JOHANNESBURG (dpa-AFX) - Für ein umstrittenes Explorationsprojekt vor Südafrikas Küste hat der niederländisch-britische Gas- und Ölkonzern Shell am Donnerstag Rückenwind von der Regierung in Pretoria bekommen. Energieminister Gwede Mantashe betonte über seinen Twitter-Account, die Öl- und Gassuche gebe es seit Jahrzehnten - unter anderem in Ländern wie Norwegen, Saudi-Arabien oder Deutschland: "Diesen Volkswirtschaften geht es heute gut, das wurde auf der Basis der Erforschung dieser Ressourcen begründet." Afrika verdiene eine ähnliche Chance. Mit Blick auf Proteste von Umweltschützern gegen das Shell-Projekt äußerte er Unverständnis.

"Kann es sein, dass dies extreme, reine Liebe für die Umwelt ist, oder eine unerbittliche Kampagne, um sicherzustellen, dass Afrika und Südafrika nicht die Investitionen hereinströmen sehen, die sie benötigen", fragte er über den Kurznachrichtendienst. Südafrika müsse erlaubt werden, an seinen Öl- und Gasvorkommen zu verdienen.

Das geplante Projekt des Energieriesen zur Erkundung von Öl- und Gasfeldern am Meeresgrund vor der mit Niedersachsen partnerschaftlich verbundenen südafrikanischen Ostkap-Provinz wird seit langem von Umweltschutzorganisationen heftig kritisiert. Sie weisen unter anderem darauf hin, dass es in einem Gebiet mit Wanderrouten von Walen liege. Ein Gericht hatte Einsprüche gegen das Vorhaben zunächst abgewiesen. Ein zweiter Einspruch wird kommende Woche verhandelt./rek/DP/stw