellt. Zudem wird seit dem 1.1.2023 die Konsolidierungsspalte direkt auf die Segmente umgelegt (inkl. Vorjahresanpassung).

Nachfolgend Erläuterungen zur Entwicklung der einzelnen Seg- mente.

in Mio. EUR bzw. Prozent

GJ 2023

GJ 2022

Δ nominal

Δ währungsbereinigt

Umsatz

423,3

389,9

8,6 % 

9,7 % 

EBITDA

120,2

115,7

3,9 % 

7,6 %

EBITDA-Marge

28,4 % 

29,7 % 

- 1,3pp

-

Im Segment Design, mit seinem regionalen Schwerpunkt in Eur- opa, konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023 ein Umsatz in Höhe von 423,3 Mio. EUR (Vorjahr: 389,9 Mio. EUR) erzielt wer- den. Damit konnte das Segment mit 8,6 % (währungsbereinigt: 9,7 %) wachsen. Das Marktumfeld des Segments Design war im Geschäftsjahr 2023 vor allem durch das nach wie vor hohe Zins- niveau und die geopolitischen Krisen und deren wirtschaftlichen Folgen geprägt. Auf der einen Seite führte dies zu längeren Ver- triebszyklen bei den Kunden aus der Bauwirtschaft und bremste so die Entfaltung des Wachstumspotenzials. Auf der anderen Sei- te förderte die Marktsituation aber auch die Transformation des Geschäftsmodells hin zu wiederkehrenden Umsatzmodellen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr trugen alle Marken im Design Segment zur erfreulichen Entwicklung der wiederkehrenden Umsätze bei, die mit 16,3 % (währungsbereinigt: 17,5 %) deutlich überpro- portional zum Gesamtumsatz des Segments wuchse.

Das Segment-EBITDA nahm von 115,7 Mio. EUR im Vorjahr auf 120,2 Mio. EUR zu, was einem Ergebnisanstieg von 3,9 % ent- spricht. Bereinigt um Währungseffekte und somit vergleichbar zum Vorjahr hätte der Anstieg 7,6 % betragen. Das im Vergleich zum Umsatzwachstum unterproportionale Wachstum des EBIT- DA führte zu einem leichten Rückgang der EBITDA-Marge von 29,7 % im Geschäftsjahr 2022 auf 28,4 % im Geschäftsjahr 2023. Die im Vergleich zum Umsatz leicht unterproportionale Entwick- lung des EBITDAs war vor allem durch rechnungslegungsbe- dingte Effekte durch die Umstellung auf wiederkehrende Umsatz- modelle, wie Subskription und SaaS, geprägt. Auch belasteten geplante einmalige Personalaufwendungen sowie ebenfalls geplante höhere Aufwendungen für Messen, die im Zusammen- hang mit einem verstärkten und harmonisierten Go-to-Market- Ansatzes stehen, die Profitabilität des Segments.

78

WIRTSCHAFTSBERICHT

Segment Build

in Mio. EUR bzw. Prozent

GJ 2023

GJ 20221)

Δ nominal

Δ währungsbereinigt

Umsatz

265,4

259,9

2,1 % 

4,8 % 

EBITDA

93,1

95,2

- 2,3 % 

2,3 % 

EBITDA-Marge

35,1 % 

36,6 % 

- 1,6pp

-

  1. Aufgrund der strategischen Reorganisation einer Marke (dRofus) zwischen den Segmenten Build und Manage wurden die Vorjahresangaben angepasst und zur aktuellen Segmentstruktur vergleichbar ge- macht.

Im Segment Build, das vor allem Bauunternehmen in den USA adressiert, ging im Geschäftsjahr 2023 die Wachstumsdynamik wie geplant aufgrund der Umstellung des Geschäftsmodells auf Subskription und SaaS zurück, die rechnungslegungsbedingt kurzfristig einen dämpfenden Umsatzeffekt mit sich bringt. Trotz Umstellung stieg der Umsatz im Geschäftsjahr 2023 leicht auf 265,4 Mio. EUR (Vorjahr: 259,9 Mio. EUR). Das Wachstum lag bei 2,1 %, bereinigt um im Geschäftsjahr entstandene Währungsef- fekte hätte das Wachstum 4,8 % betragen. Der spürbare Wäh- rungseinfluss ist vor allem auf die starke Präsenz des Segments in den USA und die Entwicklung des US-Dollars im abgelaufenen Geschäftsjahr zurückzuführen.

Grundsätzlich profitiert die Nemetschek Group im Segment Build nach wie vor von einem weiterhin niedrigen Digitalisierungsgrad im Bausektor und einer guten Nachfrage vor allem in der Region Ame- rika. Bei der Marke Bluebeam, die umsatzstärkste Marke innerhalb

Segment Manage

der Nemetschek Group, verlief die Umstellung auf Subskriptions- und SaaS-Modelle auch im Geschäftsjahr 2023 erfolgreich und nach Plan. Folglich konnte der Umsatz dieser Kategorie deutlich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt werden. Im Verlauf des dritten Quartals 2023 und damit ein Jahr nach Beginn der Umstel- lung konnte das Wachstum wieder deutlich gesteigert werden. Dieser Trend setzte sich auch im vierten Quartal fort, in dem die Wachstumsdynamik nochmals gesteigert werden konnte.

Das im Geschäftsjahr 2023 erzielte EBITDA in Höhe von 93,1 Mio. EUR lag im Wesentlichen bedingt durch die Umstellung auf Sub- skriptions- und SaaS-Modelle und den dadurch bedingten kurzfri- stig dämpfenden Ergebniseffekt um - 2,3 % (währungsbereinigt: 2,3 %) unter dem Vorjahreswert (Vorjahr: 95,2 Mio. EUR). Die ent- sprechende EBITDA-Marge lag bei weiterhin hohen 35,1 % (Vor- jahr: 36,6 %).

in Mio. EUR bzw. Prozent

GJ 2023

GJ 20221)

Δ nominal

Δ währungsbereinigt

Umsatz

59,1

54,7

8,0 % 

9,8 % 

EBITDA

1,4

4,3

- 67,9 % 

- 72,3 % 

EBITDA-Marge

2,3 % 

7,8 % 

-5,5pp

-

  1. Aufgrund der strategischen Reorganisation einer Marke (dRofus) zwischen den Segmenten Build und Manage wurden die Vorjahresangaben angepasst und zur aktuellen Segmentstruktur vergleichbar ge- macht.

Das Segment Manage, das die Aktivitäten rund um das Gebäu- de- und Workplacemanagement umfasst, erzielte im abgelaufe- nen Geschäftsjahr einen Umsatz von 59,1 Mio. EUR (Vorjahr: 54,7 Mio. EUR). Das Wachstum betrug somit 8,0 % bzw. wäh- rungsbereinigt 9,8 %.

Im Segment Manage sind die Auswirkungen der nach wie vor unsicheren makroökomischen Lage gepaart mit den in diesem Segment auch langfristig wirkenden Folgen der Covid-19-Pande- mie spürbar. Jedoch hat sich die im zweiten Halbjahr des Vor- jahres angedeutete Stabilisierung der Kundennachfrage aus dem Bereich der Gebäudeverwalter und hier vor allem des europä- ischen Gewerbebaus im Verlauf des Geschäftsjahrs 2023 fortge- setzt. Das Investitionsvolumen der Gebäudeverwalter liegt jedoch nach wie vor unter dem Vorkrisenniveau. Da in diesem Segment der Digitalisierungsgrad besonders niedrig ist und zusätzlich auch

die Bedeutung von Energieeffizienz und -einsparungen in beste- henden und betriebenen Gebäuden stetig zunimmt, sieht die Nemetschek Group in diesem Segment nach wie vor Wachstum- spotenziale. Seit dem 1. Januar 2023 ist die Marke dRofus dem Segment zugeordnet und ist dort Bestandteil der neu geschaf- fenen Business-Unit Digital Twin, die ab 2024 im Segment Design konsolidiert wird.

Das Segment-EBITDA war von 4,3 Mio. EUR im Vorjahr auf 1,4 Mio. EUR rückläufig. Dies führte zu einem Rückgang der EBITDA- Marge von 7,8 % im Vorjahr auf 2,3 % im Geschäftsjahr 2023. Zur Entwicklung beigetragen haben vor allem auch die Investitionen in die neue Business Unit Digital Twin, die dem Segment zugeord- net ist.

79

Segment Media

in Mio. EUR bzw. Prozent

GJ 2023

GJ 2022

Δ nominal

Δ währungsbereinigt

Umsatz

111,4

104,7

6,4 % 

8,6 % 

EBITDA

43,1

41,8

3,0 % 

7,3 % 

EBITDA-Marge

38,7 % 

39,9 % 

- 1,2pp

- 

Der Umsatz des Segments Media stieg im Geschäftsjahr 2023 um 6,4 % (währungsbereinigt: 8,6 %) von 104,7 Mio. EUR auf 111,4 Mio. EUR an. In diesem Geschäftsjahr kam es zu keinen akquisitionsbedingten Wachstumseffekten und auch zu keinen wesentlichen positiven Einmaleffekten, von denen das Segment in den Vorjahren bei ihrer Wachstumsdynamik auch positiv beein- flusst wurde. Vielmehr führten im Jahr 2023 die Streiks der Film- und TV-Industrie in den USA zu einer vorübergehenden Nachfra- gezurückhaltung.

Das EBITDA des Segments stieg auf 43,1 Mio. EUR (Vorjahr: 41,8 Mio. EUR). Die EBITDA-Marge ging leicht von 39,9 % im Vorjahr auf 38,7 % zurück, liegt aber weiterhin auf einem hohen Niveau.

Finanzlage

Grundzüge und Ziele des Finanzmanagements

Die Hauptaufgaben des Finanzmanagements sind die Steuerung und Sicherung der Liquidität der Nemetschek Group, die Sicher- stellung des Zugangs zum Fremdkapitalmarkt sowie das Mana- gen von Fremdwährungs- und Zinsrisiken. Der Aufgabenbereich Finanzierung und Finanzrisikomanagement ist zentral organisiert und wird durch eine zentrale Governance konzernweit gesteuert. Zur Sicherstellung eines effizienten Cash- und Liquiditätsma- nagements nimmt die Nemetschek SE ein Cash-Pooling mit aus- gewählten Tochtergesellschaften vor. Weitere liquide Mittel fließen der Nemetschek SE als oberster Konzerngesellschaft über die jährlichen Ausschüttungen der Tochtergesellschaften oder als gewährte Darlehen von Konzerngesellschaften zu.

Für die Nemetschek Group spiegelt sich die finanzielle Stabilität in einem ausgewogenen Verhältnis von Eigen- zu Fremdkapital wider. Zum Bilanzstichtag am 31. Dezember 2023 lag die Eigen- kapitalquote bei 61,4 % (Vorjahresstichtag: 57,5 %). Der erneute Anstieg gegenüber dem Vorjahr ist auf das gute Konzernergebnis des Geschäftsjahres 2023 und der nahezu vollständigen Rück- führung von Finanzschulden zurückzuführen. Die Verbindlich- keiten gegenüber Kreditinstituten sind gegenüber dem Vorjahr erneut deutlich zurückgegangen. Sie wurden durch unterjährige Tilgungen zum 31. Dezember 2023 von 71,9 Mio. EUR in Vorjahr auf 6,9 Mio. EUR reduziert.

Aufgrund der positiven Geschäftserwartungen und der sehr soli- den Finanzierungsstruktur ist die Nemetschek Gruppe in der Lage, kurzfristig und im erheblichen Umfang über die bestehen- den Linien hinausgehende Liquidität an den Fremdkapitalmärkten

zu beschaffen und gegebenenfalls mit dem Einsatz von Eigenka- pitalinstrumenten Investitionen in erheblichem Umfang zu finan- zieren.

Liquiditätsanalyse

Nettoliquidität / Nettofinanzschulden in Mio. EUR

31. Dezember

2023

31. Dezember 2022

Kurzfristige Finanzschulden und

kurzfristig fällige Anteile

langfristiger Finanzschulden

6,8

65,1

+ langfristige Finanzschulden

0,1

6,9

Summe Finanzschulden

6,9

71,9

Zahlungsmittel und

Zahlungsmitteläquivalente

268,0

196,8

Summe Liquidität

268,0

196,8

Nettoliquidität/

Nettofinanzschulden (-)

261,2

124,9

Zum 31. Dezember 2023 verfügte der Konzern über liquide Mittel in Höhe von 268,0 Mio. EUR (Vorjahresstichtag: 196,8 Mio. EUR). Der Anstieg um 71,2 Mio. EUR oder 36,2 % gegenüber dem Vor- jahr basiert auf der weiter gestiegenen Cash-Flow-Generierung der Nemetschek Group. Bei der Anlage der überschüssigen Liquidität steht grundsätzlich die kurzfristige, risikolose Verfügbar- keit über dem Ziel der Ertragsmaximierung, um im Falle möglicher Akquisitionen schnell auf vorhandene Mittel zurückgreifen zu kön- nen und so das Risikoprofil des Konzerns niedrig zu halten.

Die Finanzschulden (Bankdarlehen) lagen zum Bilanzstichtag mit 6,9 Mio. EUR deutlich unter dem Niveau des Vorjahres (Vorjahres- stichtag: 71,9 Mio. EUR). Diese Finanzschulden dienen fast aus- schließlich zur Finanzierung von in der Vergangenheit durchge- führten Unternehmenserwerben und wurden im Verlauf des Geschäftsjahres 2023 nahezu vollständig zurückgeführt. Die Ver- zinsung der Darlehen liegt zwischen 0,49 % p. a. und 2,87 % p. a..

Der Rückgang der langfristigen Finanzschulden im Verlauf des Geschäftsjahres 2023 um 6,8 Mio. EUR ist auf Umgliederungen in die kurzfristigen Finanzschulden zurückzuführen. Im Bereich der kurzfristigen Finanzschulden wurden im Geschäftsjahr 2023 Akquisitionsdarlehen und weitere kurzfristig fällige Anteile der Finanzschulden in Höhe von insgesamt 83,6 Mio. EUR zurückge- zahlt sowie Bankdarlehen in Höhe von 18,5 Mio. EUR neu aufge- nommen.

80

WIRTSCHAFTSBERICHT

Von den bestehenden Kreditlinien in Höhe von insgesamt 357,0 Mio. EUR (Vorjahr: 284,5 Mio. EUR) wurden zum 31. Dezember 2023 keine in Anspruch genommen. Diese können zusätzlich zur Innenfinanzierung zur Fortsetzung der profitablen Wachstums- strategie eingesetzt werden.

Auf der Basis der vorgenannten Veränderungen in den relevanten Bilanzpositionen stieg die Nettoliquidität des Konzerns zum Stichtag 31. Dezember 2023 auf 261,2 Mio. EUR (Vorjahresstich- tag: Nettoliquidität von 124,9 Mio. EUR).

Begründet durch die hohe Ertragskraft der Gruppe sowie den Nettoliquiditätsüberschuss ist der Konzern in der Lage, sich im erheblichen Umfang liquide Mittel für Investitionen zu verschaffen.

In Bezug auf die Dividendenausschüttungen an die Aktionäre der Nemetschek Group verfolgt der Vorstand eine nachhaltige Divi- dendenpolitik, die eine Ausschüttung von rund 25 % des opera- tiven Cashflows vorsieht. Die Dividendenausschüttung steht dabei immer unter der Berücksichtigung der gesamtwirtschaft- lichen Entwicklung sowie der wirtschaftlichen und finanziellen Lage der Gesellschaft. Im Geschäftsjahr 2023 lag die Dividenden- auszahlung bei 52,0 Mio. EUR (Vorjahr: 45,0 Mio. EUR).

ENTWICKLUNG DES CASHFLOWS

EBITDA

257,7

257,0

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

252,9

213,8

Cashflow aus Investitionstätigkeit

- 37,8

- 52,4

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit

- 139,4

- 124,0

Nettoliquidität

261,2

124,9

Geschäftsjahr 2023

Geschäftsjahr 2022

Der Perioden-Cashflow des Konzerns lag 2023 mit 258,9 Mio. EUR auf dem Niveau des Vorjahres (Vorjahr: 258,5 Mio. EUR).

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit im Geschäfts- jahr 2023 erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 39,1 Mio. EUR oder 18,3 % auf 252,9 Mio. EUR (Vorjahr: 213,8 Mio. EUR).

Der Anstieg wurde vor allem durch die positive Entwicklung des Trade Working Capital positiv beeinflusst. Aus dem Management des Trade Working Capital resultierte ein Cashflow-Effekt von 49,4 Mio. EUR (Vorjahr: 26,7 Mio. EUR). Zu dieser positiven Ent- wicklung trugen allen voran die Vorauszahlungsmodelle aus den Softwareservice- und den Softwaremietverträgen mit den ent- sprechenden wiederkehrenden Umsätzen bei. Im Vergleich zum Vorjahr konnte aufgrund der weiterhin sehr guten Entwicklung dieses Geschäftsmodells der positive Cashflow-Effekt nochmals deutlich erhöht werden. Gegenläufig wirkte die Entwicklung des sonstigen Working Capital, das durch im Vergleich zum Vorjahr höhere Auszahlungen in Zusammenhang mit Personal- sowie Steuerthemen, geprägt war.

Im Jahr 2023 reduzierten sich die Ertragssteuerzahlungen (netto) von 59,6 Mio. EUR im Jahr 2022 um 2,0 Mio. EUR oder 3,5 % auf 57,6 Mio. EUR. Neben der Steigerung aus der Ausweitung des Geschäftsbetriebes wirken insbesondere die Versteuerung von Entwicklungsaufwendungen in den USA gegenläufig. Diese Regelung wurde 2022 erstmalig eingeführt, welche zu dem höch- sten Zahlungsmittelabfluss führte. Im Jahr 2023 flachten die hie- raus resultierenden Auszahlungen ab.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit betrug im Geschäfts- jahr 2023 - 37,8Mio. EUR (Vorjahr: - 52,4Mio. EUR).

Im Vorjahr wirkten sich Auszahlungen in Höhe von 21,0 Mio. EUR für Unternehmenserwerbe aus. Im Geschäftsjahr 2023 wurden 1,5 Mio. EUR für Verpflichtungen von Unternehmenserwerben aus Vorjahren ausgezahlt.

Deutlich angestiegen sind im Jahr 2023 die Auszahlungen für erworbene Beteiligungen. Sie lagen bei 24,1 Mio. EUR (Vorjahr: 4,8 Mio. EUR) und spiegeln die im Laufe des Geschäftsjahres vorgenommen Beteiligungen an Start-up-Unternehmen wider <<

3.2 Geschäftsverlauf 2023 und für den Geschäftsverlauf wesent­ liche Ereignisse, Akquisitionen / Verkäufe >>.

Darüber hinaus sind im Cashflow aus Investitionstätigkeit Erwei- terungs- und Ersatzinvestitionen in das Anlagevermögen in Höhe von 12,7 Mio. EUR (Vorjahr: 19,0 Mio. EUR) enthalten. Der hohe Vorjahreswert war vor allem auf expansionsbedingte Investitionen in IT-Server-Ausstattung sowie Erneuerungsinvestitionen in Büro- flächen zurückzuführen.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit lag im Geschäfts- jahr 2023 bei - 139,4Mio. EUR (Vorjahr: - 124,0Mio. EUR). Der Anstieg der Auszahlungen ist im Wesentlichen im Vergleich zur Kreditrückzahlung auf deutlich geringere Kreditaufnahmen zurückzuführen. Im Jahr 2023 wurden liquide Mittel von 18,5 Mio. EUR aufgenommen (Vorjahr: 40,8 Mio. EUR).

Gegenläufig wirkte sich die Tilgung der in Vorjahren in Anspruch genommenen Bankdarlehen in Höhe von 83,6 Mio. EUR (davon 27,7 Mio. EUR für langfristige Akquisitionsdarlehen) aus. Im Vor- jahr erfolgten Tilgungen in Höhe von 98,7 Mio. EUR (davon 35,7 Mio. EUR für langfristige Akquisitionsdarlehen).

81

Des Weiteren wirkten sich auf den Cashflow aus Finanzierungstä- tigkeit die Dividendenausschüttung für das Geschäftsjahr 2023 in Höhe von 52,0 Mio. EUR (Vorjahr: 45,0 Mio. EUR) sowie Zins- und Tilgungsleistungen für Leasingverbindlichkeiten aus, wobei 16,5 Mio. EUR (Vorjahr: 16,0 Mio. EUR) im Geschäftsjahr 2023 auf die Tilgung entfiel.

Steuerung von Liquiditätsrisiken

Liquiditätsrisiken entstehen, wenn beispielsweise Kunden nicht in der Lage wären, etwaige Verpflichtungen gegenüber der Nemet- schek Group im Rahmen der normalen Handelsbedingungen zu erfüllen. Zur Steuerung dieses Risikos nimmt das Unternehmen periodisch eine Einschätzung der Zahlungsfähigkeit seiner Kun- den vor.

Die hohe Kreditwürdigkeit (zum Beispiel durch interne Bankenra- tings) der Nemetschek Group erlaubt die Beschaffung von weite- ren liquiden Mitteln in ausreichendem Maße. Darüber hinaus bestanden zum 31. Dezember 2023 noch nicht in Anspruch genommene Kreditlinien in Höhe von insgesamt 357,0 Mio. EUR (Vorjahr: 284,5 Mio. EUR). Nemetschek überwacht laufend das Risiko eines Liquiditätsengpasses mittels regelmäßiger Liquidi- tätsanalysen und -planungen. Hierbei werden die Laufzeiten der finanziellen Vermögenswerte (Forderungen, Festgeldanlagen etc.) sowie erwartete Cashflows aus der laufenden Geschäftstätigkeit berücksichtigt. Das Ziel ist es, den kontinuierlichen Finanzmittel- bedarf fortlaufend zu decken und zugleich Flexibilität in der Finan- zierung zu wahren. Weitere Informationen zum Management der Finanzrisiken sind auch im Chancen- und Risikobericht enthalten, siehe << 5 Chancen- und Risikobericht - Finanzrisiken >>.

Investitionsanalyse

Um ihre Marktposition in den Märkten AEC/O und Media weiter- hin zu sichern und kontinuierlich neue Anwendungsbereiche erschließen zu können, sind sowohl Investitionen in Forschung und Entwicklung und Kapazitätserweiterungen als auch Ersatz- und Rationalisierungsmaßnahmen erforderlich. Für die Nemet- schek Group spielen dabei auch Unternehmenserwerbe und Beteiligungen an Start-up Unternehmen eine wichtige Rolle. Die Finanzierung solcher Unternehmenswerbe oder -beteiligungen erfolgt zum Großteil über Bankdarlehen, wobei auch und in Abhängigkeit von den Konditionen der Kapitalbeschaffung, auch eigene Mittel verwendet werden. Die im Geschäftsjahr 2023 durchgeführten Unternehmensbeteiligungen wurden durch kon- zerneigene Mittel finanziert.

Insgesamt investierte die Nemetschek Group im Geschäftsjahr 2023 24,1 Mio. EUR (Vorjahr: 81,1 Mio. EUR), davon 6,3 Mio. EUR in Sachanlagen (Vorjahr 14,3 Mio. EUR), die im Wesent- lichen Erweiterungs- und Ersatzinvestitionen darstellten, und 6,4 Mio. EUR in immaterielle Vermögenswerte (Vorjahr: 39,4 Mio. EUR). Die wesentlichen Investitionen betrafen im Vorjahr Unter- nehmenserwerbe.

Außerbilanzielle Verpflichtungen

Informationen zu außerbilanziellen finanziellen Verpflichtungen sind im Konzernanhang unter << Ziffer 27 Finanzielle Verpflich­ tungen >>enthalten.

Vermögenslage

In Mio. EUR

31.12.2023

31.12.2022

Δ nominal in %

AKTIVA

Kurzfristige

Vermögenswerte

418,2

327,1

27,8 % 

Langfristige

Vermögenswerte

856,1

871,0

- 1,7 % 

Summe Aktiva

1.274,3

1.198,1

6,4 % 

In Mio. EUR

31.12.2023

31.12.2022

Δ nominal in %

PASSIVA

Kurzfristige Schulden

400,6

403,8

- 0,8 % 

Langfristige Schulden

91,8

105,1

- 12,6 % 

Eigenkapital, gesamt

781,9

689,2

13,4 % 

Summe Passiva

1.274,3

1.198,1

6,4 % 

Die Konzern-Bilanzsumme zum 31. Dezember 2023 stieg um 76,2 Mio. EUR bzw. 6,4 % auf 1.274,3 Mio. EUR (Vorjahresstich- tag: 1.198,1 Mio. EUR).

Kurzfristige Vermögenswerte

Auf der Aktivseite der Konzernbilanz erhöhten sich die kurzfri- stigen Vermögenswerte von 327,1 Mio. EUR im Vorjahr um 91,1 Mio. EUR bzw. 27,8 % auf 418,2 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2023. Der Anstieg basiert vor allem auf den um 71,2 Mio. EUR bzw. 36,2 % höheren Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquiva- lente sowie dem geschäftsentwicklungsgetriebenen, um 15,1 Mio. EUR bzw. 17,9 % höheren Bestand an Forderungen aus Lie- ferungen und Leistungen. Der prozentuale Anstieg des Forde- rungsbestands liegt dabei über dem des Umsatzwachstums in Höhe von 6,2 % und ist vor allem auf den weiter gestiegenen Anteil von Mietmodellen sowie hohen Rechnungsstellungen im Dezember 2023 zurückzuführen. Zudem erhöhten sich die Steu- erforderungen zum Stichtag 31. Dezember 2023 im Vergleich zum Vorjahr deutlich von 11,3 Mio. EUR auf 19,0 Mio. EUR.

Langfristige Vermögenswerte

Die langfristigen Vermögenswerte gingen um 14,9 Mio. EUR bzw. 1,7 % auf 856,1 Mio. EUR (Vorjahresstichtag: 871,0 Mio. EUR) zurück.

Zum Rückgang trug vor allem die Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte bei. Diese gingen deutlich um 36,6 Mio. EUR oder 21,3 % auf 135,1 Mio. EUR zurück (Vorjahresstichtag: 171,7 Mio. EUR). Der Zugang von immateriellen Vermögenswerten wur-

82

WIRTSCHAFTSBERICHT

de von Abschreibungen und Abgängen überkompensiert. Darü- ber hinaus verringerten sich die Geschäfts- und Firmenwerte zum

  1. Dezember 2023 von 557,0 Mio. EUR um 5,0 Mio. EUR bzw. 0,9 % auf 552,0 Mio. EUR. Der Rückgang ist überwiegend auf Fremdwährungseffekte zurückzuführen, da wesentliche Teile der Geschäfts- und Firmenwerte nicht in EUR, sondern in Fremdwäh- rungen, insbesondere US-Dollar, gehalten werden. Zudem trugen auch die aus Leasingverhältnissen resultierenden Nutzungsrechte zum Rückgang der langfristigen Vermögenswerte bei. Diese gin- gen zum 31. Dezember 2023 um 8,9 Mio. EUR oder 12,7 % auf 60,9 Mio. EUR zurück (Vorjahresstichtag: 69,8 Mio. EUR). Dabei wurden die Zugänge, insbesondere durch Grundstücke und Gebäude, durch die planmäßig anfallenden Abschreibungen sowie Abgänge überkompensiert. Den Rückgängen wirkten aber auch Anstiege entgegen. Vor allem die sonstigen finanziellen Ver- mögenswerte stiegen deutlich von 18,4 Mio. EUR (Vorjahres- stichtag) um 11,2 Mio. EUR oder 61,0 % auf 29,6 Mio. EUR zum
  1. Dezember 2023. Ausschlaggebend für den starken Anstieg waren vor allem die in dieser Position wirkenden und im Geschäftsjahr 2023 getätigten Investitionen in Unternehmensbe- teiligungen (Ventures).

Das Sachanlagevermögen ging um 2,9 Mio. EUR oder 10,7 % auf 23,7 Mio. EUR (Vorjahresstichtag: 26,6 Mio. EUR) zurück. Erneu- erungsinvestitionen in Büroflächen wurden durch Abschrei- bungen überkompensiert. Die im Vergleich zu den Vorjahren höheren planmäßigen Abschreibungen resultieren vor allem aus den im Vorjahr vorgenommenen expansionsbedingten Investiti- onen in IT-Server-Ausstattung sowie Erneuerungsinvestitionen in Büroflächen.

Kurzfristige Schulden

Auf der Passivseite lagen die kurzfristigen Schulden mit 400,6 Mio. EUR leicht unter dem Niveau des Vorjahres (Vorjahresstich- tag: 403,8 Mio. EUR). Den größten Anstieg verzeichneten, primär bedingt durch die weitere Ausweitung des Geschäftsvolumens, insbesondere bei den wiederkehrenden Umsätzen, die Umsatz- abgrenzungsposten, die sich von 206,9 Mio. EUR im Geschäfts- jahr 2022 um 58,2 Mio. EUR auf 265,1 Mio. EUR zum Geschäfts- jahrende 2023 erhöhten. Gegenläufig wirkten vor allem die Veränderungen in den kurzfristigen Finanzschulden und kurzfri- stig fälligen Anteilen langfristiger Finanzschulden. Dieser, inner- halb der kommenden zwölf Monaten fällige Anteil der Finanz- schulden ging um 58,3 Mio. EUR auf 6,8 Mio. EUR zurück (Vorjahresstichtag: 65,1 Mio. EUR), siehe<< Liquiditätsanalyse >>. Weiterhin reduzierten sich die kurzfristigen Rückstellungen um 5,5 Mio. EUR, im Wesentlich getrieben durch einen Rückgang der personalbezogenen Rückstellungen.

Langfristige Schulden

Die langfristigen Schulden verringerten sich von 105,1 Mio. EUR um 13,2 Mio. EUR auf 91,8 Mio. EUR zum 31. Dezember 2023. Am deutlichsten war der Rückgang der Leasingverbindlichkeiten. Sie gingen von 62,4 Mio. EUR um 9,6 Mio. EUR auf 52,8 Mio.

EUR zum 31. Dezember 2023 zurück. Die Veränderung wird im Konzernanhang unter << Ziffer 17 Leasingverhältnisse >>detail- liert erläutert. Auch die passiven latenten Steuern gingen gegen- über dem Vorjahr um 3,1 Mio. EUR oder 15,4 % auf 16,7 Mio. EUR zurück (Vorjahresstichtag: 19,8 Mio. EUR). Darüber hinaus verringerten sich die langfristigen Darlehen ohne kurzfristigen Anteil ebenfalls deutlich. Sie gingen von 6,9 Mio. EUR um 6,8 Mio. EUR auf nunmehr 0,1 Mio. EUR zum 31. Dezember 2023 zurück. Der Rückgang basiert auf Umgliederungen von langfri- stigen in kurzfristige Darlehen.

Gegenläufig wirkte der Anstieg der Umsatzabgrenzungsposten. Diese erhöhten sich von 2,6 Mio. EUR um 3,6 Mio. EUR auf 6,2 Mio. EUR zum 31. Dezember 2023 und stehen in Verbindung mit dem Ausbau des Geschäftsmodell auf wiederkehrende Umsatz- modelle. Einen Anstieg verzeichneten auch die Schulden aus Ertragssteuern, die von 6,0 Mio. EUR im Vorjahr auf 9,2 Mio. EUR anstiegen.

Eigenkapital

Das Eigenkapital erhöhte sich zum 31. Dezember 2023 von 689,2 Mio. EUR (Bilanzstichtag 2022) um 92,7 Mio. EUR auf 781,9 Mio. EUR. Der deutliche Anstieg ist primär durch die höheren Gewinn- rücklagen in Höhe von 640,8 Mio. EUR (Vorjahr: 533,9 Mio. EUR) begründet. Gegenläufig wirkte das Sonstige Ergebnis (Other Comprehensive Income, OCI) von - 22,8 Mio. EUR, das im Wesentlichen durch negative Währungskurseffekte beeinflusst wurde.

Die Eigenkapitalquote erhöhte sich zum Ende des Geschäfts- jahres 2023 auf 61,4 % (Vorjahresstichtag: 57,5 %). Die kurzfri- stige Fremdkapitalquote lag bei 31,4 % der Bilanzsumme (Vorjah- resstichtag: 33,7 %) und die langfristige Fremdkapitalquote bei 7,2 % (Vorjahresstichtag: 8,8 %).

KENNZAHLEN DER BILANZ

In Mio. EUR

GJ 2023

GJ 2022

Δ nominal in %

Liquide Mittel

268,0

196,8

36,2 % 

Geschäfts- oder

Firmenwert

552,0

557,0

- 0,9 % 

Eigenkapital

781,9

689,2

+13,4 % 

Bilanzsumme

1.274,3

1.198,1

+6,4 % 

Eigenkapitalquote in %

61,4 % 

57,5 % 

+3,9pp

Wie in den Vorjahren ermittelte die Nemetschek Group im Rah- men des Wertminderungstests für den Geschäfts- und Firmen- wert die Kapitalkosten (WACC = Weighted Average Cost of Capi- tal) für die Gruppe von Einheiten, die Zahlungsmittel generiert.

Die Marktrisikoprämie wurde mit 7,0 % (Vorjahr: 7,25 %) ange- setzt. Es ergeben sich damit Kapitalkostensätze vor Steuern in einer Bandbreite von 13,1 % bis 18,6 % (Vorjahr: 12,0 % bis 19,5 %). Im Jahr 2023 wirkte sich das weiter angestiegene Zins- niveau als Reaktion auf die weiterhin hohe, jedoch im Jahresver-

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Nemetschek SE published this content on 21 March 2024 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 19 April 2024 16:50:08 UTC.