Genf (awp) - Das Biotechunternehmen Relief Therapeutics und dessen Partner NeuroRx haben am Dienstag erste Daten aus der Phase IIb/III-Studie zur Behandlung von Corona-Patienten vorgelegt. Aus den Daten geht allerdings noch nicht hervor, ob in dem Programm die gesteckten Ziele erreicht wurden.

Die Studie mit dem Mittel Zyesami habe nach 28 Tagen noch keine Ergebnisse für den primären Endpunkt ermittelt - die volle Erholung von Covid-bedingter Ateminsuffizienz. Auch die restlichen Daten seien nicht als Beweis dafür zu sehen, dass dieses Ziel erreicht werde, erklärten Relief und NeuroRx. Die nächsten Daten werden nach 60 Studientagen publiziert.

Insgesamt nahmen 203 Patienten an der Studie teil; davon wurden 136 Zyesami verabreicht. Insgesamt 138 Patienten überlebten bis zum Tag 28. Zudem sei es eine Woche nach der Behandlung zu zwei Todesfällen im Zusammenhang mit Bluttiefdruck gekommen. Neben Durchfall habe Bluttiefdruck zu den bislang beobachteten Nebenwirkungen in der Studie gehört.

Ein an Bluttiefdruck verstorbener Patient befand sich in der Zyesami-Gruppe, der andere in der Placebo-Gruppe, erklärte NeuroRx. Alle potenziellen schwerwiegenden Nebenwirkungen seien noch vor Ort von einem Intensivmediziner untersucht worden, betonte Relief in einer eigenen Mitteilung. Und keine davon sei als medikamentenbedingt eingestuft worden.

Laut NeuroRX deuten die vorläufigen Daten gleichzeitig darauf hin, dass beatmete Patienten das Krankenhaus rascher verlassen können. "Nach unserem Wissen ist dies der erste Nachweis eines klinisch und statistisch signifikanten Nutzens eines Therapeutikums bei Patienten mit Covid-19-Ateminsuffizienz in einer randomisierten, doppelblinden, prospektiven Studie", liess sich NeuroRx-CEO Jonathan Javitt zitieren.

Das Unternehmen strebe nun Gespräche mit der US-Zulassungsbehörde über eine Notfallzulassung an.

ra/hr